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DS054 - Stausee des Todes

DS054 - Stausee des Todes

Titel: DS054 - Stausee des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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wartete, bis der Wärter ihm den Rücken zukehrte, dann zog er blitzschnell einen Schlagstock aus dem Ärmel, schnellte zu dem Wärter und ließ den Knüppel auf dessen Hinterkopf krachen. Der Wärter brach lautlos zusammen.
    Der Mann im grauen Anzug steckte den Schlagstock in die Tasche und huschte zu Docs Zelle. Aus einer anderen Tasche zog er eine Flasche, die das tödlichste Giftgas enthielt, das Experten moderner Kriegsführung entwickelt hatten. Gegen dieses Gas gab es kaum eine Abwehr. Es drang durch die Poren, und wenn ein Mensch einen Gegenstand berührte, der Tage zuvor mit diesem Gift bestrichen worden war, trat immer noch beinahe augenblicklich der Tod ein.
    Der Mann hielt die Flasche so, daß er sie in die Zelle schleudern konnte, und tastete mit der freien Hand nach dem Riegel, der die Klappe in der Tür festhielt. Die Klappe fiel herunter; gleichzeitig schrie der Mann gellend auf, und im ganzen Trakt wurden die Wärter alarmiert.
     
     

10.
     
    Als der Zug aus dem Osten am Nachmittag im Bahnhof von Salt Lake City zum Stehen kam, stiegen zuerst zwei Neger aus, die über und über mit Koffern beladen waren. Einer von ihnen war mittelgroß und drahtig, der andere etwas kleiner und erschreckend vierschrötig. Sie hasteten zum Ausgang, bemächtigten sich eines Taxis, verluden die Koffer und schickten sie zum Lake Palace Hotel, wo angeblich Zimmer reserviert waren. Die Namen der Besitzer standen auf den Kofferanhängern.
    Unterdessen waren auch die übrigen Passagiere aus den Waggons geklettert, unter ihnen die drei Überlebenden des Anschlags auf Doc und seine Gefährten bei Columbus in Ohio. Auf dem Perron wurden sie von Skookum, Seedy Smith und Sam Stevens überschwänglich begrüßt.
    »Alles in Ordnung?« erkundigte sich Skookum.
    Der Fahrer, der sich am brennenden Kohlebergwerk in Ohio zum Führer aufgeschwungen hatte, nachdem der eigentliche Anführer, Heek, ausgefallen war, nickte gravitätisch.
    »Und bei euch?« fragte er.
    »Hier auch«, antwortete Skookum.
    »Ist das Mädchen schon da?«
    »Sicher. Programm laufen mächtig gut ab. Wir holen uns das Weibsstück später.«
    Zu sechst trotteten sie aus dem Bahnhof, ihnen folgte eine offensichtlich kränkliche alte Dame, die anscheinend Schwierigkeiten mit den Ohren hatte. Sie hatte ein Hörgerät, das durch ein dünnes Kabel mit einer Batterie in der Brusttasche ihrer Kostümjacke verbunden war. Sie war weißhaarig, trug eine Brille mit dunklen Gläsern und stützte sich auf einen Stock. Etwa zwanzig Meter hinter ihr kam ein langer, unglaublich dürrer und gebeugter Mann. Er hatte einen buschigen weißen Schnurrbart. Abermals zwanzig Meter dahinter marschierte ein großer, knochiger Mensch mit einem sonnenverbrannten, verwitterten Gesicht. Er hatte einen Packen Zeitungen und Magazine unter dem Arm. Auffallend waren seine überdimensionalen Fäuste.
    Skookum und sein Anhang stiegen in den Cadillac, den Skookum sich vor kurzem gekauft hatte – die alte Dame, der gebeugte Mann und der Mensch mit den Zeitschriften zwängten sich in ein Taxi, die beiden Neger, die vor dem Bahnhof gewartet hatten, pferchten sich zu ihnen.
    Der Cadillac setzte sich in Bewegung.
    »Fahren Sie hinter dem Wagen her«, sagte der Mann mit den Zeitschriften zu dem Chauffeur und deutete auf den Cadillac.
    Der Chauffeur runzelte die Stirn, als schätzte er es nicht, eine solche Fuhre zu transportieren, aber er sagte nichts. Er hängte sich an den Cadillac.
    »Manchmal ist ein gewisses Aufsehen nicht zu vermeiden«, erklärte der gebeugte Mann. »In der Bahn war die Maskerade nicht unvorteilhaft, aber in diesem Taxi bieten wir Zweifellos einen befremdlichen Anblick.«
    »Daran ist nichts zu ändern«, meinte die alte Dame. Sie hatte eine Stimme wie ein Mann, nämlich wie Long Tom, und das Hörgerät war in Wahrheit ein Funksprechapparat, mit dem Long Tom die Verbindung mit der Wanze am Koffer eines der drei Gangster aus Ohio aufrechterhielt. »Vielleicht hätten Monk und Ham sich nicht so schwarz färben sollen, aber zu solchen Überlegungen ist es jetzt zu spät.«
    »Da haben wir also Detektiv gespielt wie die berühmten Pinkertons«, sagte unzufrieden der Mann mit den Zeitschriften, der mit Renny identisch war. »Wir sind den drei Schuften so dicht auf den Hacken geblieben, daß wir über jeden einzelnen Rülpser berichten könnten, und was haben wir davon?«
    »Immerhin wissen wir, daß Nona Idle nicht im Zug war«, sagte Monk. »Jemand hat das Mädchen auf andere Art nach

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