DS088 - Der Todestunnel
ziehen versuchte, rief er aus: »Jener alte Knacker war vielleicht gar nicht so verrückt, als er von den großen Leuten redete.« Er drehte sich um. blickte die anderen an. Betroffenheit stand in seinem häßlichen Gesicht. »Jeepers! Was für Leute waren das, die hier unten in der Erde lebten?«
Monk hatte sich weiter an dem Steinhaken in der Wand festgehalten.
Ham, der an Monk vorbeigesehen hatte, schrie plötzlich auf.
»Da, seht!« rief er aus.
Ein nebelartiges Spray kam aus einer winzigen Öffnung in der steinernen Decke des Raums. Wie ein graues Leichentuch senkte es sich herab. Innerhalb von Sekunden wurde es unerträglich heiß in der Höhle.
Monk stieß einen Brüllaut aus und sprang auf die anderen zu. »Der Todesnebel!« heulte er.
Er rannte auf die Öffnung zu, durch die sie die Höhle betreten hatten, und prallte zurück, wie von einem Schmiedehammer getroffen. Sein häßliches Gesicht und seine behaarten Fäuste hatten rote Brandblasen.
»Wir sitzen in der Falle!« schrie Monk auf.
Der heiße undurchdringliche Nebel in dem Raum wurde immer dichter.
15.
Die Titelseiten aller Nachmittagszeitungen in dem
Staat trugen an jenem Tag balkendicke Schlagzeilen. Erste Tatsachen über die geheimnisvollen Vorgänge an Schacht 9 und am Yellow River Damm waren durchgesickert. Eine Nachmittagszeitung in der Hauptstadt brachte den folgenden Artikel:
GOUVERNEUR VERSCHWUNDEN
Rätselhafte Vorgänge bei dem Tunnelprojekt – Seltsamer Nebel verursacht Tod und Schrecken
Obwohl mehrere Staatsbeamte die Tatsache abstreiten, wird aus sicherer Quelle verlautet, daß das Zehn-Millionen-Dollar-Tunnelprojekt am Yellow River Damm gestoppt worden ist. Es ist dort zu einer ganzen Serie von merkwürdigen Unfällen gekommen. Die Tunnelarbeiter sprechen von einem gespenstischen Nebel, der unversehens auftaucht und Menschen in Mumien verwandelt. Andere reden von einer seltsamen Menschenrasse, die dort unten hausen soll, und weigern sich jetzt, in die verschiedenen Schächte einzufahren.
Die Redaktion erinnerte sich an eine Warnung, die vor Monaten gegeben wurde, als Gouverneur Bullock den ersten Spatenstich zu dem gigantischen Yellow River Projekt machte. Zu jener Zeit wies ein Komitee von führenden Politikern dieses Staates darauf hin, daß sich ein benachbartes Tal viel besser für das Staudammprojekt eignen würde. Aber Gouverneur Bullock war bereits bindende finanzielle Verpflichtungen eingegangen, die den Dammbau an der jetzigen Stelle festlegten. Wie sich unsere Leser erinnern werden, wurde lange über den Standort gestritten.
Während sich jetzt Gerüchte um seltsame Vorgänge am Yellow River Damm ausbreiten, erfahren wir, daß Gouverneur Bullock nicht aufzufinden ist. Es wird bereits von einem gigantischen Schwindel und Korruptionsfall gesprochen. Ist das Geld der Steuerzahler für ein wertloses Projekt verschwendet worden? Was ist mit Gouverneur Bullock geschehen?
Doc Savage, eine bemerkenswerte Persönlichkeit, die schon viele rätselhafte Fälle in aller Welt gelöst hat, soll am Yellow River Damm Nachforschungen anstellen. Bis zum Redaktionsschluß war Doc Savage nicht zu erreichen.
Der Artikel ging noch spaltenlang weiter, und an seinem Ende fand sich gesperrt und in Fettdruck eine Eilmeldung:
STOP PRESS---STOPP PRESS---STOP PRESS
Wie wir soeben erfahren, werden drei Doc Savages Helfer bei dem Tunnelprojekt als vermißt gemeldet. Die drei Männer waren in Begleitung eines Tunnelbauers namens Hardrock Hennesey und wurden zuletzt heute früh gesehen. Seither fehlt von ihnen jede Spur. Weitere Einzelheiten werden wir in der nächsten Ausgabe bringen.
Merkwürdigerweise war Doc Savage selber in die Redaktion der Zeitung gegangen, von der diese Stop-Press-Meldung gebracht wurde. Er hatte dort dringend darum ersucht, daß die Dinge nicht aufgebauscht wurden. Und so wurden der Öffentlichkeit nicht alle Fakten der mysteriösen Ereignisse bei dem Tunnelprojekt gegeben.
Zwei maßgebende Leute bei der Zeitung gehörten dem Komitee an, das entschieden gegen Gouverneur Bullocks Pläne des Tunnelprojekts gewesen war. Doc hatte mit ihnen gesprochen. Insbesondere mit einem Colonel Henry Bishop, der am Abend mit Doc Savage zum Yellow River zurückkehrte. Er war es, der darauf beharrte, daß Gouverneur Bullock ein Schwindler und Betrüger war.
Während Colonel Bishop im Büro des Verlegers wartete, ging Doc Savage mit einer Bitte in das Fotolabor der Zeitung. Er bat, einen Moment den
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