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DS055 - Der Allwissende

DS055 - Der Allwissende

Titel: DS055 - Der Allwissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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dreien.
    In diesem Augenblick schien das ganze Haus zu erzittern, in dem sich die Musikalienhandlung befand. Von der schweren Tür an der Hinterseite des Ladens flog ein Stück heraus, und als erstes erschien darin eine Faust, so groß, daß man drei Durchschnittsfäuste daraus hätte machen können.
    Das Schloß schnappte, die Tür schwang auf.
    Zwei übergroße Gestalten platzten herein. All das geschah so schnell und so überraschend, daß die Gangster nicht zum Schuß kamen. Sie hatten sich ganz auf die Schaufensterscheibe konzentriert; auf die Hintertür hatte niemand geachtet.
    Die beiden übergroßen Männer boten einen merkwürdigen Anblick. Sie trugen komplizierte Brillen, die ihnen bis über die Nasenspitze ragten und ihre Gesichtszüge völlig verbargen. Und dann hielt plötzlich der eine, dann auch der andere ein Gerät in der Hand, das man für einen Miniaturfeuerlöscher hätte halten können. Oben befanden sich kleine Handräder, und diese drehten die beiden auf. Daraufhin war ein Zischen wie von einem Dutzend gereizter Schlangen zu hören. Einer der Gangster am Schaufenster schrie:
    »Brennt ihnen eins drauf! Das ist Gas! Es sind Bullen!«
    Aber als die ersten Gangster abdrückten, bemerkten sie, daß sie plötzlich gar kein Ziel mehr hatten. Wütende Flüche wurden laut. Die Gangster mußten das Schießen einstellen, wenn sie sich nicht gegenseitig umlegen wollten.
    Das Gas, das sie blendete, war eine neue chemische Verbindung aus verschiedenen Sulfiden und verflüssigtem Selen. Es war hier das erstemal, daß Selen erfolgreich verflüssigt und vergast worden war – zu einem undurchdringlichen Tarnnebelgas. Einer der großen Männer schwenkte seinen zischenden Gassprüher herum. »Geh du ins Schaufenster!« befahl er dem anderen Mann. »Ich kümmere mich um die Burschen draußen.«
    Der eine erreichte den Ladeneingang, der andere sprang in die Schaufensterauslage. In der Linken den Gassprüher haltend, ließ er seine mächtige Rechte durch die Luft pfeifen, bis zwei Gangster mitsamt ihren Glasschneidern zwischen den Musikinstrumenten lagen; der dritte flog zur Seite in den Ladeneingang.
    Das Jaulen einer Polizeisirene drang durch den schwarzen Nebel. Ein Streifenwagen raste um die Ecke und bremste kreischend. Noch bevor er stand, waren die neu eintreffenden Polizisten herausgesprungen. Sie hielten ihre Waffen schußbereit, als sie den Gehsteig erreichten. Aber sie feuerten nicht, denn der Tarnnebel umgab sie wie eine schwarze Wand, abgesehen davon, daß er ihnen auch noch die Kehlen zuschnürte.
    Die cholerische Stimme Inspektor Carnahans tönte aus dem Streifenwagen. »Zum Teufel, was ist denn jetzt schon wieder los?« Und als auch er plötzlich nichts mehr sehen konnte, setzte er hinzu: »Jetzt weiß ich, daß Doc Savage hinter diesen Verrücktheiten stecken muß!. Tastet euch zur Schaufensterscheibe vor!«
    Die beiden großen Männer waren am Schaufenster. Der Draußenstehende hob eine Sprayflasche. Ein eng gebündelter, scharf riechender Spraystrahl zischte heraus, mit dem er eine Kontur um das Phantombild in der Scheibe beschrieb. Der betreffende Teil der schweren Scheibe kippte nach innen. Man hätte meinen sollen, daß zwei Männer nötig gewesen wären, das Stück aufzufangen, aber der große bebrillte Mann drinnen erledigte alles allein. Er hob das schwere Scheibenstück an und bahnte sich damit einen Weg durch die blind herumtastenden Gangster, zum hinteren Ladenausgang. Der andere stieg durch das Loch in der Schaufensterscheibe und folgte ihm.
    »Heiliger Moses!« bellte Inspektor Carnahan, als er sich zur Schaufensterscheibe durchgetastet hatte. »Sie haben uns das
Corpus delicti
geklaut!«
    Auf der Rückseite des Ladens wurde ein Wagen gestartet. Nicht laut. Fast geräuschlos glitt das Fahrzeug davon.
    Die Gangster im Laden drängten jetzt alle zum Ausgang. Einer stieß draußen einen verabredeten Pfiff aus, und der Brotwagen fuhr mit einer U-Kehre von der anderen Straßenseite herüber. Hinten öffnete sich eine automatische Klappe. Die ›Arbeiter‹ kletterten und sprangen hinein. Mit krachenden Gängen schoß der Brotlieferwagen davon.
     
     

6.
     
    Die Hakennasen saßen ihnen wie Messerschneiden in den Gesichtern, und ihre kohlschwarzen Augen glitzerten kalt.
    Als der Fahrstuhl im 86. Stock des imposanten Wolkenkratzers hielt, stieg der eine aus. Der andere tat nur so, als würde er ihm folgen. Er langte plötzlich unter sein Jackett und zog ein blitzendes Messer hervor.
    Er

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