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DS051 - Der gefleckte Hai

DS051 - Der gefleckte Hai

Titel: DS051 - Der gefleckte Hai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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in Kauf zu nehmen.«
    »Auch wenn es Ihren Vater das Leben kostet«, sagte Doc kalt.
    Sie breitete hilflos die Arme aus.
    »Ich verhalte mich so, wie mein Vater sich an meiner Stelle verhalten würde«, sagte sie. »Ich weigere mich, Sie einzuweihen.«
    »Okay«, sagte Doc brutal. »Laden Sie uns zu seinem Begräbnis ein.«
    »Wir werden mit unseren Problemen allein fertig«, entgegnete Rhoda bissig. »Wir sind immer damit fertig geworden.«
    »Aber diesmal haben Sie versucht, uns Ihre Probleme aufzubürden«, sagte Doc. »Ganz allein haben Sie die Probleme offenbar doch nicht bewältigen wollen.«
    »Es war ein Trick«, sagte Rhoda ohne Verlegenheit. »Ich kann nicht mehr tun, als mich bei Ihnen entschuldigen.«
    »Akzeptiert«, sagte Doc kalt. »Macht es Ihnen was aus, mir mitzuteilen, warum Sie so hartnäckig sind?«
    »Meinetwegen dürfen Sie es Habgier nennen.« Sie lächelte sparsam. »Wenn wir unser Leben riskieren – ich meine meinen Vater, Jep Dee und mich – erwarten wir zu bekommen, was wir haben wollen.«
    »Verständlich«, sagte Doc trocken. »Aber zur Zeit haben Sie die Partie praktisch verloren.«
    »Sie vergessen, daß Henry Peace auch noch da ist!«
    erklärte sie hitzig. »Ihn hat niemand gefangen, und er ist immer noch aktiv!«
     
    Zu viert traten sie den Weg nach Key West an. Doc und Johnny blieben ein wenig zurück, damit Monk und Rhoda sie nicht hören konnten.
    »Da hast du’s«, sagte Johnny schlicht.
    »Da hab ich was?« fragte Doc.
    »Sie träumt von Henry Peace.«
    »Der Teufel soll sie und ihren Henry holen.«
    Johnny betrachtete ihn von der Seite. Doc wirkte verwirrt.
    »Du mußt dich noch einmal maskieren«, sagte Johnny. »Wahrscheinlich rückt sie dann endlich mit der Sprache heraus, und wir können Ham retten.«
    »Ich werde ihr Henry Peace verekeln!« sagte Doc heftig. »Ich werde sie von ihm entwöhnen wie von einer Droge.«
    »Später«, sagte Johnny.
    »Ich fürchte, du hast recht«, sagte Doc.
    Sein Gesichtsausdruck war so ergeben wie der eines Märtyrers, der Löwen zum Fraß vorgeworfen wird. Doc setzte sich allein an die Spitze, Johnny schloß auf zu Rhoda und Monk. Sie erreichten eine Straße, die von Palmen flankiert war, um diese Zeit war kein einziger Passant unterwegs. Weiter vorn glitzerten die ersten Lichter von Key West, unter den Bäumen war es finster wie in einer Höhle.
    »Halt!« kommandierte plötzlich eine Stimme. »Bleibt stehen und hebt die Hände hoch!«
    Rhoda, Monk und Johnny erkannten die Stimme von Henry Peace.
    Lärm wie von einer Balgerei war zu hören, dann trappten Füße über den Asphalt. Monk schnaufte verächtlich.
    »Das ist Peace!« rief Doc. »Er flüchtet! Ich werde ihn mir greifen!«
    Abermals erklangen hastige Schritte, sie entfernten sich. Monk wieherte hysterisch. Weder er noch Rhoda dachten daran, daß Doc diesen angeblichen Henry Peace gar nicht erkannt haben konnte, weil er ebenso angeblich noch nie mit ihm zusammengetroffen war.
    »Da haben Sie Ihren rothaarigen Supermann!« sagte Monk zu Rhoda. »Er rennt wie ein Reh! Er ist nur tüchtig, wenn er seine Gegner überrumpeln kann!«
    Johnny schlug vor, auf Doc zu warten. Eine Weile blieb es still, weder Doc noch Peace ließen sich sehen. Rhoda blickte sich beunruhigt um.
    »Sie sind ungerecht«, sagte sie schließlich zu Monk. »Henry steht seinen Mann, das hat er wiederholt bewiesen.«
    »Sie glauben selber nicht an Ihre Prahlerei«, behauptete Monk. »Mir ist auch nicht klar, warum Peace sich mit Doc angelegt hat, mehr oder weniger ziehen wir doch am gleichen Strick.«
    »Aber nur mehr oder weniger!« sagte Rhoda nachdrücklich.
    Johnny sagte nichts und trachtete, seine Heiterkeit zu unterdrücken. Dann waren wieder Schritte zu hören, aus der Dunkelheit schälte sich die Silhouette von Henry Peace. Er hatte einen Revolver in der Hand und zielte auf Monk. Johnny nahm die Hände über den Kopf, obwohl Peace ihn nicht beachtete.
    »Das gefällt mir nicht«, sagte Peace aufgeräumt zu Rhoda. »Wenn wir verheiratet sind, werden wir ein friedlicheres Leben führen,«
    Rhoda stieß einen Wutschrei aus, ihre gute Meinung von Henry Peace schien sie von einer Sekunde zu anderen vergessen zu haben. Sie stürzte sich auf ihn und versuchte ihn zu ohrfeigen. Peace hielt sie mit der freien Hand auf Distanz. Rhoda stampfte mit dem Fuß und brach in Tränen aus,
    »Wenn ich ein Mann wäre«, schluchzte sie, »würden Sie nicht so mit mir reden!«
    »Natürlich nicht«, sagte Peace gemütlich.

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