DS055 - Der Allwissende

Titel: DS055 - Der Allwissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson

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Kamelhaut wurden ihnen die Arme auf den Rücken gebunden. Hadith schnarrte einen Befehl. Die Prozession setzte sich zum Höhleneingang hin in Bewegung. Pat wurde ebenfalls mitgenommen. Die Beduinen hielten dort nur kurz an, um die Flinten und Maschinengewehre unter sich und an die anderen auszuteilen, die hinzukamen. Dann wurden die Gefangenen einen schrägen Höhlengang hinabgeführt, aus dem ihnen feuchter Totengeruch entgegenwallte.
    Ehe sie unter der Erde verschwanden, warf Johnny einen letzten Blick in die Runde, um ihre Position festzuhalten. Ihm fiel auf, daß sie sich in Richtung des schmalen Palmengürtels bewegten, der das Tal überzog.
    Hadiths Männer unterhielten sich laut. Sie triumphierten. Der unterirdische Zugang für den Angriff auf Tasunan war frei.

    Der stumme schwarze Sklave Duzun Kados hielt sich wie ein Schatten an der Seite seines Herrn. Sein Gehör mochte taub und seine Zunge gelähmt sein, aber dafür erging seinen seltsam undurchsichtigen Augen nicht die winzigste Einzelheit.
    Nachdem Whitey Jano und Kassan mit Duzun Kado und einem Dutzend Beduinen mehr als eine Meile unterirdischer Wege gegangen waren, hielten sie an. Nach einem Blick auf die Stadt Tasunan sollte der Unterhändler des Sieben-Gesellschaften-Syndikats nun einen Blick auf den Schatz erhalten, an dem es für hundert Millionen in Gold eine Drittelbeteiligung erwerben wollte.
    Duzun Kado erging sich in blumigen orientalischen Vorreden, ehe er endlich zur Sache kam. »Wir haben die Probe, die wir von Ihnen erhielten, im Labor untersuchen lassen. Obwohl ihr Gewicht nur ganze zwei Gramm betrug, hatte sie mehr Strahlungskraft als ein ganzes Kilo Radium oder Uran. Und Sie sagen, mehr als dreihundert Kilogramm davon lagern hier?«
    »Vielleicht mehr, vielleicht etwas weniger«, erwiderte Kassan. »Die alten Tasuniter, wie wir sie bezeichnen, hatten das Zeug aus Sicherheitsgründen an verschiedene Stellen ausgelagert. Aber das meiste blieb hier, als ihre Stadt durch ein Erdbeben verschüttet wurde und sie eine teilweise unterirdische Zivilisation bildeten.
    Sie verwandten es vornehmlich, um sich vor ihren Feinden zu schützen.«
    »So, wie ist ihnen das denn gelungen?« fragte der Syrer und rieb sich geschäftseifrig die dicken Hände.
    »Die Wände hier sind zum Beispiel imstande, den Tod auszustrahlen, wenn jemand in der Zentralkammer, zu der wir unterwegs sind, gewisse Hebel umlegt.«
    Von all dem unbeeindruckt, warf sich Whitey Jano ein paar Popkörner in den Mund. »Unser ehrenwerter Gast braucht deshalb keine Angst zu haben. Wir machen das heute nur noch in der alten Todeskammer der Tasuniter, dem einstigen Hinrichtungsplatz. Dort sind bereits Generationen von Schatten an den Wänden. Von Zeit zu Zeit eliminieren auch wir dort unsere Feinde.«
    Grausamkeiten schienen die orientalische Seele des Syrers nicht im mindesten zu beeindrucken. »Es scheint hier unten aber verschiedene Gänge zu geben.«
    »Klar. Am Ende dieses Ganges hier liegt die Todeskammer. Davon zweigen, wie Sie gleich sehen werden, Seitengänge zur Zentralkammer und zu den Vorratskammern ab. Aber es gibt hier noch mehr Gänge. Einer endet unter dem Marktplatz der Stadt und andere in den Kellern bestimmter Gebäude.«
    Die Beduinenwachen leuchteten mit Fackeln voraus. Hier und dort waren in den Gangwänden Türen zu erkennen. Whitey Jano zog eine davon auf.
    Ein muffiger Geruch, gemischt mit Myrrhe und anderen orientalischen Düften, schlug ihnen entgegen. Jemand hielt eine Fackel hinein. In langen Wandnischen, einer über dem anderen, standen Mumiensärge, offenbar aus Zedernholz und Tausende von Jahren alt.
    »Die Mumiensärge sind älter und kunstvoller gearbeitet als die Sarkophage der frühen Ägypter, scheint mir«, kommentierte Duzun Kado. »Aber verschwenden wir damit keine weitere Zeit mehr. Besichtigen wir jetzt lieber unverzüglich die Schatzkammer.«
    »Das Sieben-Gesellschaften-Syndikat war sehr weise darin, daß es die Labortests machen ließ«, bestätigte ihm Kassan.
    »Das war doch nur natürlich«, sagte Duzun Kado. »Wer will denn schon die Katze im Sack kaufen? Allerdings sprachen bereits andere Umstände für die Strahlungskraft Ihres Tasunits. Selbst Radium und Uran können Schatten nur auf lichtempfindlichen fotografischen Schichten erzeugen, nicht auf bloßem Stein oder Glas, wie Sie es uns von Tasunit berichten.«
    Sie waren an einer Gangbiegung angekommen und stehengeblieben. Dem Syrer fiel das Glitzern der Tunnelwand auf. Er fuhr mit