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DS061 - Die Gedankenmaschine

DS061 - Die Gedankenmaschine

Titel: DS061 - Die Gedankenmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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haben könnte?«
    »Niemand«, antwortete der Polizist. »Er hat sich selber umgebracht. Er ist aus seinem Privatbüro gelaufen und hatte den Revolver in der Hand. An der Tür zum Korridor hat er plötzlich angehalten und sich vor seinem Personal erschossen,«
    »Gibt es ein Motiv?« fragte Doc. »Angeblich hatte die Firma keine finanziellen Schwierigkeiten.«
    »Angeblich! Aber die Goldader, von der in den vergangenen Wochen so viel geredet worden ist, war ein aufgelegter Bluff, um den Aktienkurs hochzutreiben!«
    »Daran kann es keinen Zweifel geben?«
    »Der Staatsanwalt hat heute morgen einen telefonischen Hinweis bekommen. Er hat einen Angestellten zu Castello geschickt. Der Mann hat Castello verhört, und Castello hat ein Geständnis abgelegt.«
    »War der Mann von der Staatsanwaltschaft dabei, als Castello sich umgebracht hat?«
    »Und ob er dabei war! Castello hat zu ihm gesagt, er will nur seine Leute nach Hause schicken, und ist aus seinem Büro gerannt. An der Tür stand ein Polizist, den der Mann von der Staatsanwaltschaft mitgebracht hatte. Castello hat also nicht ausrücken können – falls er so was geplant haben sollte. Statt dessen hat er sich eine Kugel durch’s Gehirn gejagt.«
     
    Doc Savage sah sich aufmerksam in dem großen Zimmer um, dann schritt er zu Castellos Privatbüro; die Tür bestand aus Milchglas, darauf stand in Goldschrift Castellos Name. Die Tür war halb offen. Doc schob sie weiter auf, trat über die Schwelle und blieb stehen. Der Polizist war ihm gefolgt.
    »Ist das Büro schon durchsucht worden?« fragte Doc. »Dazu hatten wir noch keine Zeit«, sagte der Polizist. »Wer hat dem Staatsanwalt den telefonischen Tip gegeben?«
    »Ein Mann, der seinen Namen nicht verraten wollte.«
    »Ich möchte das Büro aus der Nähe betrachten«, sagte Doc. »Haben Sie was dagegen?«
    »Natürlich nicht«, sagte der Polizist. »Wir wollten auf die Leute vom Morddezernat warten, trotzdem können Sie schon rein gehen. Vielleicht finden Sie einen Hinweis auf den zweiten Mann.«
    »Welcher zweite Mann?«
    »Castello hatte einen stillen Teilhaber«, erläuterte der Polizist. »Er war so still, daß nicht einmal das Personal ihn kennt. Wir hoffen, aus den Geschäftsunterlagen Aufschluß über seine Identität zu bekommen.«
    »Interessant«, bemerkte Doc. »Falls Sie was erfahren – würden Sie mich auf dem laufenden halten?«
    Der Polizist nickte. Doc blickte wieder ins Zimmer. Das Büro war fast so groß wie der Empfangsraum. Die Wände waren mit Mahagoni verkleidet, der riesige Schreibtisch bestand ebenfalls aus Mahagoni. Dahinter ein mächtiger, ledergepolsterter Drehsessel, den offenbar Castello benutzt hatte. Der Besuchersessel vor dem Schreibtisch war dagegen vergleichsweise dürftig. Doc schätzte, daß diese Einrichtung mehr gekostet hatte, als die Angestellten der Firma im Durchschnitt in einem Jahr verdienten.
    Doc machte einen Schritt nach vorn. Im gleichen Moment zuckte aus dem Ledersessel eine weiße Stichflamme. Eine entsetzliche Explosion zertrümmerte die Glastür und die Fenster und schleuderte Doc und den Polizisten von den Füßen. Eine Sekunde später brannten der Schreibtisch, die Wandverkleidung, der Teppich, das Parkett und die Gardinen.
     
    Doc raffte sich auf und half dem Polizisten wieder auf die Beine. Er war nicht verletzt. Ein Blick überzeugte ihn davon, daß es im Büro nichts mehr zu untersuchen gab. Wer hier eindrang, brauchte einen Asbestanzug und ein Dutzend Feuerlöscher.
    Doc wirbelte herum und eilte an dem Toten, an den kreischenden, bestürzten Angestellten und den verwirrten Polizisten vorbei zum Korridor. Er trabte den Korridor entlang zur Treppe und die Stufen hinunter zur sechzehnten Etage. Er zählte die Türen ab und fand das Büro, das sich unter dem des verblichenen Castello befand. An der Tür befand sich kein Namensschild. Doc klopfte an, bekam keine Antwort und brach mit der Schulter die Tür auf.
    Auch die Räume in der sechzehnten Etage brannten. In der Decke war ein Loch, das möglicherweise die Explosion im Stockwerk darüber verursacht hatte. Das Mobiliar war so schäbig, wie das Castellos wertvoll war. Es bestand aus einem miserablen Schreibtisch und zwei wackeligen Stühlen. Während Doc eindrang, schmolzen die Fensterscheiben. Er wich zurück; denn die Hitze war unerträglich.
    Er riß die Tür ganz aus den Angeln und nahm sie mit nach oben in die siebzehnte Etage, damit sie nicht ebenfalls verbrannte. In der Zwischenzeit war die

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