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DS051 - Der gefleckte Hai

DS051 - Der gefleckte Hai

Titel: DS051 - Der gefleckte Hai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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»Ich will ja keinen Mann heiraten.«
    Er schob sie aus dem Schußfeld und kümmerte sich um Monk. Er hörte sich pomadig an, was dieser an Unfreundlichkeiten für ihn auf Lager hatte, und paßte auf, daß Monk ihm nicht zu nahe trat.
    »Verlassen Sie sich lieber nicht auf das Schießeisen!« sagte Monk tückisch. »Was Sie können, hab ich auf der Farm gesehen.«
    »Sie sind undankbar«, erklärte Peace, »aber damit erzähle ich Ihnen keine Neuigkeit. Ich hätte mich zurückhalten sollen, bis die Gangster Sie in die Zisterne geschmissen hatten.«
    »Wie oft soll ich mich denn noch bedanken?« schimpfte Monk. »Okay, Sie haben mir geholfen. Wollen Sie aus dieser Tatsache ein Recht ableiten, mir für den Rest meiner Tage im Nacken zu sitzen?«
    »Kein Recht«, erwiderte Peace. »Ich werde Sie jetzt fesseln und an den Strand legen und aus der Liste meiner Bekannten entfernen.«
    Er befahl Rhoda, den beiden Männern mit ihren eigenen Gürteln die Hände auf den Rücken zu binden; sie kam dem Befehl ohne Widerspruch nach. Anschließend trieb Peace seine Gefangenen zum Meer und band ihnen die Füße zusammen. Er verwendete dazu Monks Hemdsärmel, die er geschickt wie ein Schneider mit einem Ruck herunter fetzte. Monk tobte, Johnny ließ sich die Behandlung mit unerschütterlichem Gleichmut gefallen.
    »Und nun zu Ihnen«, sagte Peace zu dem Mädchen. »Meinen Sie nicht auch, daß Sie mich endlich mal aufklären sollten, was hier eigentlich getrieben wird?«
    »Doch«, sagte sie dann leise. »Haben Sie Jep Dee aus dem Krankenhaus geholt?«
    »Wer denn sonst ...« sagte Peace.
    »Wo ist er?«
    »Ein Stück weiter unten am Strand.«
    »Bringen Sie ihn zu mir.«
    »Warum?«
    »Dee ist der einzige, der uns helfen kann. Er weiß, was das gefleckte Haifischleder bedeutet, er weiß wahrscheinlich auch, wohin Horsts Gangster meinen Vater verschleppt haben,«
    »Na schön«, sagte Peace brummig. »Ich bringe Dee, und Sie passen inzwischen auf die Gefährten dieses Savage auf.«
     
    Henry Peace versickerte in der Nacht. Sobald er außer Sicht war, veränderten sich sein Gang und seine Haltung, weil es anstrengend war, ständig eine Rolle zu spielen, die eigentlich seinem, Doc Savages, Charakter ganz und gar nicht entsprach. Doc war nicht nur absolut nicht rabaukenhaft, sondern er vermied auch konsequent, sich mit Frauen abzugeben. Er hatte früh verstanden, daß er angreifbar oder sogar verletzlich wurde, wenn er eine Familie hatte, und deshalb beschlossen, nie zu heiraten. Er hatte sich eine abweisende Schutzhaltung zugelegt, die ihm nicht immer leichtfiel, aber mit den Jahren trotzdem zur Gewohnheit geworden war. Dennoch hatte er sich vorübergehend dabei ertappt, daß die Rolle des Henry Peace ihm mehr Spaß machte, als ihm selbst geheuer war. Er vermutete, daß in ihr ein Teil seiner Persönlichkeit zum Ausdruck kam, den er seit Jahren verdrängt hatte. Auch deswegen hatte er sich zunächst geweigert, wieder in diese Maske zu schlüpfen, zu der äußerlich nicht mehr gehörte als eine Perücke, blaue Kontaktlinsen und ein bißchen Schminke. Er fürchtete sich mit dieser zweiten Seite des Clark Savage zu sehr zu befreunden, so daß ihm schließlich seine freiwillig gewählte Einsamkeit lästig zu werden drohte.
    Jep Dee lag nicht mehr am Strand, sondern befand sich in einem der Bungalows, die an Touristen vermietet wurden, in der Nähe des Stadtzentrums. Doc hatte ihn besänftigt und ihm die Stricke abgenommen. Doc Savage überlegte, daß er das Mädchen schamlos angelogen hatte, nicht weniger als sie ihn. Auch das war in der Maske des Henry Peace möglich. Doc hatte es sich zum Prinzip gemacht, nicht einmal seine Gegner anzulügen, was ihn oft zu Haarspaltereien nötigte, die eines Ham würdig gewesen wären. Henry Peace log wie gedruckt, und Doc beschloß mit einem gewissen Unbehagen, sich künftig zu zwingen, diese Rolle mit weniger Enthusiasmus zu übernehmen.
    Einige Läden waren noch offen, hinter den Schaufenstern brannte Licht, und hinter den Theken standen Leute in weißen Kitteln. Doc trat in einen Laden und kaufte eine Morgenzeitung. Er wollte wissen, wie viel von der nächtlichen Aufregung in die Spalten der Gazetten gedrungen war.
    Auf der Vorderseite war ein großes Inserat. Es lautete:
     
    DOC SAVAGE
    JOHN DOE BRAUCHT IHRE HILFE. SIE ERFAHREN BEI DIESER ZEITUNG, WIE SIE MIT IHM VERBINDUNG AUFNEHMEN KÖNNEN
     
     

14.
     
    Doc ging nicht zu Jep Dee – der konnte warten. Wo er saß, war er im Trockenen und in

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