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DS065 - Angriff aus dem Dunkel

DS065 - Angriff aus dem Dunkel

Titel: DS065 - Angriff aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Doc bugsierte das Flugzeug über den Hudson River, an der oberen Bay und an dem Lagerhaus vorüber, das ihm als Hangar diente. Mittlerweile stand die Sonne nah über dem Horizont, die Wolkenkratzer warfen gigantische Schatten. In den Straßengrüften wurde es bereits dunkel. Auf dem Wasser wimmelte es von Schleppern, Barkassen und Fährschiffen.
    »Weißt du, welche Brücke unsere reizvolle Agentin gemeint haben könnte?« fragte Ham. »Andernfalls sollten wir uns noch mal bei ihr erkundigen.«
    »Sie hat gesagt, die neue Brücke«, antwortete Doc. »Also kommt nur die Brücke zwischen New York City und dem östlichen Long Island in Betracht.«
    Er überflog ziemlich niedrig einen Teil von Manhattan und steuerte den East River an. Ham starrte aus dem Fenster.
    »Ich habe eben darüber nachgedacht, ob der Konteradmiral und sein Stab nicht vielleicht doch recht hatten«, sagte er; Doc hatte ihm unterwegs von seinem Besuch im Kriegsministerium berichtet. »Solche Zufälle gibt es. Warum sollte nicht eine Kanone in Stücke fallen, während Terroristen ein Haus in die Luft jagen und ein Bauunternehmer schlechten Zement verwendet ...«
    »Natürlich gibt es solche Zufälle«, räumte Doc ein. »Aber du hast den Anschlag auf mein Labor und meine Flugzeughavarie über der Chesapeake Bay vergessen.« Er drückte die Maschine noch weiter herunter und flog die neue East River Brücke an. Im selben Moment sackte einer der Pfeiler auf der New Yorker Seite in sich zusammen, die Brücke zerbrach. Langsam und in einer riesigen Staubwolke löste sich ein Teil der Brücke buchstäblich auf und krachte auf’s Ufer herunter.
    »Um Gottes Willen!« schrie Nanny Hanks entgeistert. »Wir sind zu spät gekommen. Wir müssen sofort nach Washington telefonieren!«
    Ham und Monk waren nicht weniger entgeistert als die Agentin. Doc zog die Maschine hoch und flog eine Schleife; er vermied es, zu nah an die Brücke zu kommen. Auf dem Boulevard, der zu der Brücke führte, hatten Tausende Wagen jäh gebremst. Leute stiegen aus und starrten und gestikulierten. Die Brücke hatte jetzt Ähnlichkeit mit einer gigantischen Rutschbahn. Neun Zehntel waren unbeschädigt, doch das Fehlen des restlichen Zehntels reichte aus, dem ganzen Bauwerk eine bedenkliche Neigung zu verleihen. Auch die Autos auf der Brücke hatten angehalten. Die Insassen waren hastig ausgestiegen. Sie drängten sich am Geländer, einige sprangen ins Wasser. Anscheinend hatten sich auf dem zerstörten Brückenabschnitt zum Zeitpunkt der Katastrophe keine Fahrzeuge befunden.
    Dann vibrierte plötzlich das Flugzeug, wie Docs Flugzeug über der Chesapeake Bay vibriert hatte. Monk, Ham und Nanny wurden von den Plätzen gerissen. Doc bewahrte mühsam das Gleichgewicht, weil er auf diese scheinbare Turbulenz vorbereitet war. Er brachte die Maschine wieder unter Kontrolle und lenkte sie zum Flughafen Miller Field, für den das Militär zuständig war. Er hatte keine Lust, über einem zivilen Flughafen stundenlang zu kreisen und auf die Landeerlaubnis zu warten.
    Mit einem Taxi fuhren Doc und seine Begleiter zum Hochhaus und mit dem Lift in die sechsundachtzigste Etage. Im Empfangszimmer auf dem Boden lag ein Eilbrief, den der Bote offenbar unter der Tür durchgeschoben hatte. Der Brief war in einer zierlichen weiblichen Handschrift abgefaßt und lautete:
     
    Doc Savage,
    Sie müssen mir helfen, meinen Onkel zu finden! Ich bin in Fort Watson auf Staten Island. Bitte, beeilen Sie sich! Wir dürfen keine Zeit verlieren. Mein Onkel ist gewissermaßen der Schlüssel zu diesen gräßlichen Geschehnissen.
    Annabel Lynn
     
    Nachdenklich ließ Doc den Brief sinken; dann eilte er wortlos ins Labor und kontrollierte den Seismographen, den er vor seiner Abreise nach Washington provisorisch repariert hatte. Offensichtlich hatte es weder ein Erdbeben noch eine Detonation gegeben, denen die Brücke hätte zum Opfer fallen können. Aber so schnell gab Doc sich nicht zufrieden. Über eine schmale Treppe im Labor stieg er auf’s Dach des Hochhauses. Über der sechsundachtzigsten Etage befand sich ein Ankermast, an dem theoretisch Luftschiffe hätten festmachen können, sofern der Kapitän eines Luftschiffs den verrückten Einfall gehabt hätte, sein Gefährt mitten in der Stadt an einem Hochhaus zu vertäuen. In Wahrheit war der Mast nur eine Dekoration, die der Architekt sich ausgedacht hatte, damit das Gebäude nicht so stumpf aussah. Der Mast war hundert Fuß hoch und hohl; in seinem Innern führte eine

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