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DS058 - Das Ungeheuer aus dem Meer

DS058 - Das Ungeheuer aus dem Meer

Titel: DS058 - Das Ungeheuer aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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sie in den zweiten Torpedoraum. Er war unterteilt, den meisten Platz beanspruchten zwei übereinander liegende Kojen. Die Verhältnisse waren außerordentlich beengt, so daß nur einer von ihnen stehen konnte, während der andere notgedrungen auf der Koje kauern mußte. Die Halseisen erlaubten ihnen nicht, sich richtig hinzulegen.
    »Ein Verbrecher!« sagte Monk noch einmal. »Wenn ich ihn in die Finger kriege, breche ich ihm sämtliche Knochen.«
    »Ich verstehe gar nicht, was diese Menschen von mir wollen«, sagte Quietman kläglich. »Ich habe mich immer bemüht, ehrlich und rechtschaffen durch’s Leben zu gehen, und im hohen Alter werde ich beschuldigt, ein Gangster zu sein.«
     
    Die See wurde rauher, und das U-Boot rollte, wie nur ein U-Boot rollen kann. Renny, Long Tom, Ham und Johnny beglückwünschten sich dazu, daß sie nicht seekrank wurden. Inzwischen hatten Pipers Anhänger ihnen die Kleidung abgenommen und dafür dünnes Khaki-Zeug gegeben. Renny stellte sich an der Tür auf und spähte durch die Luftschlitze. Einer von Pipers Männern ging vorbei, und Renny rief ihn an.
    »Wo sind wir?« wollte er wissen. »Wohin fahren wir?« Der Mann blieb stehen.
    »Wohin wir fahren, darf ich nicht verraten«, sagte er gutmütig. »Aber wir sind auf dem Fliegenden Holländer. Eigentlich hat das Schiff keinen Namen, deswegen haben wir ihm diesen Namen gegeben.«
    »Es scheint ziemlich alt zu sein«, sagte Renny.
    »Ein Überbleibsel aus dem Krieg«, erklärte der Mann. »Man sieht ihm nicht an, daß es mehr als zwanzig Jahre auf dem Meeresboden gelegen hat.«
    »Nein«, sagte Renny lahm, »das sieht man ihm nicht an.«
    »Es hatte sich in einem U-Bootnetz verheddert und ist nicht mehr hochgekommen«, sagte der Mann. »Die Mannschaft ist erstickt. Schließlich ist das Netz durchgerostet, und das Boot ist aufgetaucht. Zufällig war ein Fischer in der Nähe und hat es gesehen. Die Sache hat damals in allen Zeitungen gestanden.«
    »Und dann hat Piper das Schiff gekauft«, folgerte Renny.
    »Nicht direkt.« Der Mann feixte. »Piper hat davon gehört und ...«
    Im selben Augenblick kam Piper dazu.
    »Sie reden zuviel!« sagte er zu dem Mann.
    »Ja, Sir«, sagte der Mann kleinlaut.
    Er ging schnell weiter. Renny versuchte Piper in ein Gespräch zu verwickeln, denn nach wie vor hoffte er zu erfahren, welchen Kurs Piper steuerte, aber Piper zuckte mit den Schultern und ließ ihn stehen. Renny hämmerte mit den Fäusten gegen die Tür und schrie nach Piper; Ham, Long Tom und Johnny stimmten ein, aber Piper ließ sich nicht mehr sehen. Statt dessen kamen zwei von seiner Truppe und deckten den Belüftungsschlitz mit einer Metallplatte ab. Renny, Long Tom, Ham und Johnny verstummten.
    Nach einer Weile wurde die Luft knapp. Renny trommelte wieder gegen die Tür. Diesmal kam Piper persönlich. Er nahm die Platte weg und spähte in das kleine Geviert.
    »Wir ersticken«, sagte Renny.
    »Aber wenn Sie schreien, können wir nicht schlafen«, sagte Piper teilnahmslos.
    »Ich will wissen, wohin wir fahren.«
    »Sie werden es merken. Wenn Sie mir versprechen, still zu sein, brauchen Sie nicht zu ersticken.«
    Renny unterdrückte seine Meinung über diesen Wahnsinnigen und versprach es. Piper nickte zufrieden und verschwand. Danach war nur noch das monotone Brummen der Dieselmotoren zu hören, die das Schiff durch die Nacht bewegte.
     
    Am Morgen wurden Monk und Leander Quietman unsanft aus ihren Kojen und aus ihrem Gefängnis geholt. Boscoe drückte ihnen einen Eimer Seifenlauge und zwei Schrubber in die Hand.
    »Saubermachen!« kommandierte er. »Wenn ihr damit fertig seid, kommt ihr in die Pantry, um das Geschirr abzuwaschen.«
    »Ihr könnt mich mal«, sagte Monk unfreundlich.
    Er schleuderte dem nächsten seiner Peiniger den Schrubber an den Kopf und übergoß Boscoe mit dem Inhalt des Eimers. Boscoe wischte sich die beizende Lauge aus dem Gesicht; sein Kumpan ging zu Boden. Piper kam dazu und schüttelte den Kopf.
    »Dafür werden wir euch kielholen müssen«, sagte er. »So etwas nennt man Meuterei und wird auf Schiffen streng bestraft.«
    Monk wollte ihm an die Gurgel, doch die Kette an seinen Füßen behinderte ihn, und er schlug lang hin. Boscoe und Piper warfen sich auf ihn, fesselten ihm die Hände auf den Rücken und schleiften ihn an Deck. Der Mann, der unter dem Aufprall des Schrubbers umgekippt war, raffte sich auf und führte Quietman hinter Monk her. Quietman klagte. Er hatte nicht gemeutert, er wünschte nicht

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