DS085 - Die Achat-Teufel
konnte.
»Glaubst du, daß wir eine Chance haben, Monks Kidnapper dort zu überraschen?« fragte er.
Doc Savage schien äußerst aufmerksam Kateen McRoy zu beobachten.
»Schwer zu sagen«, erwiderte er.
»Das Ganze könnte auch eine Falle sein«, erinnerte Ham.
»Natürlich«, gab Doc ihm recht.
»Ich hoffe immer noch, sie haben Monk gar nicht«, murmelte Ham.
Damit war die Unterhaltung für eine Weile beendet. Ham muß sich ganz darauf konzentrieren, den schweren Wagen durch das abendliche Verkehrsgedränge von Los Angeles zu lenken. Er begann zu hoffen, daß sie das Schlimmste davon hinter sich hätten, als sich das Gegenteil erwies.
Weiter vorne versuchten zwei Wagen gleichzeitig im rechten Winkel eine Kreuzung zu überqueren. Reifen kreischten auf. Hupen plärrten frenetisch. Kühler an Kühler waren die Wagen zum Stehen gekommen, und die Fahrer belegten sich mit Schimpfnamen.
Vor der Kreuzung staute sich indessen der Verkehr.
Ein grünes Coupe zwängte sich neben ihren Stadtwagen.
Die junge Frau schien darauf nur gewartet zu haben und trat in Aktion. Sie griff Ham in die Tasche, und der Anwalt hatte sich ganz auf den Verkehr konzentrieren müssen, war darauf absolut nicht gefaßt. Bevor er recht mitbekam, was geschah, hatte Kateen McRoy die Satansstatuette in der Hand. Dann wollte sie aus dem Wagen springen.
Aber Doc griff von hinten zu, hielt sie zurück, und sie rangen wild miteinander. Doc schien sich dabei ganz auf die Achatstatuette zu konzentrieren und hatte dabei auch Erfolg, aber das Mädchen konnte sich seinem Griff entwinden und sprang auf die Fahrbahn hinaus.
»Der Teufel hol sie!« rief Ham und machte Anstalten, ihr nachzusetzen.
Aus dem grünen Coupe begann jemand mit einem Revolver zu feuern. Die erste Kugel zog fast in Hams Skalp einen neuen Scheitel, woraufhin er seine Absicht aufgab, dem Mädchen zu folgen. Er warf sich vielmehr zurück und sprang auf der abgewandten Seite aus dem Wagen hinaus. Doc Savage war sofort neben ihm.
Sie hörten die Tür des Coupes zuschlagen. Ein Rumpeln war zu vernehmen, als das Coupe über die Bordsteinkante fuhr, wendete und die Straße zurück jagte, von dem Verkehrsstau weg.
Schäumend vor Wut kam Ham in den Stadtwagen zurückgeklettert. Doc setzte sich diesmal neben ihn. Nur mit Mühe konnte Ham den Wagen wenden. Durch die Schießerei war das Verkehrschaos nur noch größer geworden.
»Doc?« japste Ham. »Hast du gesehen, wer in dem Coupe war?«
»Der Mann, den sie den alten Dan nennen«, gab Doc zu.
Ham nahm die nächste Straßenecke auf zwei Rädern. Das Coupe war nicht mehr in Sicht.
»Und gerade hatte ich angefangen, dem Mädchen zu glauben«, knirschte Ham.
Doc Savage sagte nichts.
»Doc, sagtest du nicht, du hättest ihr Wahrheitsserum verabfolgt?«
»Stimmt«, gab der Bronzemann zu.
»Dann muß sie eine Menge Willenskraft haben«, knurrte Ham. »Sonst würde sie zumindest unter Wahrheitsserum die Wahrheit gesagt haben.«
»Die Wirkung von Wahrheitsserum ist höchst unzuverlässig«, erinnerte ihm Doc. »Bei manchen Leuten wirkt es überhaupt nicht.«
»Dann muß sie einer davon sein.«
Ham fuhr in einer Art, die sofort die Cops alarmiert haben würde. Er suchte die gesamte Gegend ab, aber sie fanden das Coupe nicht mehr.
»So ein verwünschtes Pech!« beschwerte sich Ham. »Das Mädchen wird ihnen jetzt verpfeifen, daß wir wissen, wer Monk hat. Was sollen wir jetzt tun?«
»Das einzige, was uns übrig bleibt«, erklärte ihm Doc. »Nach Monk suchen.«
Zwei Stunden später hatte der Komplex, der sich durch Kateen McRoys Flucht ergeben hatte, auf gehört, Hams Hauptproblem zu sein. Sie näherten sich jetzt Samuel Wartz Gimes Haus in Palomar.
Gleich darauf krochen sie die Hecke entlang, die das Anwesen umgab.
»Kriechen wir doch durch das Loch, an dem Monk mich damals überrumpelte«, schlug Ham flüsternd vor. »Gewiß, warum nicht?« gab Doc ebenso leise zurück. Es war immer noch Nacht – und eine sehr dunkle dazu. Daß Doc und Ham sich geräuschlos bewegen konnten, war teilweise auf den ultravioletten oder »Schwarzlicht«-Strahler und die Spezialbrillen zurückzuführen, die Doc und Ham aufgesetzt hatten. Sie wirkten als Lichtwandler, verwandelten das Ultraviolettlicht in sichtbares Licht. Fluoreszenzerscheinungen ergaben sich dabei nicht; die entstanden ja nur, wenn das ultraviolette Licht auf ganz bestimmte Chemikalien fiel.
Sie schlichen die Hecke entlang und fanden den Durchschlupf, von dem Ham gesprochen hatte.
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