DS085 - Die Achat-Teufel
»Ihr findet sie gleich dort hinter jenem Busch.«
Monk und Ham rannten hin und wollten die Teufelsstatuette auf heben, verbrannten sich aber die Finger. Ham löste das Problem, indem er seinen Stockdegen blankzog, die Klinge durch den geringelten Schwanz der Figur steckte und sie so abhob. Sie gingen zu dem Hauptweg zurück.
Fußgetrappel war auf dem zu hören, und Kateen McRoy erschien. Die graugesträhnte Perücke saß ihr leicht schief auf dem Kopf.
»Pell!« japste sie. »Was ist mit ihm geschehen?«
»Das mysteriöse Teufelsding hat ihn erwischt«, erklärte Ham ihr rundheraus.
Kateen McRoy reckte sich und ließ in einem langen Seufzer die Luft aus den Lungen. Monk sprang hinzu, kam aber nicht mehr zurecht, sie aufzufangen, als sie lang hinschlug.
Doc rief herüber: »Macht schnell! Bringt Pell und das Mädchen mit!«
12.
Als Kateen McRoy aus ihrer Ohnmacht erwachte, sah sie sich neugierig um. Hotelzimmer sehen überall auf der Welt fast gleich aus. Sie war in einem solchen – in Doc Savages Suite im Martel Hotel in Los Angeles. »Pell!« rief sie nach einer Weile schwach.
»Es hat keinen Zweck«, erklärte Monk ihr sanft. »Sie würden ihn doch nicht anschauen wollen.«
»Wo ist er?«
»Wir haben ihn in einem – äh – Bestattungsinstitut gelassen«, sagte Monk zögernd.
Das Mädchen begann zu schluchzen, aber nicht laut. »Wir sind gerade erst ins Hotel zurückgekommen«, erklärte ihr Monk, als ob das irgendwas zu bedeuten hatte.
Das Mädchen fuhr fort zu schluchzen, und ihr stiller Kummer machte es für Monk noch schmerzlicher. »Was machten Sie in der Klinik?« fragte er schließlich.
Die Antwort des Mädchens kam gebrochen. »Ich hatte Angst – sie würden versuchen – Pell zu töten. Ich verkleidete mich – bestach die Oberschwester, mich anzustellen. Ich wollte versuchen – sie davon abzuhalten – Pell zu killen.«
»Wer sind sie?« fragte Monk. »Weshalb sollten sie Vorhaben, Pell zu killen?«
Kateen McRoy sah den Chemiker an.
»Holen Sie Doc Savage«, sagte sie. »Pell ist tot. Es gibt jetzt keinen Grund mehr, warum ich Ihnen nicht die ganze Geschichte erzählen sollte.«
Monk rannte ins Nebenzimmer, wo Doc Savage dabei war, die kleine rote Satansstatue zu überprüfen, die sie nach dem Angriff auf Pell im Garten der Klinik gefunden hatten.
»Höchst bemerkenswert«, bemerkte der Bronzemann ganz ruhig. »Die Gesichtszüge dieser Satansfigur sind eindeutig die von Pell.«
Monk knurrte: »Das Mädchen sagt, es wüßte, warum sie Pell gekillt haben.«
»Welche sie?«
»Ach, verflixt«, murmelte Monk. »Eben jene, die hinter der Sache stecken. Jedenfalls sagt das Mädchen, es sei jetzt bereit zu reden.«
Ham, der in der Nähe stand, warf ein: »Pell scheint der Grund gewesen zu sein, warum sie vorher nicht reden wollte.«
Sie gingen in das andere Zimmer zurück. Das Mädchen lag auf dem Divan und schien an dem, was um es herum vorging, überhaupt nicht interessiert zu sein. Sie sah sie nicht einmal an, als sie herankamen.
Doc Savage musterte die junge Frau aufmerksam. Dann ging er ins Nebenzimmer zurück und öffnete eine der Kisten mit ihrer Ausrüstung. Klimpern von Glas war kurz zu hören, als er irgendwelche chemischen Ingredienzien zusammenmixte. Er kam zurück und hielt der jungen Frau ein Glas hin.
»Ein Stimulans«, erklärte er ihr. »Es wird Ihnen helfen, den depressiven Schock zu überwinden.«
Sie leerte das Glas, ohne den Inhalt überhaupt angesehen zu haben.
»Es wird Sie erleichtern, uns zu erzählen, was Sie wissen«, sagte Doc sanft.
Sie nickte apathisch und begann mit flacher, tonloser Stimme zu sprechen.
»Montgomery Medwig Pell war mein Verlobter«, sagte sie. »Im nächsten Monat wollten wir heiraten. Er war Privatdetektiv.«
»Uff!« grunzte Monk und schaute enttäuscht. »Das ist also die Verbindung zwischen Ihnen!«
Mit müder Stimme fuhr Kateen McRoy fort: »Vor etwa einem Jahr nahm Monty einen Spezialauftrag an. Er hatte dabei viel zu reisen, war in Europa, China, überall in der Welt. Und eine Zeitlang gefiel ihm das auch ganz gut.«
»Wissen Sie, was er dort machte?« fragte Doc Savage. »Nein«, erwiderte das Mädchen. »Der Auftrag war geheim. Monty durfte niemand sagen, was er machte. Nicht einmal mir.«
»Ich verstehe«, sagte der Bronzemann.
»Vor drei Monaten fing er dann an, sich Sorgen zu machen«, fuhr das Mädchen fort. »Ich sah ihm an, daß ihn irgend etwas quälte. Ich versuchte mit ihm darüber zu reden, aber
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