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DS076 - Angriff aus der Tiefe

DS076 - Angriff aus der Tiefe

Titel: DS076 - Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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und sie fuhren wieder weg.«
    Doc beendete seine Inspektion der Gesichter. »Haben Sie eine Ahnung, wer ich bin?« fragte er. »Wir hörten, daß sie vier Gefangene auf die Insel gebracht hätten, drei Männer und eine Frau. Sie müssen einer dieser Gefangenen sein.«
    »Mein Name ist Doc Savage«, sagte Doc.
    Offenbar sagte dieser Name Rowe nicht das mindeste. Gewöhnlich zog es Doc vor, anonym zu bleiben; er haßte es, wenn ihn die Leute anstarrten und Autogrammjäger ihn bedrängten. Aber dies war ein Ausnahmefall. Hier wünschte er, daß ihn diese Menschen gekannt hätten. Es würde geholfen haben, sie zum Widerstand zu vereinen.
    Doc sah sich unter ihnen um. »Wenn Sie Waffen hätten«, bemerkte er ganz ruhig, »würden Sie sich dann wehren?«
    Rowe fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und gab nicht sofort Antwort. Andere steckten tuschelnd die Köpfe zusammen.
    »Haben Sie denn Waffen?« fragte Rowe schließlich.
    »Wir könnten sie uns beschaffen«, sagte Doc.
    Rowe schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, daß Ihnen das gelingt. Wenn sie Waffen hätten, würde es anders sein. Und dann sind da immer noch die Hunde.«
    »Die Hunde werden uns nicht belästigen«, sagte Doc.
    »Die zerreißen uns bei lebendigem Leibe«, murmelte Rowe.
    Doc verzichtete darauf, ihnen die Wirkung jener speziellen Duftkombination zu erklären, die Tieren Angst ein jagte. Sie würden ihn wahrscheinlich für einen Phantasten gehalten haben, vielleicht sogar für verrückt, und er wollte nicht, daß ihr Vertrauen in ihn untergraben wurde.
    Doc entschied, daß er ihnen massiv kommen mußte, wenn er sie zum Widerstand gegen ihre Unterdrücker bestimmen wollte.
    »Rowe«, sagte er, »man wird Sie töten.«
    »Aber ich habe doch gar nichts
    »Die drei Reiter waren vor Ihrem Haus, als sie überwältigt wurden. Wenn vom Schloß eine Strafexpedition kommt, wird man an Ihnen ein Exempel statuieren.«
    Rowe trat von einem Fuß nervös auf den anderen. Offenbar wußte er, daß genau das geschehen würde.
    »Sie werden Ihren Jungen schlagen«, fuhr Doc fort, »und ein nochmaliges Auspeitschen würde sein sicherer Tod sein.«
    »Ich schätze, Sie haben recht«, sagte Rowe hohl. »Sie können auf mich zählen. Aber was können wir tun?«
    »Wir brauchen noch einen Mann«, sagte Doc. »Er muß stämmig und breitschultrig sein.«
    Prompt drängte sich ein Mann durch den Ring der Dorfbewohner. Stämmig war er bestimmt; er sah stark genug aus, daß selbst Monk sich mit ihm schwer getan haben würde. Und er hatte einen eindrucksvollen schwarzen Vollbart.
    »Ich bin dabei,
gov’ner
«, knurrte er.
    »Sie werden sich ausgezeichnet eignen«, sagte Doc. »Ihnen brauchen wir nicht erst einen Bart anzukleben.«
    »Einen Bart?«
    »Wir drei«, sagte Doc, »werden in die Rolle der drei Reiter schlüpfen.«
    Die Maskerade beschränkte sich nicht darauf, deren Rüstungen anzulegen. Alle drei waren bärtig, während Doc und Rowe glatt rasiert waren.
    Rowe hatte ein Rasiermesser, das nicht sehr wirksam war, denn dessen Klinge war abgebrochen, so daß nur noch knapp zwei Zoll von ihr übrig waren; die Piraten hatten das getan, um zu verhindern, daß er das Rasiermesser als Waffe benutzen konnte. Doc gelang es dennoch, damit den drei Reitern die Bärte abzurasieren, und er erhielt genug Barthaar, um für sich und Rowe falsche Bärte zu machen.
    Als Klebstoff hatten die Dorfbewohner nur ein Harz, das sie von Nadelbäumen gewannen, und es klebte nicht besonders gut; wenn man die angeklebten Barthaare berührte, fielen sie ab.
    Die drei Reiter wurden gefesselt und unter dem Boden von Rowes Haus versteckt.
    Doc, Rowe und der dritte Mann bestiegen dann die Pferde. Auf einige Entfernung konnte man sie tatsächlich für die Männer halten, deren Rollen sie jetzt spielten. Sie galoppierten auf das Schloß zu, die Lanzen im Anschlag und mit klirrenden Rüstungen, nur ihre Barthaare schwebten ständig in Gefahr, vom Wind weggeblasen zu werden.
    Dieser Wind war so steif und kalt, daß es sie fröstelte, und wie leuchtende Schneekristalle standen die Sterne am tiefblauen Nachthimmel.
    »Die Hunde!« stieß Rowe plötzlich hervor.
    Tatsächlich war vom Klippenpfad das Gebell einer Hundemeute zu hören. Doc wußte, daß man versuchen würde, seine Spur zu finden. Er horchte, fing das Hufgetrappel von Reitern auf, die den Hunden folgten. Offenbar kam der Suchtrupp in diesem Augenblick gerade erst den Klippenpfad herunter.
    »Wir sollten lieber eine Weile warten«, sagte

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