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DS045 - Die Macht des Shimba

DS045 - Die Macht des Shimba

Titel: DS045 - Die Macht des Shimba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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aufzuhalten, damit er seinen Männern in den Hosenboden treten kann, wenn seine Befehle nicht ausgeführt werden. Ein Soldat muß seinen Vorgesetzten mehr fürchten als den Feind, das ist eine wesentliche Voraussetzung für einen erfolgreich geführten Krieg.«
    »Unsere Männer haben keine Hosen«, wandte Monk ein. »Trotzdem kann man sie natürlich treten, aber ob es ratsam wäre ...«
    Der Mond war vor einer Weile untergegangen, jetzt wurde im Osten der Himmel grau und kündigte einen neuen Tag an. Logo ging langsam voraus; er wirkte ein wenig entmutigt. Er stieg auf einen flachen Hügel und spähte nach Norden, wo die Berge und der Paß mit den Söldnern waren. Ham und Monk blickten ihm nach, bis er im Dämmerlicht des frühen Morgens verschwunden war.
    »Unsere Reden haben ihm nicht gefallen«, meinte Ham. »Er hält uns bestimmt für zynisch, wo wir doch nur Realisten sind.«
    »Realisten wirken oft ein bißchen zynisch«, gab Monk zu bedenken. »Aber vielleicht sollten wir die Truppe doch lieber nicht mit den Stiefeln, sondern mit Glacehandschuhen berühren, sonst wird sie noch aufsässiger, und wir kommen aus diesem Wäldchen nicht mehr heraus, weil wir von unseren eigenen Leuten erschlagen werden.«
    Plötzlich veränderte sich der Rhythmus der Trommeln. Er war nun nicht mehr dumpf und klagend, sondern leicht und beschwingt. Die Ältesten hoben die Köpfe und sahen sich verwirrt an, dann sammelten sie ihre Lanzen ein und sprangen auf. Die Wasserträger betrachteten beschämt ihre zerstochenen Schläuche und versuchten sie notdürftig zu reparieren. Die Männer setzten sich wieder in Bewegung. Sie überquerten den Hügel, Ham und Monk schlossen zu Logo auf.
    »Was ist passiert?« fragte Monk verblüfft. »Zuerst hockt der ganze Haufen da, als wären ihm die Felle weggeschwommen, und auf einmal ...«
    »Die Trommeln!« Logo strahlte, seine Niedergeschlagenheit war wie fortgeblasen. »Udu liegt nicht im Sterben, er hat sich erholt, ein Wunder ist geschehen!«
    Aber er irrte sich, und auch seine Männer irrten sich. Doc Savage hatte Udu ein Kräftigungsmittel injiziert, Udu hatte sich aufgerafft und war in den Thronsaal getappt, wo Selan und dessen Anhang warteten. Wieder war auf eine gespenstische Weise die Nachricht über den Gesundheitszustand Udus bis zu den Männern an den Buschtrommeln gesickert, obwohl niemand den Thronsaal verlassen hatte. Während die Trommeln ihre erste Meldung über Udus unvermeidlich baldiges Ableben hastig korrigierten, berichtete Udu seinen Untertanen von dem Sieg, den Doc über die Luftwaffe der Eindringlinge errungen hatte. Doc hatte ihn informiert, sobald Udu aufnahmefähig war.
    Selan und seine Mitarbeiter hatten sich täuschen lassen, wie auch Udu selbst sich täuschen ließ. Die Zuversicht hatte Udu noch einmal aufleben lassen, doch Doc machte sich nichts vor. Udu vegetierte nur noch von Stimulans zu Stimulans. Trotzdem hatte Doc keine andere Möglichkeit, als Udus irdisches Dasein bis zum letzten möglichen Termin zu verlängern, wenn er nicht riskieren wollte, daß die Minister, die Ältesten und die Majorität der übrigen Kokonesen mit den Priestern des Long Juju, den Söldnern und dem geheimnisvollen Shimba paktierten. In diesem Fall hatte nämlich er, Doc Savage, seine Karten überreizt. Er hatte zu hoch gespielt, er hatte geblufft, indem er den Anschein erweckte, von Shimbas Ultimatum nichts zu wissen, und ein siegreicher Shimba brauchte auf nichts und niemand mehr Rücksicht zu nehmen. Wenn Doc ihm nicht selber in die Hände fiel, konnte er sich an Renny, den beiden Mädchen und Cardoti schadlos halten.
    Udu sank auf sein Lager im Thronsaal, wieder war er erschöpft, aber er klappte nicht zusammen. Doc bat ums Wort und erhielt es. Er wandte sich an Selan.
    »Wir beide müssen die Söldner an der Grenze mit eigenen Augen sehen«, sagte er. »Wir nehmen die Spad, mit der ich schon einmal geflogen bin.«
    »Ich fliege nicht gern«, erwiderte Selan mürrisch. »Wenn die Götter gewollt hätten, daß die Menschen fliegen, hätten sie ihnen Flügel beschert.«
    »Nur dieses eine Mal«, beharrte Doc. »Sie sind der Regierungschef. Sie müssen wissen, mit welchen Gegnern Sie es zu tun haben.«
    Selan gab nach. Doc begleitete Udu zurück in sein Schlafzimmer und verabschiedete sich von ihm. Udu war immer noch munter, doch Doc wußte, daß er ihn nicht mehr lebend antreffen würde. Er hoffte, daß niemand wagen würde, eine wichtige Entscheidung zu treffen, solange Selan nicht

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