Dschungel der Leidenschaft
freigab.
Brian führte Nicky in ein ähnlich eingerichtetes Gästezimmer mit einer
buntgewebten Bettdecke und Fotos von Dschungeltieren an einer Wand.
„Ich werde Ramyah bitten, dir einige Sachen zu bringen", sagte Brian und ließ Nicky allein.
Nicky betrachtete ihre Umgebung und wusste nicht, was sie tun. sollte. Sie besaß lediglich Dinge, die sie auf dem Markt gekauft hatte. Sie warf sie aufs Bett und wollte gerade ins Wohnzimmer zurückkehren, als Ramyah mit einem Armvoll Kleidung erschien.
„Sie probieren", schlug sie vor und legte sie auf das Bett.
Die Eigentümerin der Sachen hielt offenbar mehr von Bequemlichkeit als von
Schick. Doch Nicky war damit zufrieden. Mit den Sweatshirts, TShirts,
Baumwollhosen und Shorts würde sie über die Runden kommen, zumindest für
einige Tage.
Einige Tage allein mit Brian. Alles in Nicky verkrampfte sich. Sie atmete tief ein und schloss die Augen.
Als sie diese wieder öffnete, stand Brian an der geöffneten Tür und blickte zur Kleidung auf dem Bett. „Ist etwas für dich dabei?"
„Damit komme ich aus. Die Sachen sind gut und praktisch."
Belustigt bemerkte Brian: „Passend zur chinesischen Unterwäsche."
„Ich bin nicht wählerisch", erwiderte Nicky kühl. „Schließlich bin ich hier nicht in den Flitterwochen." Wieso musste sie ausgerechnet das sagen?
Brian lehnte sich an den Türpfosten und schob die Hände in die Taschen. „In den Flitterwochen, die du mit mir verbracht hast, hattest du nicht viel an."
Nicky zog es vor, das Thema schnell zu wechseln. „Daran erinnere ich mich nicht mehr."
Brian verzog die Lippen. „Oh, ich glaube doch."
Natürlich hatte Nicky es nicht vergessen. Sie hatten drei idyllische Wochen auf einer kleinen Insel in der Karibik in einem Haus am Meer mit Privatstrand verbracht, und sie hatte selten mehr als einen Bikini getragen. Es waren
traumhafte Tage und Nächte gewesen. Damals hatte sie diesen starken, stillen Mann so geliebt und in seinen Armen das höchste Glück erfahren. Denselben Mann, der jetzt vor ihr stand und dessen Ausstrahlung sie sich auch jetzt nicht entziehen konnte. Wie konnte sie jemals vergessen, wie er sie geliebt hatte? Und wie hatte sie sich in der vergangenen Nacht danach gesehnt... nach seiner Liebe, seinen Berührungen und den Empfindungen von damals.
Nickys Beine fühlten sich schwach an, und sie blickte starr auf das T-Shirt in ihren Händen.
Wie sollte sie die nächsten Tage mit Brian überstehen?
Ich kann es nicht, dachte sie. Ich schaffe es einfach nicht!
4. KAPITEL
Nicky spürte, dass Brian sie beobachtete, und riss sich zusammen. Sie musste so schnell wie möglich von hier fort. Mit Brian in diesem Haus zu wohnen, würde zu viele quälende Erinnerungen und Wünsche wecken.
Mechanisch legte sie das T-Shirt zusammen und sagte, ohne aufzublicken: „Ich
werde meinen Vater anrufen und ihn bitten, mir ein paar Sachen und meinen Paß zu schicken. Länger als nötig will ich hier nicht bleiben. Ich möchte dir nicht zur Last fallen."
„Wir sprachen über unsere Flitterwochen, Nicky." Brian kam langsam auf sie zu.
Sie sah ihn an. „Und ich spreche vom Fortgehen."
„Sind die Erinnerungen zu stark?" fragte er leise.
„Das liegt doch alles lange zurück." Nicky versuchte, sich gleichmütig zu geben, doch ihre Stimme zitterte leicht.
„Aber nicht lange genug, um es vergessen zu können, stimmt's?"
Aufgewühlt ballte Nicky die Hände zu Fäusten. „Worauf willst du hinaus? Was
soll ich dazu sagen?"
„Das weiß ich nicht genau. Dass unsere Ehe für dich damals eine wirkliche
Beziehung war ... unabhängig davon, dass sie zerbrach oder warum."
v Ihr Magen krampfte sich zusammen. „Wirklich im Gegensatz zu was?"
„Einer Laune, einem Spiel ohne tiefere Gefühle."
In Nickys Augen schimmerten Tränen. „Wie kannst du so etwas fragen oder auch
nur denken?" flüsterte sie.
Brian schüttelte den Kopf. „Ich habe es nicht gedacht." Er ging zur Tür, doch ehe er den Raum verließ, drehte er sich noch einmal um. „Ich kam, um dir zu sagen, dass Ramyah auf der Veranda etwas zu trinken bereitgestellt hat, falls du durstig bist."
Nachdem Brian gegangen war, räumte Nicky die Sachen fort und versuchte, sich zu beruhigen.
Als sie auf die Veranda hinaustrat, saß Brian in einem Rattansessel und trank aus einem hohen Glas, dabei las er in einem Buch. Eine Marketingabhandlung, wie Nicky feststellte.
Die breite, überdachte Veranda wirkte wie ein offener Raum und war mit
bequemen
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