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DS065 - Angriff aus dem Dunkel

DS065 - Angriff aus dem Dunkel

Titel: DS065 - Angriff aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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kann nicht alles haben.« Doc lachte freudlos. »Wenn ich also um eine Amphibie bitten dürfte?«
    »Sie dürfen.« Der Offizier lachte ebenfalls. »Gestatten Sie eine Frage. Soweit ich informiert bin, haben Sie einen beachtlichen eigenen Flugzeugpark. Warum nehmen Sie nicht eine von Ihren Maschinen?«
    »Mit meinem schnellsten Flugzeug habe ich gestern über der Chesapeake Bay Bruch gemacht«, bekannte Doc. »Meine anderen Maschinen sind – wie haben Sie gesagt? – ein bißchen träge. Ich hatte angenommen, die Armee hat was Besseres.«
    »Sie hat, aber nicht auf Miller Field.« Der Offizier zuckte mit den Schultern. »Wir sind hier nur ein winziger Haufen und werden von den oberen Dienstgraden nicht recht ernst genommen.«
    Doc und er gingen zu einem der Hangars. Der Offizier erteilte einigen Mechanikern Befehle, und sie beeilten sich, Docs Wünsche zu erfüllen. Sie rollten eine Maschine auf die Startbahn, die nicht viel eleganter als Docs Flugzeug war, das sich auf der Reise nach Washington aufgelöst hatte. Mittlerweile war der Flugplatz in gleißendes Licht getaucht.
    »Noch etwas«, sagte Doc, während er und der Offizier auf die Startbahn schlenderten. »Könnten Sie Ihre Horchgeräte besetzen lassen?«
    »Ich müßte die Mannschaft alarmieren«, entgegnete der Offizier. »Eine volle Besetzung ist bestimmt nicht mehr verfügbar, immerhin ist es schon nach Dienstschluß. Wie viele meiner Männer sich in New York in den Kneipen herumtreiben, kann ich nicht einmal schätzen. Aber wenn Ihnen so viel daran liegt, werde ich tun, was in meiner Macht steht.«
    »Ich wäre Ihnen verbunden«, sagte Doc ernst. »Einige Leute dürften genügen. Schließlich haben wir keinen Krieg, wir haben also nicht mit einem feindlichen Großangriff zu rechnen.«
    »Nicht mit einem Großangriff, aber mit einem Angriff?« Der Offizier war beunruhigt.
    »Wir wollen es nicht hoffen«, sagte Doc. »Entschuldigen Sie meine Hartnäckigkeit.« Der Offizier ließ nicht locker. Offenbar hatte Doc ihn neugierig gemacht, und nun wollte er es genau wissen. »Was versuchen Sie aufzuspüren, wenn Sie jetzt in den Himmel steigen?«
    »Ein Flugzeug«, sagte Doc mit entwaffnender Ehrlichkeit. »Mehr weiß ich selbst nicht, und sogar diese Vermutung kann falsch sein – meine Vermutung, daß zum Beispiel die East River Brücke heute am späten Nachmittag aus der Luft zum Einsturz gebracht worden ist.«
    »Daran hatte ich auch schon gedacht.« Der Offizier brütete. »Aber angenommen, es war ein Flugzeug – woher nehmen Sie die Gewißheit, daß die betreffende Maschine immer noch oder wieder unterwegs ist?«
    »Ich habe keine Gewißheit«, sagte Doc leise. »So wie die Dinge liegen, habe ich keine andere Wahl als Hasard zuspielen.«
    Er kletterte in die Maschine und ließ sie langsam zum Ende der Startbahn rollen. Der Wind stand verkehrt, daher mußte Doc wenden, um von der entgegengesetzten Seite aus zu starten. Der Offizier marschierte zum Tower. Als Doc zum zweitenmal wendete, rannte ein Mann über den Platz auf ihn zu; er trug eine Offiziersuniform und gestikulierte aufgeregt. Doc bremste. Der Mann schwang sich auf die Tragfläche und Stieg zu ihm ein.
    »Tut mir leid«, sagte er bekümmert. »Washington hat von dieser Sache was mitgekriegt, und jemand im Ministerium hat verlangt, daß Sie einen militärischen Begleiter mitnehmen. Wir sind darüber nicht glücklich, aber Befehl ist Befehl. Übrigens – mein Name ist Philips, Captain Philips.«
    Er schüttelte Doc markig die Hand und setzte sich neben ihn, und Doc startete abermals. In fünftausend Fuß Höhe blickte er nach unten und sah, daß die Flugplatzbeleuchtung erloschen war. Er hoffte, daß die erreichbaren Männer inzwischen an den Horchgeräten waren.
    Er zog die Maschine auf dreißigtausend Fuß. Von hier oben war die Insel Manhattan nur noch ein verwischter heller Fleck. Doc schlug die Richtung nach Staten Island ein. Seine Überlegungen – die er dem Kommandanten nicht mitgeteilt hatte – liefen darauf hinaus, daß der nächste Anschlag Fort Watson gelten sollte. Er hatte dafür keinen weiteren Anhaltspunkt als den Brief der mysteriösen Annabel Lynn, in dem sie behauptete, ihr Onkel sei gewissermaßen der Schlüssel zu diesen Geschehnissen. So dürftig der Hinweis war, so war er doch besser als gar kein Hinweis.
    »Ein tüchtiger Vogel«, sagte Philips anerkennend. »Ich hätte einer Amphibie so viel Temperament nicht zugetraut. Anscheinend wollen Sie die Maschine einstweilen

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