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Dschungel der Leidenschaft

Dschungel der Leidenschaft

Titel: Dschungel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen van der Zee
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Interesse an ihr zu haben.
    Sobald Nicky sich in sicherer Entfernung befand, atmete sie ein paarmal tief durch und machte sich auf den Rückweg. Sie war fast wieder beim Haus angekommen, als sie hörte, dass Brian nach ihr rief. Er suchte sie. Gleich darauf tauchte er an der Wegbiegung auf. Er trug Khakishorts und ein schwarzes T-Shirt, und beim Anblick seiner athletischen Gestalt wurde ihr warm ums Herz.
    „Da bin ich wieder", sagte Nicky. „Ich habe nur einen kurzen Spaziergang gemacht." Begeistert wollte sie Brian erzählen, was sie erlebt hatte, tat es dann aber doch nicht, als sie seine grimmige Miene bemerkte.
    „Was, zum Teufel, hast du dir dabei gedacht, einfach zu verschwinden?" wollte er wissen.
    Verständnislos sah sie ihn an. „Aber ich war doch nur eine halbe Stunde fort."
    „Du hättest Bescheid sagen müssen!" Brians Augen funkelten zornig. „Himmel, Nicky, du bist hier nicht im Stadtpark! Sieh dich doch um!" Er deutete in die Runde. „Du befindest dich mitten im Dschungel!"
    Nicky stand stocksteif da. „Danke für die Aufklärung. Das war mir noch gar
    nicht aufgefallen."
    Brian presste die Lippen zusammen und sah Nicky eindringlich
    an. „Hast du eine Ahnung, was für Gefahren hier draußen lauern?"
    Trotzig verschränkte sie die Arme vor der Brust und dachte an die Schlange. „Ich denke schon."
    „Wenn du in Zukunft Spazierengehen willst, sagst du einem von uns Bescheid.
    Und weich ja keinen Schritt vom Pfad ab, sonst findest du ihn möglicherweise nie wieder."
    „Ich werd's mir merken", erwiderte Nicky eisig. „Und würdest du mit mir in Zukunft bitte nicht wie mit einem einfältigen Kind reden?"
    „Dann benimm dich nicht wie eins!"
    Brian machte kehrt und ging davon, blieb dann jedoch stehen und wartete, bis
    Nicky ihn eingeholt hatte.
    „Spielst du Golf?" fragte er.
    Sie sah ihn verblüfft an. „Wie bitte?"
    „Golf", wiederholte er gereizt. „Spielst du Golf?"
    Nicky lachte schallend. Eben noch hatte er sie zusammengestaucht, und jetzt
    fragte er, ob sie Golf spielte.
    Er schob die Hände in die Taschen. „Was ist daran so komisch?"
    „Du weißt genau, dass ich nicht Golf spiele."
    Er zuckte die Schultern und ging weiter. „In vier Jahren kann viel geschehen."
    Nicky hatte Mühe, mit seinen langen Schritten mitzuhalten. „Wieso willst du
    wissen, ob ich Golf spiele?"
    „Ich fahre nach Paradise Mountain, der Hotelanlage, an der wir auf dem
    Herweg vorbeigekommen sind. Dort habe ich einige Telefonate zu erledigen, und bei der Gelegenheit werde ich auch Golf spielen und mit Freunden zu Abend essen.
    Hast du Lust mitzukommen?"
    Der Vorschlag gefiel Nicky. „Gern. Dann kann ich endlich meinen Vater
    anrufen."
    „Gut. Es gibt dort auch einen Swimmingpool und eine Boutique, in der du dir
    einen Badeanzug kaufen kannst."
    Nach dem Mittagessen brachen Brian und Nicky auf und holperten mit ihrem Wagen etwa zwanzig Minuten über den ungepflasterten Weg, ehe sie das kleine Dorf erreichten, in dem die befestigte Straße begann. Sie wand sich zwischen Bergen und Teeplantagen hindurch und führte schließlich zu der Hotelanlage hinauf. Eine halbe Stunde später rollte der Wagen durch das Tor des Hotels.
    Brian parkte im Schatten des Hauptgebäudes, das in ländlichem Stil aus Holz und Stein gebaut war.
    „Ich möchte dich nicht beunruhigen, Nicky, aber wenn du deinen Vater anrufst, sei vorsichtig mit dem, was du sagst." Er sah sie ernst an. „Es könnte sein, dass sein Telefon angezapft ist. Verrat ihm also nicht, wo du bist. Er weiß es sowieso. Auf der Party habe ich ihm gegenüber erwähnt, dass ich meinen Bericht hier oben schreiben werde. Frag ihn auch nicht nach seinen Geschäften und bitte ihn nicht um deinen Pass. Sicher ist sicher."
    „Und wie soll ich an meine Handtasche und den Pass kommen?"
    „Da lasse ich mir etwas einfallen."
    „Zum Beispiel?"
    Leicht ungeduldig winkte Brian ab. „Das ist im Moment nicht wichtig. Sag deinem Vater nur, bei dir sei alles in Ordnung. Er hat zur Zeit andere Probleme."
    Nicky seufzte resigniert. „Also gut. Und was darf ich meinem Vater sagen?"
    „Sag ihm, du seist auf einer Party und würdest dich prächtig amüsieren", erwiderte Brian und zog den Autoschlüssel ab.
    Im Hotel führte Brian Nicky ins Büro des Geschäftsführers, einem weltgewandten Malaysier, der sie freundlich begrüßte. Er sprach fließend Englisch und kannte Brian offenbar von früheren Besuchen. Außerdem war er mit den O'Connors befreundet, die dort regelmäßig

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