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DS065 - Angriff aus dem Dunkel

DS065 - Angriff aus dem Dunkel

Titel: DS065 - Angriff aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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muß jetzt gehen.«
    Sie drehte sich um und eilte zu der Baracke. Der Offizier holte sie ein.
    »Ich mache mir Sorgen um Sie«, sagte er. »Sind Sie ganz sicher, daß alles in Ordnung ist?«
    »Ganz sicher. Entschuldigen Sie mich, ich will in die Stadt.«
    »Warten Sie.« Der Offizier war hartnäckig wie eine Klette. »Was würden Sie davon halten, wenn ich die Qualle angle, die Sie belästigt hat?«
    »Nichts«, sagte sie. »Machen Sie sich nicht lächerlich.«
    »Ich mache mich doch nicht ...«
    »Was immer es war – es ist weg, und wenn es nicht weg wäre, könnten Sie das Ding nicht sehen, das mich berührt hat wie eine elektrische Qualle. Ich hab’s auch nicht gesehen.«
    Sie lief weiter zu der Baracke, und der Offizier blieb verdattert stehen. Sein Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, daß er nicht mehr der Meinung war, eine Wahnsinnige getroffen zu haben, sondern zufällig und gewissermaßen auf nüchternen Magen über eine Horrorgeschichte gestolpert zu sein, die überdies den Nachteil hatte, sich nicht auf bedrucktem Papier oder auf einer Kinoleinwand zu ereignen, sondern in der Wirklichkeit.
     
    Zwei Männer hatten den Zwischenfall beobachtet. Sie lagen auf dem Gipfel einer Düne hinter Seegras und hatten brutale Visagen. Auch der oberflächlichste Betrachter wäre nicht auf den Gedanken gekommen, daß die Besitzer dieser Visagen Leute hätten sein können, die nur deswegen früh aufstanden, um das Meer zu bewundern.
    »Welch eine Pleite!« schimpfte einer von ihnen. »Sie hat dem Offizier was erzählt!«
    »Nicht gut«, sagte mißvergnügt sein Partner. Er zerknüllte den Umschlag, auf den Annabel Lynn irrtümlich ihren richtigen Namen geschrieben hatte, noch gründlicher. »Ein Glück, daß ich zu der Baracke geschlichen bin und die Tüte geholt hab...«
    »Annabel Lynn!« sagte höhnisch der Mann, der sich zuerst zu Wort gemeldet hatte. »Immerhin wissen wir, wie sie heißt. Sie war nicht bloß am Strand, um zu schwimmen.«
    »Natürlich nicht«, sagte der Partner. »Sie war mir schon verdächtig, als sie hier aufgetaucht ist. Irgendwo muß sie mir schon mal begegnet sein. Wir haben beide beobachtet, wie sie sich aufgeführt hat!«
    »Sie hat was gemerkt. Ich würde mich wundern, wenn sie nichts gemerkt hätte! Wahrscheinlich hat sie sogar einen Verdacht oder noch mehr als einen Verdacht«
    »Wenn man bloß wüßte, was sie dem Offizier erzählt hat ...«
    »Wir sollten sie verfolgen, am besten sie und den Offizier.«
    »Wir werden knobeln, wer von uns diese Annabel kriegt. Wer verliert, übernimmt den Offizier.«
    Sie knobelten. Der dickere der beiden gewann, und sein Kollege arbeitete sich enttäuscht aus dem weichen Sand, um dem Offizier auf den Fersen zu bleiben. Der Dicke lauerte hinter den Dünen, bis Annabel ihr Kleid und ihre Wertsachen aus der Baracke geholt hatte. Sie nahm das Kleid in die Hand und lief zu einem kleinen grünen Coupe, das am Rand der Straße stand, die am Strand aufhörte.
    Der Dicke wagte sich aus der Deckung. Der Wagen stand so, daß Annabel wenden mußte, und der Dicke war davon überzeugt, sie bei diesem Manöver stören und einsammeln zu können. Inzwischen hatte er beschlossen, das Mädchen nicht zu verfolgen, sondern zu ergreifen.
    Er hatte sich verkalkuliert. Als das Mädchen ihn entdeckte, sprang es blitzschnell in den Wagen, knallte die Tür zu, startete und fuhr mit großer Geschwindigkeit rückwärts. Der dicke Mann trabte hinter dem Coupe her, bis er in Schweiß gebadet war, dann gab er ausgepumpt auf. Er verfluchte seinen Leichtsinn, denn die Panne wäre zu vermeiden gewesen. Wenn er vor der Baracke gelungert hätte, um sofort zuzuschlagen, sobald Annabel herauskam, wäre es ihr schwerer gefallen, ihn abzuhängen.
    »Welch eine Pleite!« schimpfte er noch einmal, obwohl niemand ihm zuhörte. »Jetzt können wir uns buchstäblich die Beine ausreißen, um das Weibsstück wiederzufinden ...«
     
    Annabel Lynn raste bis zum Highway, zog ihr Kleid über den Badeanzug, zwängte sich in eine Lücke im Verkehrsstrom und rollte nach New York. Dort beachtete sie aufmerksam sämtliche Vorschriften, weil sie nicht die Aufmerksamkeit eines Polizisten erregen wollte. Nach wie vor war sie kalkweiß, und ihre graublauen Augen wirkten wie erloschen.
    Im Zentrum von Manhattan hielt sie vor einem Hotel an und überließ es dem Portier, den Wagen in die Garage zu befördern. Sie eilte durch die Halle zur Rezeption, holte dort einen Schlüssel und fuhr mit dem Lift in die

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