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DS057 - Die grünen Mumien

DS057 - Die grünen Mumien

Titel: DS057 - Die grünen Mumien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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es natürlich nicht zugaben.
    Pterlodin hatte die Weiber als Beute versprechen müssen, womit die Indianer prompt einverstanden waren. Lediglich Molah und Zehi verlangte Pterlodin für sich. Zehi gefiel ihm, weil sie so vornehm und so sanft war, und Molah wollte er unter Kontrolle behalten und in die Knie zwingen. Das war er seinem Prestige schuldig. Wenn sie nicht kuschte, konnte er sie in Ketten legen und als Sklavin verwenden. Irgendwann würde sie kuschen, es war nur eine Frage der Zeit. Pterlodin kannte sich mit Menschen aus. Niemand wurde Priester, ohne sich auf den Umgang mit Menschen zu verstehen. Der Umgang mit Göttern war weniger wichtig. Für Götter brauchte man nur ein ausgeklügeltes Zeremoniell, aber bei Menschen war Fingerspitzengefühl erforderlich.
    Pterlodin blieb ein wenig zurück, so daß einer der Männer zu ihm auf schließen konnte. Der Mann war ein Weißer, hager, bärtig, ebenfalls nicht groß und beklagenswert mager. Der Weiße lebte schon seit einem halben Jahr bei den Herdotan und hatte ihre Sprache gelernt, so daß er als Dolmetscher fungieren konnte. Der andere Weiße, der mit einer gespenstischen metallenen Wurst aus den Wolken gekommen war, hatte ihn als Berater und überhaupt für vielerlei Dienste eingestellt, und nur über diesen Dolmetscher war es Pterlodin möglich, mit dem Weißen aus den Wolken zu konferieren. Der Weiße aus den Wolken hieß Norton, soviel hatte Pterlodin mitbekommen. Wie der Dolmetscher hieß, konnte er sich nicht ins Gedächtnis hämmern, dazu war der Name zu vertrackt. Der Dolmetscher trug eine zerfetzte Fliegerkombination. Angeblich war er auch vom Himmel gefallen, aber Pterlodin war mißtrauisch. So viele Leute kamen nun auch wieder nicht von oben, daß man jedem glauben konnte, der es von sich behauptete. Bei Norton wußte man es; immerhin war die metallene Wurst vorhanden, jeder konnte sie betrachten. Den Dolmetscher hatten die Herdotan halb verschmachtet im Dschungel aufgelesen. Pterlodin hielt ihn für einen Gummisucher, der sich verlaufen hatte. Fest Stand, daß er keine metallene Wurst besaß.
    »Müde?« fragte Pterlodin leutselig in seiner Sprache.
    »Nicht sehr«, sagte der Dolmetscher.
    »Wir sind bald da«, sagte Pterlodin. »Du kannst dir auch ein paar Frauen aussuchen. Sie sind massenhaft vorhanden! Sie sind viel größer als wir und schön, du wirst dich wundern.«
    »Sicher«, sagte der Dolmetscher höflich. »Aber wir müssen sie erst besiegen.«
    Pterlodin nickte ihm gutmütig zu und eilte wieder an die Spitze des Zugs. Verträumt überlegte er, daß Norton ihm helfen konnte, oberster Schamane der Herdotan zu werden, sobald der Krieg gegen die Weiber gewonnen war. Norton hatte Schußwaffen, die Herdotan nur Speere und Pfeil und Bogen. Eine Gefälligkeit war bekanntlich der anderen wert, und Pterlodin hatte dem Weißen immerhin das Geheimnis des grünen Todes verraten, so daß Norton bisher hatte überleben können. Er hatte ihm – sparsam, doch das verstand sich von selbst, einem Weißen gegenüber durfte man nicht allzu vertrauensvoll sein – ein Gegenmittel gegen den grünen Tod gegeben. Im Vergleich dazu war die Unterjochung der Herdotan eine Kleinigkeit, und Norton durfte zufrieden sein, wenn er so billig davonkam.
    Am Rand des Tals vor dem Felsmassiv hielt Pterlodin an. Zwischen den Felsen geisterten Fackeln herum; die Trommeln, die eine Weile stumm geblieben waren, begannen wieder zu dröhnen.
    »Wartet«, befahl Pterlodin. »Anscheinend haben die Weiber den Eindringling gefangen. Wir wollen sehen, wie die Verhältnisse sich weiter entwickeln, bevor wir zuschlagen. Ich fürchte, wir sind ein bißchen zu spät dran.«
    »Wir können nicht hierbleiben, bis es hell wird«, gab der Dolmetscher zu bedenken. »Bei Tag ist es zu gefährlich.«
    »Nur wenn die Sonne scheint«, antwortete Pterlodin. Mürrisch fügte er hinzu: »Aber außerhalb der Regenzeit scheint sie fast immer ...«
     
    Monk und Ham hörten ebenfalls, daß der Klang der Trommeln anders war als vor einer Stunde. Sie befanden sich nun in Sleek Nortons Quartier und lagen gefesselt auf dem Boden; seitab ruhte Renny. Ihn hatten Nortons Helfer ein wenig höflicher behandelt. Er saß auf einem Klappstuhl, konnte sich aber trotzdem nicht frei bewegen. Norton hatte ihn eigenhändig und mit fröhlichem Grinsen auf dem Stuhl festgebunden.
    »Wenn man wenigstens wüßte, was die Trommeln bedeuten ...« sagte Ham kläglich. »Monk, du benimmst dich zwar, als wärst du im Matto

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