Dschungel der Leidenschaft
Golf und Tennis spielten und Freunde besuchten.
Brian und Nicky wurde ein Zimmer zugewiesen, in dem sie sich umziehen und
telefonieren konnten. Er schlug vor, erst ihren Vater anzurufen, danach wollte er sie in der Hotelanlage herumführen.
Der Anruf war vergeblich. Nickys Vater würde an einer wichtigen Besprechung im Industrie-und Handelsministerium teilnehmen und erst am Nachmittag ins Büro zurückkommen, erfuhr sie von seiner Sekretärin. Enttäuscht legte Nicky auf.
„Versuch's später noch mal", riet Brian ihr. „Jetzt führe ich dich hier erst mal herum." Er zückte seine Brieftasche und nahm eine Kreditkarte heraus. „Kauf dir, was du brauchst", sagte er und reichte Nicky das goldene Plastikkärtchen.
Ihr blieb nichts anderes übrig, als es anzunehmen. „Ich zahl's dir zurück", betonte sie.
„Bestimmt." Brian lächelte amüsiert.
„Genießt du es?" fragte Nicky scharf.
„Was? Dir Geld zu leihen? Was ist denn schon dabei?"
„Dass ich hilflos und von dir abhängig bin." Nicky empfand es als unerträglich, ausgerechnet auf ihren geschiedenen Mann angewiesen zu sein.
„Ich an deiner Stelle würde deswegen keinen Nervenzusammenbruch
bekommen", bemerkte Brian aufreizend ruhig. „Und jetzt komm. Ich zeige dir den Pool."
Brian führte Nicky blumengesäumte Wege entlang, bis das leuchtendblaue Wasser des Pools vor ihnen auftauchte. Um das große, unregelmäßig geformte Becken waren Sonnenliegen und kleine Tische gruppiert, blühende Pflanzentöpfe setzten malerische Farbtupfer, und an einer Bar im Freien gab es Getränke und kleine Imbisse. Hier lässt sich's leben, dachte Nicky.
Schließlich kehrten sie ins Haupthaus zurück, in dem es ein Restaurant und eine Sportboutique mit einer reichen modischen Auswahl gab.
„Ich gehe meine Anrufe erledigen und bin dann auf dem Golfplatz zu finden", verkündete Brian. „Um sechs Uhr treffen wir uns auf der Restaurantterrasse, einverstanden, Nicky?"
Sie nickte. „Bis dann." Als sie den Laden betrat, wäre sie um ein Haar mit einer attraktiven jungen Frau zusammengestoßen, die das Geschäft verlassen wollte. Sie musste indischer Abstammung sein und hatte schimmerndes schwarzes Haar und große dunkle Augen, die Nicky auffielen.
Suchend blickte sie sich in der Boutique um.
„Brian!" hörte sie die Frau plötzlich hinter sich sagen und drehte sich um.
Befremdet wurde sie Zeuge, wie die Fremde Brian begeistert umarmte.
„Hallo, Ghita", begrüßte er sie erfreut.
„Lisette hat mir erzählt, dass du kommst. Da hatte ich gehofft, dass du dich
meldest." Die Frau sprach mit einem leichten Akzent und hatte eine sinnlichmelodische Stimme. Ihr weißes Kleid unterstrich ihre vollkommene Figur.
Den Rest konnte Nicky nicht verstehen, weil die beiden fortgingen. Starr sah sie den beiden nach, bis sie verschwunden waren. Sie musste sich zwingen, ihre Aufmerksamkeit den Sportsachen zuzuwenden.
Die Preise waren astronomisch, aber sie hatte ja die goldene Kreditkarte ...
Eine Stunde später besaß Nicky alles, was sie brauchte - Bikini, Bademantel,
Sonnenbrille, Sonnenblocker, Feuchtigkeitscreme und etwas Make-up. Außerdem
hatte sie ein langes braunblau gemustertes Batikkleid erstanden, das sie am Abend im Restaurant trägen wollte.
Statt ins Zimmer zurückzukehren, zog Nicky sich im Duschraum am Pool um. An
der Bar bestellte sie sich ein Glas Saft und machte es sich auf einer Liege bequem.
Nachdem sie sich sorgfältig mit Sonnenblocker eingerieben hatte, schloss sie wohlig seufzend die Augen.
Die Idylle hielt jedoch nicht lange an. Stimmen und Gelächter ertönten, und zwei junge Frauen setzten sich an einen Tisch in Nickys Nähe. Sie sprachen über eine Dinnerparty und ein Tennismatch, und Nicky erkannte eine der Stimmen.
Langsam drehte sie den Kopf und spähte unter den Wimpern hervor zu dem Tisch
hinüber. Tatsächlich saß dort Ghita, die mit einer großen Blondine etwas trank. Beide mussten Anfang Zwanzig sein und trugen Bikinis. Ghita beugte sich etwas vor und schob ihr Glas zur Seite.
„Rat mal, wem ich vorhin begegnet bin?" fragte sie aufgeregt.
5. KAPITEL
Nicky verkrampfte sich. Sie kannte die Antwort.
„Wem denn?" fragte die schlanke Blondine.
„Brian. Brian Chandler. Erinnerst du dich nicht? Ich habe euch miteinander
bekannt gemacht... so etwa vor einem Jahr. Er ist Amerikaner, sehr groß und
gutaussehend ..."
„Wie könnte ich ihn vergessen." Die Blondine lachte. „Du hast ja ständig von ihm geschwärmt. Der
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