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Dschungel der Leidenschaft

Dschungel der Leidenschaft

Titel: Dschungel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen van der Zee
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ihrem Blick stand und zögerte. „Das war nicht meine Absicht. Bitte
    entschuldige."
    „Früher warst du nicht so reizbar", erwiderte Nicky. „Was stört dich an mir?"
    „Nichts."
    Sie gab nicht auf. „Stört dich meine Anwesenheit? Du möchtest mich nicht hier haben, stimmt's? Du sprichst ja nicht mal mit mir."
    „Ich habe mich entschuldigt."
    „Und damit soll ich mich trösten? Ich bin nicht aus freien Stücken hier, sondern weil du mich hergebracht hast."
    Brian schloss kurz die Augen. „Mir ist viel zu stark bewusst, dass du hier bist, Nicky."
    Ihr Herz klopfte plötzlich wie verrückt. „Inwiefern?"
    „Du warst einmal meine Frau." Seine Stimme klang beherrscht. „Ich beobachte deine Begeisterung über den Markt, sehe, wie du dich über die Erdbeeren im Garten freust, höre dich über deine Arbeit sprechen, und die ganze Zeit über muss ich denken, dass du immer noch dieselbe Frau bist, mit der ich verheiratet war. Und dass ich es jetzt nicht mehr bin."
    Nickys Kehle war plötzlich wie zugeschnürt, und sie brachte kein Wort hervor.
    Brian seufzte, und seine Augen hatten wieder den verschlossenen Ausdruck. „Tut mir leid, Nicky. Das Ganze ist für uns beide nicht leicht. Wir müssen versuchen, irgendwie damit zurechtzukommen."
    „Genau das tue ich doch, Brian", versicherte sie unglücklich.
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ja, du hast recht. Entschuldige."
    Sie biss sich auf die Lippe. „Schon gut. Vergiss es."
    Nicky war erleichtert, als Brian sich in sein Büro zurückzog. Ramyah brachte ihr eine Tasse Kaffee, die sie mit auf die Veranda nahm, wo bereits Moskitospiralen brannten und schmale Rauchstreifen verströmten.
    Aus dem Dschungel hinter dem Garten drangen fremdartige Laute, Schreie und
    ein Summen herüber. Von Ramyah wusste Nicky, dass sie von Affen und allem
    möglichen Urwaldgetier und Millionen Insekten stammten.
    Unwillkürlich schweiften ihre Gedanken wieder zu Brian. Es hatte eine Zeit
    gegeben, da war sie sich ganz sicher gewesen, sie würden für immer
    zusammenbleiben. Nicky durchlebte den Abend erneut, an dem sie ihren Eltern
    mitgeteilt hatte, dass sie und Brian heiraten wollten. Sie hatten Brian gemocht, waren jedoch besorgt gewesen, weil sie so jung heiraten wollte, obendrein auch noch vor dem College-Abschluss. Und nach so kurzer Bekanntschaft ...
    „Macht euch bitte keine Gedanken", hatte Nicky ihren Eltern versichert. „Wir haben uns alles genau überlegt."
    Ihr Vater lächelte amüsiert. „Alles überlegt? Prinzessin, bei einer Ehe weiß man nie, was kommt. Die Situation kann sich schnell wandeln. Du wirst reifer und änderst dich. Auch Brian wird einen Entwicklungsprozess durchlaufen. In der Ehe muss man sich fortwährend umstellen und neu orientieren."
    „Ach, Dad, das weiß ich doch!" beteuerte Nicky ungeduldig. Dir Vater behandelte sie immer noch wie ein Kind. „Das Risiko gehen wir ein. Wir haben alles abgesprochen und werden bestimmt zurechtkommen, auch wenn wir mal nicht einer Meinung sind."
    Ihre Mutter nickte. „Und was habt ihr abgesprochen?"
    „Uns gegenseitig volle Freiheit zu lassen" , erwiderte Nicky triumphierend.
    „Freiheit?" Ihre Mutter reagierte zweifelnd. „Um was zu tun?"
    Nicky lachte. „Um unserem Beruf ungehindert nachgehen und eigene
    Entscheidungen treffen zu können. Wir werden keinerlei Ansprüche an den anderen stellen und uns keine Vorschriften machen."
    „Ich verstehe", bemerkte ihr Vater vorsichtig.
    Nicky atmete ein und sprach dann weiter: „Das bedeutet, dass Brian viel auf
    Reisen sein wird und ich mich über seine häufige Abwesenheit nicht beklagen werde.
    Schließlich habe ich meinen eigenen Beruf. Ich werde das College zu Ende machen und weiterschreiben. Wenn ich das Examen in der Tasche habe, kann ich Brian in das eine oder andere Land begleiten." Sie steigerte sich in ihre Begeisterung hinein. „Ich kann es kaum erwarten! Es wird wundervoll werden!"
    „Brian wird wochenlang fort sein", gab ihre Mutter zu bedenken. „Bist du dir sicher, dass du damit fertig wirst?"
    „Aber ja, Mom. Ich bin ein selbständiger Mensch, und mein Seelenheil hängt nicht davon ab, Brian ständig um mich haben zu müssen." Nicky kam sich sehr reif vor.
    „Und wenn er dann heimkommt, wird das etwas ganz Besonderes sein. Wir werden
    einander viel besser zu würdigen wissen und nicht so leicht in den Alltagstrott abrutschen."
    Ihre Mutter sah ihren Vater an. „Sie haben sich die Sache reiflich durch den Kopf gehen lassen."
    Er

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