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DS057 - Die grünen Mumien

DS057 - Die grünen Mumien

Titel: DS057 - Die grünen Mumien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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stabiler als das Holz, aber immerhin hatten sie sich gelockert. Renny versuchte seine Handgelenke zu befreien, solange Norton bei seinen Komplicen war, doch Norton hatte das Knacken ebenfalls gehört.
    Mit geschmeidigen Sätzen, federnd wie ein Raubtier, kam er heran, sah die Bescherung und lächelte verkniffen. Er wirbelte seine Pistole aus der Schulterhalfter und schlug Renny auf den Hinterkopf. Renny kippte mit dem Stuhl um.
    »Sie sind ein Schuft!« sagte Ham eisig. »Leute wie Sie sollte man aus der menschlichen Gesellschaft entfernen.«
    »Ich staune!« sagte Monk. »Was ist aus deinem Verständnis für Kriminelle geworden?«
    Ham schwieg. Norton steckte die Pistole ein und horchte. Die Trommeln dröhnten wieder, und sie klangen wild und zornig und wie in Panik.
     
     

14.
     
    Doc Savage hatte Ärger mit Frauen, nämlich mit der einen bei ihm in der Gruft und den anderen vor der Tür. Zehi war störrisch; sie begriff nicht, weshalb sie eine weiße Tablette auf die Zunge legen sollte, und die Frauen draußen hatten eingesehen, daß die Tür ihren Axtschlägen widerstand. Zehi wollte nicht in der Gruft sterben, sie wünschte, daß der Mann mit den flirrenden Augen kapitulierte, und die Frauen vor der Tür bliesen grauen Rauch in die Totenkammer, gegen den niemand eine Überlebenschance hatte. Damit kannte Zehi sich aus.
    Sie erklärte dem Mann mit den goldenen Augen, was es mit dem Rauch auf sich hatte. Sie hätte es nicht erklären müssen, denn er wußte es bereits. Der Rauch bestand aus verdampftem Curare. In flüssiger Form diente es den Indios dazu, ihre Pfeile und Speerspitzen zu vergiften, und in jeder Form lähmte es die Lungentätigkeit, so daß die Opfer erstickten. Die Oxygentabletten hoben die Wirkung des Gifts soweit auf, daß Doc Savage und das Mädchen nicht gleich zusammenbrachen. Ein Teil der Dämpfe zog durch das Loch in der Decke ab, aber nach einiger Zeit mußten sie in die Poren eindringen, und dann hatte Doc keine andere Wahl, als sich zu ergeben oder die Offensive anzutreten. Er war entschlossen, die Frist, die ihm blieb, bis zum letzten Augenblick auszunützen.
    Er hatte die Fackel gelöscht, um nicht unnötig Sauerstoff zu verbrauchen, und behalf sich mit seiner Taschenlampe, während er sich weiter um Johnny bemühte. Er hatte Zehi die Lampe zu halten gegeben und drängte ihr trotz ihres Widerstands die Tablette auf. Fatalistisch fügte sie sich in ihr Schicksal. Sie hoffte, daß der Zauber des Mannes mit den goldenen Augen sie vor dem Curare rettete; zugleich bereitete sie sich darauf vor, den Saal der grünen Toten nicht mehr zu verlassen.
    Doc hantierte hastig mit Drogen und Injektionsnadeln. Er hatte festgestellt, daß Johnnys Herz unendlich langsam schlug. Nun kam es darauf an, den Herzschlag zu beschleunigen, die Körpertemperatur allmählich zu erhöhen und die gröbsten Wirkungen des sogenannten grünen Tods zu beseitigen. In New York konnte er Johnny dann einer gründlicheren Behandlung unterziehen. Dort hatte er andere Möglichkeiten und mehr und bessere Medikamente zur Verfügung. Johnny schien nicht zu atmen; daher blieb er von den tödlichen Schwaden weitgehend verschont.
    Die Frauen vor der Tür stimmten einen eintönigen Singsang an, Zehis Gesicht zuckte. Sie versuchte dem Mann mit den goldenen Augen zu erläutern, daß die Musik immer angestimmt wurde, wenn den Göttern ein Opfer gebracht werden sollte. Sie rang sich dazu durch, auf diesen großartigen Mann zu verzichten, was ihr nicht schwerfiel, denn wenn er tot war, hatte sie nichts mehr davon, wenn Molah ihn ihr schenkte. Offenbar war Molah entschlossen, diesen Mann zu seinen Vätern zu versammeln, und erfahrungsgemäß war Molah von ihren Entschlüssen kaum wieder abzubringen.
    »Du mußt fliehen!« sagte sie eindringlich. »Du kannst durch das Loch, in das du gefallen bist, hinaussteigen! Du brauchst dich nur auf meine Schulter zu stellen, dann schaffst du es vielleicht!«
    Sie hatte die Bresche in der Decke längst bemerkt und verstanden, daß der Mann mit den Augen sich nicht freiwillig hier unten versteckt hielt, wie sie zunächst vermutet hatte. Sie begriff nicht, daß er sich unentwegt mit der grünen Leiche auf der Steinplatte abgab. Wenn sein Zauber ihn auch möglicherweise gegen das Gift schützte, das nach wie vor durch die Türritzen quoll, so konnte es ihn doch nicht davor bewahren, geopfert zu werden.
    »Später«, sagte Doc.
    Er war davon überzeugt, sich ohne größeren Aufwand absetzen zu können,

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