Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS065 - Angriff aus dem Dunkel

DS065 - Angriff aus dem Dunkel

Titel: DS065 - Angriff aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
zu dem vernichtenden Urteil gekommen, daß die Betonfundamente wertlos waren. In der Nacht oder am frühen Morgen hatten sie sich buchstäblich aufgelöst. Die Regierung beschuldigte den Bauunternehmer, schlechtes Material verwendet zu haben, und Henry T. Neely – einer der größten seiner Branche – bezichtigte die Regierung der Verleumdung. Am Nachmittag hatten ein Vertreter der Regierung und Neely miteinander konferiert, und inzwischen hatten beide Parteien mit Klagen auf Schadenersatz gedroht.
    Annabel blickte auf die Uhr. Bis zur Abfahrt waren es noch zwanzig Minuten. Sie blätterte und fand auf der zweiten Seite eine Nachricht, die sie nicht weniger interessierte.
    Unter der Schlagzeile BERÜHMTER ANWALT FORDERT LÄNGST ÜBERFÄLLIGE SOZIALREFORMEN war ausgeführt, daß Theodore Marley ›Ham‹ Brooks, Brigadegeneral, der Reserve und Jurist von Graden, sich gegenwärtig in Washington aufhielte und den Kongreß aufgefordert hätte, endlich ein Gesetz einzubringen, das sämtlichen Amerikanern kostenlose Krankenhausbehandlung garantierte. In seiner Begleitung befinde sich der bekannte Chemiker Andrew Blodgett »Monk« Mayfair. Beide seien Assistenten des international renommierten Doc Savage, dem die Boulevardpresse den Spitznamen ›Bronzemann‹ angehängt habe.
    Annabel bezahlte ihren Kaffee, ließ sich vom Kellner für zwei Dollar Münzen geben und lief zum nächsten Telefon. Sie wählte eine Nummer in Washington. Sie mußte eine Weile warten, bis sich am anderen Ende der Leitung eine träge Stimme meldete.
    »Hallo?« sagte die Stimme.
    »Warren?« fragte Annabel.
    »Am Apparat«, sagte die Stimme. Unvermittelt war sie nicht mehr träge. »Annabel! Ist alles in Ordnung? Ich hab mir Sorgen um dich gemacht!«
    »Ich bin gesund«, antwortete sie schnell. »Ich komme irgendwann im Laufe der Nacht nach Washington. Aber du mußt mir vorher einen Gefallen tun. Du hast doch schon von Doc Savage gehört?«
    »Doc Savage ...«, echote der Besitzer der Stimme. Dann rasselte er herunter: »Wissenschaftler, Muskelprotz, seriös-brutaler Raufbold, Philanthrop, der unschuldig Verfolgten beisteht und Schurken das Handwerk legt, stinkreich, weswegen er sich leisten kann, auf Honorare für seine Tätigkeit zu verzichten, angeblich von seinem Vater auf seine absonderliche Karriere vorbereitet und ...«
    »Das genügt!« Sie schnitt ihm das Wort ab. »Ich habe versucht, ihn zu erreichen, aber anscheinend ist er nicht in New York. Eben habe ich in der Zeitung gelesen, daß zwei seiner Assistenten in Washington sind. Du mußt mich mit ihnen zusammenbringen.«
    »Aber das geht nicht, wir können doch nicht ...«
    »Doch, wir können! Warren, es ist wichtig!«
    »Meinetwegen«, sagte die Stimme unfreundlich. »Vermutlich meinst du Brooks und Mayfair. Ich habe ebenfalls der Zeitung entnommen, daß sie sich hier herumtreiben. Morgen ist ein Wohltätigkeitsdinner im Embassy Club. Ich werde veranlassen, daß die beiden eingeladen werden.«
    »Danke«, sagte sie herzlich. »Warren, ich werde mich bei dir revanchieren!«
     
     

3.
     
    Theodore Marley Brooks, genannt Ham, war ein schlanker, blasser, mittelgroßer Mann mit glatten schwarzen Haaren und einer auffallenden Vorliebe für elegante Garderobe und altmodische Spazierstöcke, die in Wahrheit Stockdegen waren. Andrew Blodgett Mayfair, genannt Monk, war nicht größer als Ham, aber so breit wie ein kleiner Kleiderschrank. Seine Arme waren länger als seine Beine, sein Kopf und seine Hände waren mit roten Haaren bedeckt, die an rostige Nägel erinnerten, und sein Gesicht hatte eine bedenkliche Ähnlichkeit mit dem eines Gorillas. Ham und Monk waren unzertrennlich. Sie zankten sich erbittert, wann immer sich dazu eine Gelegenheit bot, aber wenn sie voneinander getrennt waren, fühlten sie sich überflüssig.
    Sie hatten die Einladung in den Embassy Club noch am Abend erhalten, und zwar von einem gewissen Warren Allen. Er hatte Ham im Hotel angerufen. Sie waren einander kurz vorher vorgestellt worden, und darauf hatte Allen sich bezogen. Er hatte Ham erklärt, eine junge Dame aus seinem Bekanntenkreis wünsche dringend mit ihnen beiden zu sprechen, und Ham hatte zugesagt. Ihn störte es nicht, daß im Embassy Club Frackzwang bestand, wohl aber Monk, der einen Abscheu davor hatte, sich feierlich zu verkleiden. Um diese Feierlichkeit ein wenig zu beeinträchtigen, hatte er den Frack mit einem olivgrünen Trenchcoat verhüllt. Ham musterte ihn mit Mißvergnügen, als sie gemeinsam

Weitere Kostenlose Bücher