Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS047 - Der Dschungelgott

DS047 - Der Dschungelgott

Titel: DS047 - Der Dschungelgott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
daß sie in eiskaltem Wasser stünden. Sie starrten genau hin und sahen, was weniger geübten Augen wohl entgangen wäre.
    Tatsächlich. Hier und dort führten die Riesentatzenspuren bis auf wenige Meter an den Dschungelpfad heran.
    Monk sagte: »Ich möchte nicht als ein Bursche erscheinen, der nicht mehr weiter vorangehen will, aber ich schlage doch vor, wir tun es lieber in der entgegengesetzten Richtung.«
    Dagegen legte Doc Savage sein Veto ein. »Nein, wir gehen in dieser Richtung weiter«, entschied er, »aber wir lassen von jetzt an noch mehr Vorsicht walten.«
    Das taten sie dann auch.
    Renny erklärte, die Kisten mit der Ausrüstung lägen nur etwa hundert Yards von dem Dschungelpfad entfernt im Dickicht, und er führte sie hin. Vor einer Erdvertiefung, die mit einer Matte aus Lianen und Laub abgedeckt war, blieb er stehen.
    »Hier haben wir die Kisten versteckt«, sagte er und hob die Matte an einer Seite an. »Heiliges Donnerwetter!«
    Unter der Matte befanden sich keine Kisten mehr.
    Darunter fanden sich nur zwei Riesentatzenspuren.
    Docs Helfer reagierten individuell auf diese überraschende Tatsache. Johnny zum Beispiel klemmte sich sein Monokel ins Auge – eine Geste, die er sich aus der Zeit bewahrt hatte, da er das Monokel tatsächlich noch brauchte und Doc Savage noch nicht durch einen chirurgischen Meistereingriff die durch eine Kriegsverletzung geschwundene Sehkraft seines linken Auges wiederhergestellt hatte.
    Dann ließ er das Monokel an der schwarzen Schnur wieder herabfallen und hauchte: »Jetzt bin ich doch superperplex!«
    Renny – der eine mächtige Faust um die Kompakt-Maschinenpistole gelegt hatte – starrte in die Runde.
    »Ich seh’ das Vieh aber nirgendwo«, knurrte er.
    »Ich will es auch gar nicht sehen«, erklärte Monk.
    Renny fuchtelte mit seiner Waffe herum. »Aber wie kann eine Raubkatze, auch wenn sie so groß ist wie diese – Panther, Leopard oder was immer – unsere Packkisten davongeschleppt haben?«
    »Vielleicht mit den Zähnen«, meinte Long Tom.
    Monk drehte sich um und starrte das Mädchen an. »Ich frage mich, ob nicht wieder einmal Sie dahinterstecken, daß wir uns all das nur einbilden, was wir zu sehen glauben.«
    Ausnahmsweise gab die junge Frau auf eine Frage einmal eine Antwort. »Sie können sicher sein, daß Sie nur das sehen, was Sie zu sehen glauben«, sagte sie sphinxhaft.
    »Ist das Riesenkatzenvieh gefährlich?« wollte Monk wissen.
    »Nun, haben Sie nicht gesehen, was mit O’Neel und seinen Flugzeugen passiert ist?« entgegnete sie.
    »Gesehen haben wir nichts«, stellte Monk klar.
    »Aber Sie können es vermuten.«
    Offenbar erging Monk sich daraufhin auch in Vermutungen, denn er schwieg einen Moment, und ein gequälter Ausdruck trat in sein Gesicht.
    »Ich habe viel zu viel Einbildungskraft«, sagte er dann. »Mit der stelle ich mir immer Dinge vor, mit denen ich mich beinahe selbst zu Tode erschrecke.«
    Doc Savage schaltete sich mit scharfer Stimme ein. »Es dürfte das Beste sein, wenn wir jetzt einmal nach-sehen, was von unserem havarierten Bomber noch vorhanden ist.«
    Sie hielten sich nun in einer enggeschlossenen Gruppe und ließen pausenlos die Blicke herumwandern. Aber sie sahen und hörten nichts, und im Dschungel war es stiller geworden, als es normalerweise hätte sein dürfen. Der Wind war inzwischen völlig eingeschlafen, aber es waren auch kaum Vogelstimmen zu hören, und wenn Vögel schrien, dann in weiter Entfernung. Dazu war es geradezu vernichtend heiß.
    Sie kamen zum Ufer des Flusses, auf dem sie notgewassert waren. Sie standen dort lange Zeit, ohne ein Wort zu sprechen. Ja, sie wagten nicht einmal, sich gegenseitig anzusehen.
    Endlich hielt das Mädchen – wenigstens ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen – die an den Nerven zerrende Spannung nicht mehr aus. Mit einem erstickten Laut sank sie zu Boden und schlug sich die Hände vor die Augen.
    »Sie wissen, daß wir hier sind«, schluchzte sie. »Sie sind ständig um uns herum und belauern uns. Wir können ihnen nicht mehr entkommen.«
    Wenn dieser Verzweiflungsausbruch auch zu sonst nichts gut war, so doch wenigstens dazu, ihre Gedanken momentan von der Tatsache abzulenken, daß ihre Maschine von dort verschwunden war, wo sie sie zurückgelassen hatten.
    Sie war einfach weg, samt der Stahltrosse und den Lianen, mit denen sie sie zusätzlich gesichert hatten. Die Lianen waren aber nicht durchgeschnitten worden, und es waren keine abgehauenen Enden zurückgeblieben. Sie

Weitere Kostenlose Bücher