DS079 - In einer anderen Welt
erhielten vielmehr Jobs nachgewiesen, nicht welche mit hohen Gehältern bei kurzen Arbeitszeiten, sondern Jobs, bei denen man Sich mit harter Arbeit seinen Lebensunterhalt und Aufstiegschancen verdienen konnte.
Um jene auszusondern, die tatsächlich Hilfe verdienten, hatte Doc Savage eine Vereinbarung mit dem Empfangspersonal unten in der Lobby getroffen, daß sie nur jene zu ihm im sechsundachtzigsten Stock durchließen, deren Fälle wirklich wichtig zu sein schienen. Dort, in seiner Empfangsdiele, wurde jeder Besucher dann ein zweites Mal überprüft.
Dieses Empfangsbüro diente aber nicht nur dem Zweck, Doc Savage vor unnötigen Belästigungen abzuschirmen; er hätte sonst vierundzwanzig Stunden am Tag Besucher empfangen müssen. Viele Sensationslüsterne, die einfach nur einmal mit dem berühmten ›Bronzemann‹ sprechen wollten, wie Doc Savage meistens genannt wurde. Es hatte auch den Zweck, Doc Savage vor seinen vielen Feinden zu schützen, die manchmal auf die ausgefallensten Tricks verfielen, ihm an’s Leben zu wollen.
Wie gewöhnlich tat auch an diesem Vormittag einer von Docs fünf ständigen Helfern dort Dienst. Diese Empfangsdiele war ein nur sparsam möblierter Raum mit einem großen Intarsienschreibtisch, ein paar bequemen Sesseln und einem so großen Wandsafe.
Der Helfer vom Dienst an diesem Morgen war Lieutenant Andrew Blodgett Mayfair, einer der bekanntesten Industriechemiker der Welt und wahrscheinlich auch einer der häßlichsten Männer der Welt. Sein Spitzname ›Monk‹ war klar darauf zurückzuführen, daß er verblüffend einem Affen ähnlich sah. Er hatte einen grotesk breiten Mund, kleine stechende Augen, die fast unter den buschigen Brauen verschwanden, und eine so oft mit Fäusten traktierte Nase, daß diese es fast aufgegeben hatte, noch wie eine Nase auszusehen. Dazu hatte er eine fliehende Affenstirn, und im Stehen hingen ihm seine überlangen Arme bis zu den Kniekehlen herab.
Monk las das Telegramm, das gerade gekommen war, und war sofort interessiert.
Er betrat die nebenan liegende Bibliothek, in der sich die wissenschaftlichen Wälzer in den Regalen bis zur Decke stapelten. In ihrer Art war es die vielleicht vollständigste, wissenschaftlich-technische Privatbibliothek, die es überhaupt gab.
»Was hältst du davon, Doc?« fragte Monk.
Doc Savage nahm das Telegramm. Schon seine äußere Erscheinung war höchst bemerkenswert. Nicht allein, daß er von Gestalt her ein förmlicher Riese war und daß ihm die Sehnen an den Handgelenken wie Stahlstränge hervortraten, unter einer bronzebraun schimmernden Haut, die die Tropensonne für immer so braun gebrannt hatte. Am bemerkenswertesten an ihm waren vielmehr seine Augen, mit denen er jetzt das Telegramm überflog. Sie waren von einem strahlenden Braun, Goldflitter schienen in ihnen zu tanzen. Etwas geradezu Hypnotisch-Zwingendes ging von ihnen aus.
Das Telegramm lautete:
VON VERZWEIFELTER WICHTIGKEIT DASS ICH EINEN MANN FINDE DER ALS DECIMO TERCIO BEKANNT IST GESTERN AUF DER FELLBÖRSE VON ST. LOUIS ERSCHIEN UND FELLE BISHER UNBEKANNTER ART FÜR FÜNFTAUSEND DOLLAR DAS STÜCK ANBOT. STOP HABE GRUND ZU DER ANNAHME DASS TERCIO VON ZWEI MÄNNERN NAMENS TWO WINK DANTON UND WILMER FANCIFE GEKIDNAPPT WURDE DIE VERSUCHT HABEN MICH ZU ERMORDEN STOP GANZER FALL ZU RÄTSELHAFT UND PHANTASTISCH DASS MAN IHN TELEGRAFISCH AUSFÜHREN KÖNNTE STOP HABE VON IHNEN GEHÖRT UND GLAUBE DASS SIE HELFEN KÖNNTEN STOP KOMMEN SIE BITTE NACH ST. LOUIS UND DORT INS HOTEL RITZ STOP LASSE DIESEM TELEGRAMM BRIEF FOLGEN IN DER HOFFNUNG EINES VON BEIDEN WIRD SIE ERREICHEN STOP.
ARNOLD CHRIS COLUBMBUS
Wie für den Bronzemann typisch hatte sich in seinen Gesichtszügen keinerlei Regung gezeigt. Er ging an’s Telefon und wählte die Vorwahlnummer von St. Louis.
Er rief die Pelzbörse von St. Louis an und erfuhr, daß gestern ein Mann namens Decimo Tercio in der Tat Felle einer bisher unbekannten Art zum Kauf angeboten hatte, und daß er jetzt nicht mehr aufzufinden sei.
Danach rief er das Ritz Hotel an und erhielt den Bescheid, daß Arnold Columbus dort abgestiegen sei, aber an diesem Morgen noch nicht aufgetaucht sei.
»Wir werden nach St. Louis fliegen und uns dort einmal umsehen«, entschied Doc Savage.
Zwanzig Minuten später hoben sie in einer von Docs schnellen Amphibienmaschinen vor seinem Hangar am Hudson-Ufer, der nach außen hin wie ein nicht mehr benutztes Lagerhaus aussah, von der Flußoberfläche ab.
Monk nahm sein Maskottschwein,
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