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DS079 - In einer anderen Welt

DS079 - In einer anderen Welt

Titel: DS079 - In einer anderen Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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›Doc Savage, New York City‹ – nicht, daß Two Wink irgendwelche Zweifel hatte, daß der Brief den Empfänger trotz der unvollständigen Adresse nicht dennoch erreicht haben würde. Was Two Wink enttäuschte, war die Tatsache, daß in dem Brief selbst keinerlei Informationen gegeben wurden. Es standen darin nur die nackten Fakten, die sie ohnehin kannten - daß ein mysteriöser Bursche namens Decimo Tercio eine Zahl höchst ungewöhnlicher Felle nach St. Louis und für fünftausend Dollar das Stück zum Kauf angeboten hatte und daß Two Wink Danton und Wilmer Fancife Tercio offenbar verschleppt hätten. Dann gab der Absender noch an, daß er Arnold Columbus hieß, meist allerdings Chris genannt würde, und daß er es für die wichtigste Sache der Welt hielt, Tercio wiederzufinden.
    Im letzten Absatz führte der Schreiber, Columbus, dann noch aus, er hätte gehört, Doc Savage hätte es sich zur Aufgabe gemacht, dem Recht zum Sieg zu verhelfen und Verbrecher zur Rechenschaft zu ziehen. »Dies hier«, fuhr er fort, »ist ein so phantastisches Rätsel, daß man es nicht in Worte fassen kann.« Es sei ausgesprochen ein Fall für ihn. Näheres würde Doc Savage erfahren, wenn er nach St. Louis und dort ins Hotel Ritz käme, wo Columbus abgestiegen sei.
    »Wieso lebt der Kerl überhaupt noch?« knurrte Two Wink, auch wenn dadurch der Druck von ihm genommen war, an einem Mord beteiligt gewesen zu sein.
    »Wahrscheinlich war Ihr Chloroform überaltert«, schnaubte Fancife verächtlich.
    »Und dieser Brief – das sieht böse aus«, sagte Two Wink nachdenklich.
    »Ich würde es eher einen Glücksfall nennen«, sagte Fancife. »Stellen Sie sich vor, wir hätten den verdammten Brief nicht abgefangen und dieser Doc Savage hätte ihn bekommen.«
    »Na, wenn schon. Nach dem, was ich gehört habe, ist er ein Abenteurer, Glücksritter oder sowas ähnliches, der sich ungefragt in anderer Leute Angelegenheiten mischt.«
    Fancife sah seinen Kumpan stirnrunzelnd an. »Sie kommen wohl nicht viel in der Welt herum, nicht wahr? Sie reisen nie nach Alaska oder Sibirien oder Ecuador, um Felle aufzukaufen, eh?«
    »Nein.«
    »Nun, überall dort würden Sie von diesem Doc Savage gehört haben. Der Kerl muß einfach schon überall gewesen sein. Wo er einmal war, vergißt man ihn offenbar so leicht nicht mehr. Ein verdammter Narr scheint er zu sein. Macht Jagd auf Schurken, rein zum Spaß.«
    »Damit wird er aber nicht gerade reich werden.«
    »Ich werde auch nicht schlau aus dem – ich sage Ihnen nur, was ich gehört habe. Er läßt sich nicht gegen Bezahlung anheuern. Wenn ihn ein Fall nicht interessiert, rührt er ihn nicht an. Woher er das Geld für sein kostspieliges Hobby nimmt, weiß niemand, aber er scheint jede Menge davon zu haben.«
    Two Wink sah seinen Partner kritisch an. »Sie legen also keinen Wert darauf, es mit ihm zu tun zu bekommen?«
    »Da haben Sie verdammt recht.«
    »Dann sollten wir Chris Columbus schleunigst kaltstellen, sonst schickt er diesem Doc Savage am Ende einen zweiten Brief.«
    Fancife nickte. »Können Sie an ein Zielfernrohrgewehr mit Schalldämpfer herankommen?« stieß er zwischen den Zähnen hindurch hervor.
    Two Wink wurde blaß angesichts der Aussicht, an einem zweiten Mordversuch beteiligt zu sein.
    »Ich könnte es ja versuchen«, murmelte er schließlich und schluckte schwer.
     
     

5.
     
    Doc Savage – oder Clark Savage Jr., um ihn bei seinem korrekten Namen zu nennen, auch wenn ihn unter dem kaum jemand kannte – war für die Zeitungen und die Öffentlichkeit eine Rätselfigur. Es war bekannt, daß er es sich zur Aufgabe machte, anderen Leuten aus Schwierigkeiten herauszuhelfen, ohne dafür Geld zu nehmen. Es war ebenso kein Geheimnis, daß er sein Hauptquartier im sechsundachtzigsten Stock eines Wolkenkratzers im Herzen von Manhattan hatte, einem der höchsten Gebäude von ganz New York – aber darüber hinaus war den meisten unbegreiflich, was er da tat und warum. So hatte sich ein ganzer Legendenkranz um ihn gebildet; man erzählte sich von ihm die phantastischsten Dinge.
    Die Tatsache, daß Doc Savage Leuten aus der Klemme half, ohne Geld dafür zu verlangen, zog natürlich viele Leute an, die völlig falsche Vorstellungen von ihm hatten. Er wurde von Schwindlern, Tramps und Arbeitsscheuen um Geld angehauen. Um Beträge zwischen fünfzig Cents und fünfzigtausend Dollar. Manche von diesen verdienten natürlich wirklich Hilfe und erhielten sie auch, aber nicht in Form von Bargeld. Sie

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