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DS076 - Angriff aus der Tiefe

DS076 - Angriff aus der Tiefe

Titel: DS076 - Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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der Piraterie zugewendet hatte, aber diese Piratengruppe versklavte nun die anderen. Und nach dem, was Doc gesehen hatte, war diese Sklaverei furchtbar.
    Docs erstes Ziel war die Erkundung der Situation auf der Insel. Vielleicht war es möglich, Widerstand zu organisieren.
    Doc erreichte den Fuß der Klippenwand. Die Zufahrt führte zur Bucht weiter und folgte ihr dann. Die Sonne war längst untergegangen, aber ein letzter rötlicher Schein lag immer noch über den Felsen und der ärmlichen Vegetation.
    Offenbar war der bewohnte Teil der Insel ein Plateau, das etwa eine halbe Meile von dem Schloß entfernt begann und sich über den ganzen Mittelteil der Insel erstreckte. Eine Anzahl Steinbauten, im Mondlicht kaum zu erkennen, aber wahrscheinlich ein Dorf, stand etwa eine Meile vom Fuß der Klippe weg. Doc verließ jetzt den Steinweg und schlug sich in die Büsche. Er hinterließ dabei Spuren, als ob er dort Unterschlupf suchen, aber immer noch zur Bucht wollte.
    Im Laufen beobachtete er den Boden; als er zu einer Stelle kam, die weich genug war, Fußabdrücke aufzunehmen, bückte er sich und imitierte Spuren, als ob noch drei weitere Männer hier entlanggerannt waren. So hoffte er, Verfolger – falls es überhaupt welche gab – endgültig zu überzeugen, daß alle Gefangenen aus dem Schloß geflohen waren.
    Hundert Meter weiter sorgte Doc gegen Spürhunde vor, indem er aus einer winzigen Phiole eine übelriechende Flüssigkeit versprengte; allerhand Experimentierstunden waren in die Entwicklung dieser scharfriechenden Mixtur gegangen. Für die meisten Tiere gibt es irgendeinen Geruch, der ihnen Angst einjagt. Pferde werden zum Beispiel von Wildkatzengeruch erschreckt; Haie suchen das Weite, wenn sie giftiges Seegras wittern. Diese Mixtur hier war eine Duftkombination, die nahezu alle Tiere in die Flucht jagte, von Haien bis zu Hunden.
    Nachdem er so erst eine Spur gelegt und sie dann, was die Spürhunde betraf, zu einem Ende gebracht hatte, hielt Doc auf sein wirkliches Ziel zu: die Behausungen der unglücklichen Insulaner. Der Wind pfiff ihm ins Gesicht, und von der Küste her hörte er das Rauschen der Brandung.
    Die Hütten bestanden aus Stein, hatten aber Strohdächer. Es war genau jener Typ von Hütte, der vor dreihundert Jahren in England auf dem Lande vorgeherrscht hatte.
    Es war vollends dunkel geworden, als Doc das Dorf erreichte. Der Wind trieb dunkle Wolken vor sich her, und zwischen ihnen lugte immer wieder der Mond hervor.
    Es war eine Art Reihensiedlung entlang einer einzigen Straße, die mit niedrigen Steinmauern eingefaßt war. Der Bronzemann hielt sich dicht an der einen Mauer und lauschte.
    Nach ein paar Augenblicken wurde er etwas Unnatürlichem an dem Dorf gewahr, obwohl er zunächst nicht genau verstand, was das war. In den Häusern brannte Licht. Rauch quoll aus den meisten Schornsteinen. Schweine, Schafe und Ziegen wanderten herum, und es gab auch ein paar Kühe.
    Für das Auge war es eine friedliche ländliche Szenerie, aber irgend etwas daran stimmte nicht, war geradezu deprimierend. Und dann erkannte Doc, was es war – die Stille. Aus den Häusern hätten Geräusche kommen müssen, gelegentlich ein Lachen, aber nichts dergleichen. Eine ominöse Stille lag über dem Dorf.
    Der Bronzemann wollte gerade seine Deckung verlassen, als er Huf schlag hörte, woraufhin er seine Absicht änderte. Aus der Richtung des Schlosses näherten sich Reiter dem Dorf, offenbar drei. Nach ein paar Augenblicken kamen sie in ihren Rüstungen und mit Lanzen in den Händen die Dorfstraße heraufgesprengt. Ihren Mienen nach hatten sie einen grimmigen Auftrag zu erledigen.
    Neugierig schlich Doc an der niedrigen Steinmauer entlang den Reitern hinterher. Es bestand kaum die Gefahr, daß er im dunklen Mauerschatten entdeckt werden würde.
    Vor einer der ärmlichsten Hütten zügelten die Reiter ihre Pferde und schwangen sich aus den Sätteln.
    »Mach auf, Rowe!« bellte einer. Und ohne eine
    Antwort abzuwarten, kickte er die brüchige Tür aus den Angeln.
    Die drei Reiter stapften hinein, und als sie in den Lichtschein vom Inneren der Hütte gerieten, sah Doc, daß alle drei stämmige bärtige Kerle waren.
    Doc Savage ging näher heran, wodurch die Pferde seine Anwesenheit spürten und nervös schnaubten. Er konnte hören, was in der Hütte gesprochen wurde.
    Der Mann, der die Tür eingetreten hatte, röhrte: »Wo sind die Gefangenen hin?«
    Eine ältere, zittrige Stimme, offenbar die von Rowe, stammelte: »Ich –

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