Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS063 - Der Boss des Schreckens

DS063 - Der Boss des Schreckens

Titel: DS063 - Der Boss des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
klang beinahe wie Heuschreckengezirpe, aber in viel schnellerer Folge als durch eine wirkliche Heuschrecke. Zuerst begann das Geräusch leise, so daß es kaum zu hören war, nahm dann aber an Stärke immer mehr zu; und es schien so, als würden sich mehrere Zirplaute überlagern; aber vielleicht waren das auch nur Echos.
    Zu keiner Zeit wurde dies Geräusch jedoch übermäßig laut. Niemals lauter als etwa das Quaken eines Frosches, aber eben doch intensiver als das Zirpen einer Grille. Vielleicht war es gerade die Tatsache, daß es sich um einen solchen typischen Naturlaut handelte, was dieses Geräusch so auffällig machte.
    Baisse Smith schrie nicht auf. Aber er begann, von seinem Schreibtischsessel aufzustehen, buchstäblich an allen Gliedern zitternd.
    Dann stieg irgendein leuchtendes Ding, das seine entweichende Seele sein mochte, von seinem Kopf empor. Es kam ganz langsam daraus hervor, wie eine Art leuchtendes Gas, hing da in einem formlosen Wölkchen über seinem Kopf, immer noch mit dem verbunden.
    Dann machte das leuchtende Ding einen kleinen Sprung, durch den es auf der Lehne eines in der Nähe stehenden Stuhls landete. Dort glitt es einen Augenblick lang hin und her, machte dann erneut einen Satz und prallte gegen die Decke. Dort verschwand es, als ob es durch sie hindurchgegangen wäre.
    Der Heiligenschein um Baisse Smiths Kopf war verschwunden. Er stand auch nicht mehr, sondern war schlaff in seinen Schreibtischsessel gesackt.
    Inzwischen hatte Doc sich von seiner Verblüffung erholt und merkte, daß Annie Spain dabei war, von ihrem Baum herunterzuklettern. Wohl um ihren teuren Hosenanzug nicht zu zerreißen, tat sie es langsam und vorsichtig.
    Lautlos ließ sich Doc von seinem Baum herab und postierte sich für das Mädchen als Ein-Mann-Empfangskomitee.
    Weil er verhindern wollte, daß sie aufschrie und dadurch die Wächter anlockte, legte er ihr von hinten die Hand über den Mund.
    »Still, keinen Laut!« raunte er ihr zu.
    Sie hatte den Kopf gedreht und sah ihn an. Es fiel genug Licht aus dem Fenster, um sie sein Gesicht erkennen zu lassen. Mit einer Geste bedeutete sie ihm, daß sie ebenfalls leise sprechen würde.
    »Sie sind Doc Savage«, sagte sie.
    »Sie kennen mich also?«
    »In meinem Beruf muß ich Sie natürlich kennen«, sagte Annie Spain.
    Im Haus war es plötzlich laut geworden. Ein Diener hatte die Leiche entdeckt und einen entsetzten Schrei ausgestoßen, der auch deutlich nach draußen zu hören war. Sofort kamen weitere Leute in den Raum gestürzt, in dem Baisse Smith schlaff in seinem Schreibtischsessel hing.
    Doc sagte: »Wir sollten lieber wieder auf einem Baum Schutz suchen.«
    »Wir sollten lieber rennen, wollen Sie wohl sagen«, raunte Annie Spain. »Es wimmelt hier von Wächtern. Nach dem, was passiert ist, werden sie erst schießen und die Fragen hinterher stellen.«
    »Den Baum rauf«, sagte Doc noch einmal.
    Diesmal erkletterten sie beide denselben Baum, und sie hatten es keinen Augenblick zu früh getan. Gleich darauf kamen zwei Wächter gerannt und leuchteten mit ihren Stablampen alle verdächtigen dunklen Stellen ab.
    »Meine Strümpfe!« zischelte Annie Spain. »Ich habe sie mir bei der Kletterei völlig ruiniert.«
    Anbetrachts der Situation, ging es Doc durch den Sinn, waren Laufmaschen in Nylonstrümpfen, die unter den Beinen des Hosenanzugs kaum zu sehen waren, ein völlig unbedeutendes Problem. Aber das hatte Doc schon oft bei Frauen erlebt. Solche Kleinigkeiten konnten sie mehr interessieren als ein Mord oder Raubüberfall, der gerade geschehen war. Er vermutete, daß er Frauen wohl niemals verstehen würde.
    Er drückte die Sprechtaste des Walkie-Talkies. »Monk?« rief er leise hinein.
    »Ja«, kam die kindlich hohe Stimme des Chemikers aus dem Minilautsprecher zurück.
    Doc Savage beschrieb ihm kurz die Situation. Er schloß: »Kommt am besten gleich her und holt uns von dem Baum herunter, ehe man uns dort entdeckt. Tut es ganz offen und frei. Schließlich seid ihr Deputies der State Police, also kann euch niemand daran hindern.«
    »Machen wir«, sagte Monk. »Falls es zu einer Keilerei kommt, wartet damit, bis wir da sind.«
    Monk liebte handfeste Keilereien.
    Annie Spain hatte währenddessen geschwiegen. Jetzt sagte sie: »Was Sie da haben, ist eine Mini-Walkie-Talkie, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Ich habe schon viel von Ihrer technischen Ausrüstung gehört«, sagte die junge Frau. »Ich wünschte, ich könnte mir auch eine solche leisten – sofern man sie

Weitere Kostenlose Bücher