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Dschungel der Leidenschaft

Dschungel der Leidenschaft

Titel: Dschungel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen van der Zee
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Hongkong getan. Sie warteten im Gebüsch auf deine Heimkehr, um dich zu entführen. Da hielt ich es für besser, den Burschen zuvorzukommen."
    Nickys Herz setzte einen Schlag lang aus, dann begann es, wie wahnsinnig zu
    pochen. Ihre Knie gaben nach, und sie setzte sich auf die Kante des großen Bettes.
    „Das ist doch hirnverbrannt", flüsterte sie. „Wieso sollten sie mich entführen wollen?"
    „Nachdem du die Party gestern abend verlassen hattest, unterhielt ich mich noch einmal mit deinem Vater. Da erfuhr ich, dass er ahnungslos in eine vertrackte Lage geraten ist, die auf das Konto seines Vorgängers geht. Es dreht sich da um ein dunkles Geschäft mit einer berüchtigten Firma in Hongkong, die betrügerischen Machenschaften nachgeht, und dein Vater versucht, aus dem Vertrag auszusteigen.
    Aber das passt den Ganoven nicht."
    Nickys Herz klopfte wie wild. „Ich wusste, dass da etwas nicht stimmt! Aber
    Daddy wollte mich damit nicht belasten. Er hat mir wiederholt versichert, es gebe keinerlei Grund zur Sorge."
    „Leider war das aber nicht der Fall. Die Sache war sogar - wie ich vermute -
    schlimmer, als er glaubte. Sie wollen, dass er bei der Stange bleibt. Und offenbar wollten sie ihn dazu zwingen, indem sie dich entführten."
    „O nein!" hauchte Nicky.
    Brian gab Eis in die Gläser und reichte ihr eins. „Trink. Das beruhigt die
    Nerven."
    „Ich mag Whisky nicht", wehrte sie mit bebender Stimme ab.
    „Das weiß ich, aber ich habe nichts anderes." Brian lächelte ironisch. „Ich hatte nicht erwartet, meine geschiedene Frau heute abend in meinem Hotelzimmer zu bewirten."
    Nein, danach sah es wirklich nicht aus, musste Nicky sich eingestehen. Keine
    Kerzen, Blumen oder Champagner im Eiskübel. Brian hatte sie nicht aus
    wiederentflammter Leidenschaft entführt. So etwas geschah nur in Romanen.
    Seufzend setzte er sich in einen Sessel und streckte die Beine aus. Er trug eine graue Hose und ein kurzärmeliges Seidenhemd und machte eigentlich nicht den Eindruck, von Leidenschaft gepackt zu sein. Eher sah er erschöpft aus, was nach der turbulenten Entführung kein Wunder war. Doch müde oder nicht und trotz des zerzausten Haars und der sorgenvollen Miene war er ein umwerfend aussehender Mann.
    Nicky trank etwas Whisky und verzog das Gesicht, weil das scharfe Getränk ihr im Hals brannte.
    „Um was für ein Geschäft ging es denn da?" fragte sie schließlich.
    Brian fuhr sich mit den Fingern müde durchs Haar. „Ein Investitionsprojekt für den Bau eines Elektronikwerks in China. Wie gesagt, dein Vater hat entdeckt, dass die Firma in Hongkong betrügerische Absichten hat."
    „Und was hast du damit zu tun?" Das Ganze ergab keinen Sinn. Warum sollte Brian ebenfalls in die Sache verstrickt sein? Er hatte seit Jahren nicht mehr mit ihrem Vater zusammengearbeitet, und es war reiner Zufall, dass sie gleichzeitig in Malaysia waren.
    Brian lächelte ironisch. „Ich wurde nur unfreiwillig in eine Rettungsaktion
    verwickelt", erklärte er trocken. Er zog eine Braue hoch. „Du glaubst doch nicht etwa, dass ich aus Spaß mitgemacht habe, oder?"
    „Nein, natürlich nicht. Seine Exfrau entführen und den Abend mit ihr verbringen ...
    ein Alptraum."
    Brian warf ihr einen durchdringenden Blick zu, erwiderte jedoch nichts.
    „Wieso hast du es also getan?" fragte Nicky scharf. „Warum hast du mich den Ganoven nicht einfach überlassen?" Die zynische Frage tat Nicky sofort wieder leid.
    In Brians Augen blitzte es auf. „Ach, weißt du, ich bin nun mal der geborene Retter", erwiderte er kühl. „Außerdem hatte ich für heute abend nichts Besseres vor."
    Schweigend trank Nicky ihren Whisky. „Woher weißt du das alles, wenn du nichts damit zu tun hast?"
    „Ich erfuhr es durch eine Unterhaltung, die ich rein zufällig mit anhörte." Brian verzog das Gesicht. „Erst traute ich meinen Ohren nicht, aber die Sache ließ nur einen Schluss zu." Er zuckte die Schultern und trank einen großen Schluck Whisky.
    „Was für eine Unterhaltung war das, und wer führte sie?"
    „Ich wartete im Hilton in einem Restaurant auf einen Freund, mit dem ich zum
    Abendessen verabredet war. Er ließ auf sich warten, und am Nebentisch unterhielten sich zwei Männer. Als sie den Namen deines Vaters erwähnten, wurde ich hellhörig.
    Sie besprachen einen Plan, dich heute abend durch angeheuerte Typen nach
    Hongkong schaffen zu lassen. Da hielt ich es für besser, den Freund und das Essen ganz schnell zu vergessen und die Pläne der

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