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DS061 - Die Gedankenmaschine

DS061 - Die Gedankenmaschine

Titel: DS061 - Die Gedankenmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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ging zurück zu dem Mädchen, setzte sich zu ihr, ohne sie zu beachten, und wartete. Eine halbe Stunde später rollte eine große Limousine die Straße entlang; mit diesem Wagen hatte Doc am Morgen, als Neger kostümiert, Alex Mandebran vom Flughafen abgeholt. Monk war am Lenkrad, Alex Mandebran war im Fond. Doc trat auf die Fahrbahn, der Wagen hielt. Doc nahm dem Mädchen den Knebel ab und trug sie zum Wagen.
    Entgeistert starrte sie auf Monk, denn dieser bot in der Tat einen ungewöhnlichen Anblick. Er war kaum mehr als fünf Fuß groß, beinahe ebenso breit und wog annähernd zweihundertfünfzig Pfund. Seine Arme waren länger als seine Beine, und seine Stirn war so niedrig, daß ein unbefangener Betrachter kaum mehr als einen Teelöffel voll Gehirn dahinter vermutet hätte. Sein Kopf und seine Handrücken waren mit Haaren bedeckt, die an rostige Nägel erinnerten.
    »Da sind wir«, stellte er überflüssigerweise fest. »Doc, wer ist das Mädchen?«
    »Das ist Sylvan Niles«, sagte Doc. »Miß Niles, das ist Mr. Mayfair, er hat aber nichts dagegen, wenn Sie ihn als Monk anreden.«
    »Ich habe nicht die Absicht, ihn überhaupt anzureden«, entgegnete das Mädchen schroff. »Notfalls bin ich stumm wie ein Fisch.«
    Monk öffnete die Tür neben dem Beifahrersitz.
    »Leg sie zu mir, Doc«, meinte er heiter. »Sie wird sich bestimmt an mich gewöhnen.«
    »Nein«, sagte Doc, »sie kommt nach hinten.«
    Alex Mandebran stieß die andere Tür auf, Doc verfrachtete das Mädchen, knallte die Tür zu und nahm neben Monk Platz. Er wandte sich um zu Sylvan und lächelte.
    »Alex Mandebran haben Sie ja wohl schon kennengelernt«, sagte er.
    »Bis zum Überdruß!« sagte sie giftig.
    Mandebran warf den Kopf in den Nacken und vermied es, das Mädchen anzusehen. Monk amüsierte sich. Sylvan blickte angestrengt aus dem Fenster, obwohl es nichts gab, das einen Blick wert gewesen wäre.
    »Fahren wir«, sagte Doc zu Monk. »Nach New York.«
    »Aber ich hab die Hotelrechnung noch nicht bezahlt«, gab Monk zu bedenken.
    »Und mein Pilot wartet im Hotel!« sagte Mandebran. »Wir werden alles von New York aus erledigen«, verfügte Doc. »Vorwärts!«
     
    Mit polizeiwidriger Geschwindigkeit steuerte Monk den Wagen über die Fahrbahn. Doc hatte die Augen geschlossen, er schien zu dösen. Sylvan und Mandebran im Fond hatten sich damit abgefunden, die Strecke nebeneinander zurücklegen zu müssen, und tuschelten heftig.
    Nach einer Weile schien Doc wieder munter zu werden. Er drückte auf einen Knopf unter dem Armaturenbrett und griff beiläufig nach einem Paar Kopfhörer, die zu einem Funkgerät gehörten. Der Knopfdruck bewirkte, daß der Dialog im Fond übertragen wurde.
    »Ich bin nur hier, um meinem Vater zu helfen!« flüsterte Mandebran. »Du tust mir unrecht. Du bist kleinlich und notorisch mißtrauisch.«
    »Ich habe eben einen schlechten Charakter«, sagte Sylvan gereizt. »Aber wenigstens treibe ich mich nicht mit anderen Männern herum. Im Gegensatz zu dir!«
    »Welch ein Unsinn!« stöhnte Mandebran. »Ich treibe mich auch nicht mit Männern herum.«
    »Aber mit Weibern!« Sie war offenkundig außerordentlich erbost. »Ich habe mir nichts vorzuwerfen.«
    »Du bist kleinlich und spießig«, beharrte Mandebran. »Obendrein kannst du nicht denken. Du hast mich in England beschuldigt, gegen dich und Lancaster zu intrigieren. Wie hätte ich intrigieren sollen? Ich weiß nicht einmal, was er treibt.«
    Monk drosselte die Geschwindigkeit und bugsierte den Wagen durch die Innenstadt von Philadelphia. Sehnsüchtig spähte das Mädchen zu den Passanten, die keine Notiz von ihr nahmen, und zu dem Türgriff, den sie nicht erreichen konnte, da ihre Hände nach wie vor gefesselt waren.
    »Ich ahne deine Gedanken«, sagte Mandebran. »Gib dich keinen Hoffnungen hin, aus diesem Auto kommst du nicht heraus. Ich habe es heute morgen versucht. Wenn der Wagen fährt, ist die Tür automatisch verriegelt.«
    »Dann bin ich also gefangen?« fragte sie einfältig. Mandebran lachte freudlos.
    »In Anbetracht der Tatsache, daß du gefesselt bist, würde ich es so nennen«, sagte er.
    »Aber du bist nicht gefangen«, sagte sie.
    »Nein«, sagte er. »Ich war es – mehr oder weniger. Savage hat mich am Morgen vom Flughafen abgeholt. Er will, daß ich ihm helfe, das Verschwinden meines Vaters aufzuklären. Ein Teil des gestohlenen Geldes hat ihm gehört, ein anderer Teil war Eigentum einer wohltätigen Organisation, der er vorsteht.«
    »Und dann hat er

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