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Dschungel der Leidenschaft

Dschungel der Leidenschaft

Titel: Dschungel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen van der Zee
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war froh, dass die lebhafte Unterhaltung sie von ihrer Sorge ablenkte.
    Die Nachtluft war kühl und von Blütenduft erfüllt, und Nicky genoss das köstliche Essen im Freien.
    Nach dem Hauptgang entschuldigte sie sich, um ihren Vater erneut anzurufen.
    Nach dem dritten Läuten meldete er sich.
    „Dad!" Nicky war schwach vor Erleichterung. „Ich bin's. Ich habe den ganzen Tag versucht, dich zu erreichen. Ist bei dir alles in Ordnung?"
    „Aber ja. Bestens. Ich habe auch versucht, dich anzurufen, aber die Verbindung scheint gestört zu sein."
    „Ein Kind hat den Telefonapparat auseinandergenommen. Ich rufe aus ... einem
    Restaurant an."
    „Hoffentlich bringt der kleine Abstecher deine Pläne nicht zu sehr
    durcheinander. Kommst du mit deiner Arbeit voran?"
    „Ich versuch's. Der Ort ist ideal zum Arbeiten und inspiriert mich."
    „Das freut mich." Ihr Vater zögerte. „Ich weiß, die Situation ist etwas ...
    vertrackt für dich, aber ich wusste keine andere Lösung,"
    „Das weiß ich, Dad. Es geht mir gut." Ihr Vater sollte sich ihretwegen keine Sorgen machen.
    Fragen brannten ihr auf der Zunge, aber Nicky wagte nicht, sie am Telefon zu
    äußern. Es war möglich, dass sie abgehört wurden und die Männer aus Hongkong
    immer noch hinter ihr her waren.
    „Und wie kommst du ohne mich zurecht, Dad?" versuchte sie, mehr zu erfahren.
    „Bestens. Ich habe alles unter Kontrolle. Genieß du nur deinen Urlaub."
    „Was macht deine Erkältung?" Er war nie erkältet, und es kam ihr komisch vor, mit ihrem Vater verschlüsselt zu reden. „Ist sie besser?"
    „Etwas", ging er prompt darauf ein. „Trotzdem wird es wohl noch eine Weile dauern, bis sie ganz weg ist. Aber ich passe gut auf mich auf, also mach dir keine Gedanken."
    „Gut, Dad." Nicky erkannte, dass die Krise noch nicht überwunden war. Doch schließlich waren erst zwei Tage vergangen, und die Polizei verfolgte die Sache. Ihr Vater wollte, dass sie an ihrem Fluchtort blieb, soviel hatte sie begriffen.
    Als sie an den Tisch zurückkehrte, wurde gerade die Nachspeise serviert. Brian warf Nicky einen fragenden Blick zu.
    „Ich hab' ihn endlich erreicht", berichtete sie und setzte sich neben ihn. „Er sagt, er habe alles unter Kontrolle."
    „Gut." Brian lächelte. „Fühlst du dich jetzt besser?"
    „Etwas. Er hat nicht viel gesagt."
    Die Unterhaltung am Tisch ging weiter. Eine Stunde später löste die Runde sich nach dem Kaffee auf.
    Auf der Rückfahrt zum Haus war es stockdunkel, doch Brian schien es nichts
    auszumachen, den Wagen nachts über die unbeleuchtete gewundene Straße zu
    steuern.
    „Hattest du den Eindruck, dass bei deinem Vater alles in Ordnung ist?" fragte Brian.
    „Das ist schwer zu Sagen. Es kam mir ziemlich albern vor, mich mit ihm
    verschlüsselt zu unterhalten, aber er sprach mit keinem Wort von meiner Rückkehr nach Kuala Lumpur. Ich nehme an, die Polizei arbeitet an dem Fall."
    „Das Ganze läuft ja erst seit zwei Tagen, Nicky." Brian warf ihr einen flüchtigen Seitenblick zu. „Lass uns über etwas anderes reden. Worüber hast du dich mit Ghita unterhalten? Offenbar hast du ihr nicht gesagt, wer du bist."
    Nickys Pulsschlag beschleunigte sich. „Nein. Sicher ist dir nicht entgangen, dass sie sehr verliebt in dich ist. Sie hat mir unmissverständlich zu verstehen gegeben, ich solle die Finger von dir lassen."
    „So?" Brians Stimme war nichts zu entnehmen.
    „Am Nachmittag habe ich am Pool mit angehört, wie sie und eine Freundin in
    höchsten Tönen von dir schwärmten."
    „Ich fühle mich geschmeichelt", bemerkte Brian trocken. „Bist du hingegangen und hast ihnen reinen Wein eingeschenkt?"
    Er kannte sie so gut. „Nein, aber die Versuchung war groß, besonders nachdem sie sich einig waren, seine Frau müsse reichlich hirnverbrannt gewesen sein." Trotz der Dunkelheit wusste Nicky, dass Brian lächelte.
    „Da muss es dich hart angekommen sein, ruhig zu bleiben. Wie hast du das
    geschafft?"
    „Ich bin in den Pool gehechtet. Das Wasser tat mir gut."
    „Sehr klug." Brian lachte leise. „Und als du Ghita dann bei mir am Tisch angetroffen hast, konntest du der Versuchung nicht widerstehen, es ihr heimzuzahlen, indem du ihr erklärt hast, ich hätte dich zu mir in das Haus
    eingeladen, was nach einer leidenschaftlichen Romanze klingen musste."
    Bei der Vorstellung schlug Nickys Herz rascher. „Ja." Sie versuchte, sich gelassen zu geben. „Vielleicht war das kindisch", setzte sie überlegen hinzu. „Es tut mir leid, wenn ich

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