DS048 - Die Armee der Leblosen
geschlossen.«
»Allerdings«, sagte der Juweliersvertreter, »Über mehr als zweitausend Karat. Und Ihr Chef sagt, er könnte die Diamanten innerhalb von fünf Tagen liefern.«
Kaum war der Juweliersvertreter zur Penthousetür hinaus, da stürzte Shane in Breckens Büro.
»Sie haben noch einen Liefervertrag abgeschlossen?« fragte er aufgeregt. »Über weitere zweitausend Karat Diamanten?«
»Natürlich«, entgegnete Breckens gleichgültig. »Suchen Sie mir dann doch gleich mal die Reiseprospekte heraus. Hongkong und Siam, wie lange wollte ich da schon hin!«
»Aber, Mr. Breckens«, wandte Shane verstört ein, »jetzt haben Sie sich verpflichtet, innerhalb von Tagen fünftausend Karat zu liefern. Wo wollen Sie all die Diamanten herbekommen?«
»Ja, fünftausend Karat«, sagte Breckens. »Lassen Sie mich sehen. Irgendwo habe ich die Adresse von diesem Diamantschleifer, diesem Harris Hooper Perrin. Ich scheine sie verlegt zu haben. Aber suchen Sie mir inzwischen schon mal die Reiseprospekte heraus.«
Searles Shane fingerte nervös an seiner Armbanduhr. Er ging hinaus, suchte dort aber nicht nach Reiseprospekten, sondern begann zu telefonieren. Er erhielt genau die Antworten, die er befürchtet hatte. »Fünftausend Karat? Ausgeschlossen!«
»Nicht einmal tausend könnten wir sofort liefern.«
»Wollen Sie uns auf den Arm nehmen?«
Und Harris Hooper Perrin war gar nicht zu erreichen. Er schien überhaupt nicht in New York zu sein.
Searles Shane wurde klar, daß Randolph Breckens zwei für ihn ruinöse Lieferverträge über Diamanten abgeschlossen hatte.
Dann fielen Shane die Umstände des Diamantenraubs bei Perrin ein, die sich in Diamantenhändlerkreisen herumgesprochen hatten. Er rief daraufhin das Bellevue Hospital an, aber mit dem seltsamen Fall von Henry Hawkins, Perrins Nachtwächter, war man dort immer noch nicht weitergekommen. Shane rief insbesondere deshalb an, weil er den Eindruck hatte, auch sein Arbeitgeber sei jetzt von einem solchen Apathiezustand befallen.
Um die Dinge noch weiter zu komplizieren, rief der Juwelierladen in der Bronx an, daß unverzüglich die Lieferung der ersten fünfhundert Karat erwartet würde. Und Randolph Breckens fuhr fort, von Reiseprospekten über Siam zu reden.
Daraufhin faßte Searles Shane einen verzweifelten Entschluß. Er rief erst in Doc Savages Hauptquartier an und schickte später das Telegramm an ihn, das er mit Randolph Breckens Namen Unterzeichnete.
12.
Es stimmte, als Doc Savage gesagt hatte, er hätte Pat an einen sicheren Ort geschickt. Er hatte sie gleich am Morgen eine Stelle als Zimmermädchen in Simon Stevens Haus antreten lassen. Woher er wußte, daß dort eines gesucht wurde, darüber hatte sich der Bronzemann in seiner ihm typischen Art ausgeschwiegen.
Pat sollte den merkwürdigen Krankheitszustand Simon Stevens’ beobachten und Doc über sonstige ungewöhnliche Vorgänge im Haus berichten.
Der Zustand des Schiffsmagnaten war immer noch unverändert. Dr. Madren schien mit der Behandlung keine Fortschritte zu machen. Indes fragte sich Pat, was aus Jim Stevens geworden sein mochte, nachdem er zusammen mit Long Tom und Johnny von falschen Staatspolizisten gekidnappt worden war.
Ein Geräusch aus einem der Schlafzimmer im oberen Stock ließ Pat stutzen. Sie zögerte einen Moment, dann ging sie hinüber und öffnete vorsichtig die Tür.
Es war Jim Stevens. Er stand da schwankend mitten im Zimmer und schien schwer verletzt zu sein. Seine Schulter und sein Arm waren voll Blut. Und außerdem hatte er jenen merkwürdig starren Ausdruck der Apathie im Gesicht, den Pat schon bei anderen gesehen hatte.
Aus irgendeinem Grunde hatte Pat das Gefühl, sie sollte lieber nicht Dr. Madren zu Hilfe rufen. Hastig, aber sehr fachmännisch begann sie Jim Stevens’ Wunden selbst zu verbinden. Wie bei den anderen konnte Pat ihm dann nur mühsam Angaben darüber abringen, was ihm zugestoßen war.
Mit Long Tom und Johnny war er in einem Lieferwagen zu einer verlassenen Strandstraße gefahren worden. Dort hatte Jim eine Möglichkeit gesehen, den Wagen zu beschädigen, so daß sie darin nicht weiter verschleppt werden konnten, aber dabei war er von dem Fahrer überrascht und auf der Flucht angeschossen worden.
In seinem verwundeten und verwirrten Zustand hatte er sich dann bis nach Hause durchgeschlagen und war über die Hintertreppe auf sein Zimmer geschlichen.
Gerade als Pat ihm weitere Fragen stellen wollte, hörte sie von außerhalb des Hauses
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