DS065 - Angriff aus dem Dunkel
Bentons Flugzeug bewacht.
»Ein paar Leute im U-Boot leben noch«, teilte einer der Taucher mit. »Wir können sie herausholen. Wir können auch diesen komischen Apparat, der die Schallwellen produziert, aus dem Wasser holen.«
»Sehr schön«, sagte Benton. »Holen Sie den Apparat und die Leute. Wir werden die Leute einsperren und den Apparat in Washington aufstellen als Warnung für alle, die so vermessen sind, dieses friedliche Land in einen Krieg verwickeln zu wollen!«
Monk trat schüchtern zu Doc und zog ihn beiseite.
»Du mußt mich noch ein bißchen aufklären«, sagte er leise. »Ich hab die Zusammenhänge nach wie vor nicht ganz mitgekriegt. Was ist nun mit Nanny Hanks? Sie hat dich in Washington zum Narren gemacht, indem sie dich zu dem Stausee geschickt hat, wo Ambrose dich beinahe abgemurkst hätte. Darf eine Agentin der Regierung so was tun?«
»Sie hatte den Auftrag, mich abzulenken«, sagte Doc, »und dazu war ihr jedes Mittel recht. Aber dann mußte sie dringend nach New York fliegen, und sie hatte sich entschlossen, euch als Piloten zu benutzen. Danach ist ihr nichts anderes übrig geblieben, als mich wohl oder übel mitzunehmen.«
»Sie hat gewußt, daß die Brücke einstürzen wird. Woher hat sie es gewußt?«
»Die Erpresser wollten Washington noch mehr beeindrucken, als es ihnen ohnehin schon gelungen war. Deswegen hatten sie Washington über das bevorstehende Desaster informiert. Die Brücke war bewacht – aber nicht gegen ein U-Boot und gegen ein solches Schallgerät, dessen Wirkungsweise man sich in Washington offenbar nicht vorstellen konnte.«
»Ich bin noch nicht zufrieden«, sagte Monk. »Wer hat Annabel Lynn zu dem Fort auf Staten Island geschickt, um sich dort mit dem angeblichen Onkel zu treffen?«
»Die Erpresser«, antwortete Doc geduldig. »Sie wollten das Mädchen fangen, und schließlich haben sie es ja auch geschafft«
»Aber Jason Lynn war gar nicht auf Staten Island!«
»Er war in Boston im Hotel, und wenn Annabel sich die Zeit genommen hätte, ihn anzurufen, hätte sie es erfahren können.«
»Warum haben diese Leute dein Labor in New York zertrümmert und zugleich in der Garage einen Mordversuch auf dich unternommen?«
»Der Mordversuch war ernst gemeint, denn auch die Erpresser wollten mich aus dieser Sache heraushalten. Der Anschlag auf’s Labor hat euch verwirren sollen.«
»Ich bin verwirrt«, bekannte Monk. »Ambrose Zoanisti hat dein Labor nicht vergeblich geopfert.«
Die Taucher glitten wieder in die Tiefe, und der Konteradmiral wandte sich wieder zu Doc. Kritisch betrachtete er Monk, als könnte er jetzt eigentlich keine Zeugen brauchen. Aber Monk blieb dickfellig stehen.
»Ich wollte noch einmal mit Ihnen über die Lynns reden«, sagte Benton unbehaglich. »Genau genommen haben sie sich strafbar gemacht! Was halten Sie davon?«
»An Ihrer Stelle wäre ich großzügig«, gab Doc zu bedenken. »Die Lynns haben uns geholfen, den Chef des Unternehmens zu überführen. Dafür haben sie wenngleich vielleicht keine Anerkennung, so doch Milde verdient. Kommen Sie, ich möchte Ihnen etwas zeigen.« Er ging voraus in die Richtung zum Hügel, wo er am Abend das Funkgerät aufgebaut hatte. Auf halber Strecke lag auf dem Boden eine gefesselte und geknebelte Gestalt. Doc leuchtete mit der Taschenlampe der Gestalt ins Gesicht.
»Warren Allen!« sagte Monk überrascht.
»Er ist der Chef«, sagte Doc.
»Gibt’s dafür Beweise?« fragte Benton.
Doc nickte.
»Allen hat gewußt, daß ich als Jason Lynn kostümiert war«, sagte er, »und ihm war bekannt, daß ich angeblich Lynns Abwehrgerät in der Hütte montiert hatte. Allen hat überhaupt nur die Bekanntschaft von Annabel Lynn gesucht, um über sie die Pläne ihres sogenannten Onkels kennenzulernen. Er war die ganze Zeit mit von der Partie; nur dadurch war es seinen Leuten möglich, uns so lange an der Nase herumzuführen.«
Er nahm Allen den Knebel und die Fesseln an den Füßen ab und stellte ihn auf die Beine. Allen schimpfte so unfein, wie kein Besucher des Embassy Clubs in Washington es diesem gebildeten und gepflegten jungen Mann zugetraut hätte. Benton übergab ihn seinen Offizieren.
»Damit habe ich freie Fahrt!« erklärte Monk entzückt. »Ich werde nun meinerseits die Bekanntschaft dieser Annabel suchen. Ich werde ihr verzeihen, daß sie mich belogen hat. Hübschen Mädchen gegenüber bin ich nicht kleinlich, und sie ist doch ein hübsches Mädchen. Oder nicht?«
»Das ist sie«, sagte Doc
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