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DS075 - Der kalte Tod

DS075 - Der kalte Tod

Titel: DS075 - Der kalte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Schnitt auf der Stirn. Seine eingefallenen Wagen wirkten blutleer. Mit seiner einen mageren Hand hatte er sich an die schmächtige Brust gegriffen.
    Der andere Mann hatte keine Gelegenheit zu einem Goldzahnlächeln mehr. Nase, Mund und Kinn waren ihm eingeschlagen worden. Blut war ihm über seine Fliegerjacke gelaufen. Er atmete noch, aber schwer.
    Die Maschine geriet wieder ins Schwanken, nachdem sich Monk momentan nicht um die Steuerung hatte kümmern können. Er richtete sie wieder aus und sah, daß sie durch das Trudeln mehr als dreitausend Meter Höhe verloren hatte. Der Motor stotterte wieder, wodurch kaum Hoffnung bestand, einen der am Rande von New York liegenden Flugplätze zu erreichen.
    Zweieinhalbtausend Meter tiefer lag das grüne Rechteck des Central Parks, aber das meiste von dem Grün waren Baumspitzen. Monk hatte gehofft, auf den Rasenflächen dazwischen Platz zum Landen zu finden, aber jetzt sah er, daß all diese Flächen vollgepackt mit erschreckten Menschen waren. Er sah in ein Meer von zum Himmel gewandten Gesichtern. Bei dem Versuch, dort zu landen, würden bestimmt viele getötet oder verletzt werden.
    Monk schaltete den Autostabilisator ein, aber der konnte nicht kompensieren, daß die eine Tragfläche beschädigt war. Die Maschine geriet erneut in langsames Trudeln.
    Die beiden bewußtlosen Männer trugen Sitzfallschirme. In einem Fach in der Kabine lagen zwei weitere Fallschirmpakete. Monk zögerte nicht mehr länger. Bevor er selber in die Haltegurte eines Fallschirms schlüpfte, hob er die schlaffe Gestalt des Mannes mit dem Goldzahn auf. Er zog die Reißleine und hievte den Mann zur Kabinentür hinaus.
    Drei Sekunden später murmelte Monk: »Ich habe alles getan, was ich konnte ...«
    Der Fallschirm des Kerls, der mit seinen Händen Manhattan erschüttert hatte, blühte nur halb auf. Einige der Leinen hatten sich verheddert. Der Restfallschirm konnte den Sturz nicht bremsen, dann wurde er auch noch vom peitschenden Luftstrom zerrissen. Der Mann, der wahrscheinlich Vars Leutnant und Stellvertreter gewesen war, stürzte zweitausend Meter durch, ehe sein Körper auf dem Sims eines Wolkenkratzers aufschlug und bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt wurde. Er würde wohl nie mehr identifiziert werden können, zumal er auch keine Papiere bei sich trug.
    Während die Maschine fortfuhr, irre zu trudeln, kämpfte sich Monk zu der schlaffen Gestalt des dürren kleinen Mannes vor.
    »Verflixt«, murmelte der Chemiker, »das soll mir nicht noch mal passieren ...«
    Er packte den Steuerknüppel, zog, aber durch das Trudeln war offenbar das Leitwerk beschädigt worden. Das Höhenruder klemmte.
    Der mit Menschen vollgepackte Central Park kam herangerast. Monk machte einen letzten Versuch, ließ das Steuer der Maschine fahren, als er sah, daß sie in die Bäume hineinkrachen würde, weit von den sich drängenden Menschen entfernt.
    Monk bückte sich und nahm die Gestalt des schmächtigen Mannes auf die Arme. Der Boden war noch etwa tausendzweihundert Meter unter ihnen. Mit dem kleinen Mann auf seinen überlangen Armen trat er in den freien Raum hinaus. Ihre Körper entgingen der einen rotierenden Tragfläche nur um Zollbreite.
    Monk überschlug sich mit der Gestalt, die er auf den Armen hielt, mehrere Male, verlor aber nicht die Orientierung. Er hakte seinen dicken Finger in den Abzugsring am Fallschirm des kleinen Mannes. Der Fallschirm blühte auf, und ihr Sturz wurde ruckartig gebremst. Doch im selben Moment ließ Monk los; er fürchtete, unter ihrem addierten Gewicht könnte der Fallschirm reißen.
    Als er noch knapp tausend Meter hoch war, zog er an seinem eigenen Fallschirm die Reißleine, und der entfaltete sich. Vom Wind wurde er rasch abgetrieben und sah, daß er außerhalb des Central Parks aufkommen würde, etwa in der Seventh Avenue, in dem Hotelviertel um die Fiftieth Street. Kurz bevor ihm ein flaches Dach die Gelegenheit zur sicheren Landung bot, sah Monk blaugekleidete Gestalten die Avenue entlangrennen.
    Erst dadurch wurde ihm bewußt, daß er ja aus einer Maschine abgesprungen war, die Zerstörung und Tod über Manhattan gebracht hatte.
    »Verflixt!« murmelte er. »Jetzt sitz’ ich aber in der Patsche!«
    Seine Füße berührten das Dach eines Hotels, das nur etwas mehr als drei Häuserblocks vom Central Park entfernt war, wo Sekunden vorher die Maschine, aus der das kalte Licht gekommen war, in die Bäume gekracht war. Während Monk die Balance wiedergewann und aus den

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