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DS066 - Die Todesspinne

DS066 - Die Todesspinne

Titel: DS066 - Die Todesspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Boulevardblätter können unter Umständen eine Menge Unheil anrichten, und Kriege oder Selbstmorde können die Folge sein.«
    »So hab ich’s nicht gemeint«, sagte Ham betroffen. »Ich hab gemeint ...«
    »Wir wissen, was du gemeint hast.« Doc lächelte. »Ich wollte nur kein Mißverständnis durch Verallgemeinerung auf kommen lassen.«
    Ham und Long Tom sahen ihm zu, wie er mit einem scharfen Messer an dem Haar herumschabte, den so entstandenen Staub in ein Reagenzglas füllte, Flüssigkeiten aus mehreren Gefäßen hinzufügte, und zwar tropfenweise, damit ein dünner Brei entstand, und eine Weile mit einem Glasstab darin rührte. Dann strich er den Brei auf eine Glasplatte und besichtigte ihn durch’s Mikroskop.
    »Deine Methoden sind befremdlich«, sagte Long Tom und runzelte die Stirn. »Ich bin ein einfacher Mensch, für mich sind alle Haare mehr oder weniger gleich, höchstens die Farbe oder die Dicke sind verschieden. Welche sensationelle Entdeckung versprichst du dir davon, wenn du Haare zermalmst, aufweichst und auf eine Platte schmierst?«
    Doc blickte ihn lange nachdenklich an, nickte, packte die Sachen, die er gebraucht hatte, wieder in den kleinen Laborkoffer und ging ins Cockpit.
    »So macht er’s immer«, nörgelte Ham. »Wenn er keine Antwort weiß oder geben will, hüllt er sich in Schweigen.«
    »Wir haben alle unsere Marotten«, erwiderte Long Tom nüchtern. »Damit muß man sich abfinden. Schließlich hat Doc auch angenehme Eigenschaften, sonst hätten wir ihm längst die Bekanntschaft aufgekündigt.«
     
     

11.
     
    Aus der Luft sah die Siedlung verödet aus. Niemand arbeitete auf den Feldern, und die Straßen und Wege waren leer. Lediglich der Rauch, der aus einzelnen Schornsteinen stieg, ließ erkennen, daß die Häuser bewohnt waren. Doc drückte die Maschine herunter, setzte sie auf einer großen Wiese auf und ließ sie ausrollen.
    Immer noch zeigte sich niemand vor den Türen, erst als Doc und seine drei Begleiter aus dem Flugzeug sprangen, wagten einige Männer sich aus dem Schutz ihrer Quartiere und kamen langsam und vorsichtig näher. Alle waren mit Gewehren und Pistolen oder Revolvern bewaffnet und hatten ernste, skeptische Gesichter. Die Männer blieben vor Doc und seinen Begleitern stehen und warteten. Doc und seine Gefährten warteten ebenfalls.
    »Ich glaube, ich kenne Sie«, sagte schließlich einer der Männer. Er war groß, breitschultrig, hager und sehr alt. Er hatte seidige weiße Haare, die ihm fast bis auf die Schultern reichten, und klare blaue Augen. »Ich habe Bilder von Ihnen gesehen. Falls ich Sie nicht verwechsle, sind Sie Doc Savage.«
    »Sie verwechseln mich nicht«, sagte Doc herzlich. »Ich heiße Savage, und das sind meine Freunde.«
    Er stellte den Männern seine Gefährten vor.
    »Mein Name ist Dwight, Herb Dwight«, sagte der alte Mann. »Sind Sie hier, um uns zu helfen?«
    »Wir wollen es versuchen«, antwortete Doc. »Vielleicht können Sie uns einen Überblick über die Verhältnisse verschaffen. Ich bin ganz sicher, daß nicht alles über die rätselhaften Vorgänge der letzten Zeit in den Zeitungen gestanden hat.«
    Der alte Mann nickte. Die Männer, die mit ihm auf die Wiese gekommen waren, lösten sich aus ihrer Erstarrung, die Skepsis fiel von ihnen ab, und sie begrüßten Doc und seine Gefährten mit einer Begeisterung, die komisch gewirkt hätte, wären die Umstände nicht so deprimierend gewesen.
    Während sie in die Häuser zurückkehrten, um die übrigen Siedler zu informieren, führte der alte Dwight – der zum Dorfoberhaupt avanciert war, seit die von der Regierung eingesetzten Verwalter, Schreiber und Ingenieure entweder tot oder Hals über Kopf abgereist waren – Doc und seine Begleiter herum und erklärte, was es zu erklären gab. Unterdessen kamen auch die Einwohner auf die Straße, die bisher in Deckung geblieben waren, hauptsächlich Frauen und Kinder. Andächtig betrachteten sie die Ankömmlinge. Doc begriff, daß sie ein beinahe blindes Vertrauen zu ihm hatten. Er fühlte sich ein wenig unbehaglich, denn er war sich keineswegs sicher, daß die Gefahr für die Siedler mit seinem Erscheinen gewissermaßen zwangsläufig erloschen war. Falls er Deeter richtig einschätzte, würde der Terror zunächst einmal wachsen, weil Deeter daran liegen mußte, ihn unschädlich zu machen oder zu vertreiben.
    Die Kolonisten, so berichtete Dwight, hatten auf Kredit moderne landwirtschaftliche Maschinen, Saatgut, Baumaterial gekauft, und die

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