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DS066 - Die Todesspinne

DS066 - Die Todesspinne

Titel: DS066 - Die Todesspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Regierung hatte sie mit Beratern unterstützt. Der Boden war gut, hier ließen sich bei günstigem Wetter Rekordernten erzielen. Die Regierung hatte sich verpflichtet, die Ernten aufzukaufen, auch wenn sie nicht immer Verwendung dafür hatte. Den Leuten in Washington lag daran, daß Alaska allmählich bevölkert wurde. Einige Kolonisten kamen aus den Elendsvierteln der Städte, andere waren verarmte Farmer, deren Land entweder in den Besitz von Gläubigern übergegangen war oder durch die Mißwirtschaft früherer Generationen nichts mehr taugte. Alles hatte sich vortrefflich angelassen, bis das Monster zugeschlagen und sich das erste Opfer geholt hatte. Wenn nicht bald etwas geschah, war das Ende der Kolonie vorauszusehen.
    Als die Dämmerung hereinbrach, lud Dwight die Männer in sein Haus zum Abendessen ein, er bot ihnen auch an, bei ihm zu übernachten. Sein Haus war groß genug, Gäste konnten darin immer Platz finden. Doc nahm die Einladung an. Er ahnte, daß Dwight damit die Hoffnung verband, daß besonders ihm und seiner Familie nichts passierte. Doc nahm ihm dieses Übermaß von Selbsterhaltungstrieb nicht übel. Ohne eine Einladung hätten er und seine Begleiter in Zelten oder im Verwaltungsschuppen kampieren müssen. Ein Privatquartier war auf jeden Fall bequemer.
    Dwights Frau, eine dicke, mütterliche Südstaatlerin, hatte bereits einen Berg Lebensmittel zubereitet; offenbar hatte sie keinen Augenblick damit gerechnet, daß es ihrem Mann nicht gelingen würde, die vier Fremden zu überreden, bei ihm zu wohnen. Außer ihr gehörte zu Dwights Familie nur noch eine sommersprossige Tochter, die dünn wie ihr Vater und mütterlich wie dessen Frau war und Doc unverzüglich schöne Augen machte. Doc reagierte nicht. Er war daran gewöhnt, angehimmelt zu werden.
    »Jedenfalls brauchen wir uns keine Sorgen mehr zu machen«, stellte der alte Dwight zufrieden fest, als er, die Familie und Doc samt seinen Gefährten in der Küche beim Essen saßen. »Davon bin ich überzeugt!«
    Doc lächelte höflich und sagte nichts. Er begriff, daß er seinen Gastgeber richtig eingeschätzt hatte.
    »Davon dürfen Sie ganz bestimmt überzeugt sein«, erklärte Monk mit vollen Backen. »Das Monster können Sie ruhig uns überlassen.«
    In der Ferne donnerte es, dann trommelte Regen an die Fensterscheiben. Dwights Frau schielte nervös nach draußen und bekreuzigte sich verstohlen.
    »Wir kriegen ein Gewitter«, flüsterte sie. »Das Monster kommt meistens bei Gewitter!«
    Dwight büßte jählings seinen Optimismus ein. »Einige Siedler haben das Dorf schon verlassen«, sagte er gepreßt. »Ich kann sie verstehen. Wir werden alle abziehen müssen, wenn das Monster nicht getötet wird.«
    »Soviel ich weiß, kommt dieses Monster in einer indianischen Legende vor«, sagte Doc. »Mir leuchtet ein, daß es in Alaska Menschen in Aufregung versetzen kann, aber wieso seine Macht bis nach Chicago reichen soll, ist mir unbegreiflich.«
    »Das hab ich nicht kapiert«, bekannte Dwight.
    »John Alden ist in Chicago gestorben«, sagte Doc. »Sein Tod steht im direkten Zusammenhang mit diesem Monster, daran sollte es keinen Zweifel geben.« Dwight fixierte ihn, vorübergehend hatte er offensichtlich seine Niedergeschlagenheit vergessen. Er räusperte sich und runzelte mißbilligend die Stirn.
    »Anscheinend glauben Sie nicht daran, daß es dieses Monster überhaupt gibt, Mr. Savage«, sagte er gekränkt. »Natürlich war das Monster nicht in Chicago, und wenn Alden keines natürlichen Todes gestorben ist, kann er nur von einem Verbrecher ermordet worden sein. Dann läuft aber Ihre Vermutung darauf hinaus, daß auch die Toten in Alaska einem Verbrechen zum Opfer gefallen sind und wir uns das Monster nur eingebildet haben!«
    »Nein«, sagte Doc ruhig. »So würde ich es nicht ausdrücken. Nach meiner Ansicht haben die Kolonisten weder übertrieben noch ganz und gar gelogen. Sie haben berichtet, was sie gesehen haben.«
    »Ich hoffe, ich kann Docs Überlegung nachvollziehen«, meinte Long Tom. »Er will andeuten, daß wir es sowohl mit Menschen wie mit einer riesigen Bestie zu tun haben.«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, verkündete resolut Dwights Frau. »Natürlich gibt es schlechte Menschen, aber daß Menschen diesem Ungetüm helfen sollen, sich von Menschen zu ernähren ...«
    »Schluß damit!« sagte Monk mürrisch. »Dieses Gespräch verdirbt mir den Appetit. Wir warten, bis das Gewitter da ist, und wenn dann das Monster erscheint,

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