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Dschungel der Leidenschaft

Dschungel der Leidenschaft

Titel: Dschungel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen van der Zee
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schnell ergeben", erklärte Nicky feierlich. „Aber irgendwie war es, als ob wir uns schon ewig kennen. Sie wissen ja, wie das manchmal so ist."
    In Ghitas Augen flackerte es auf, dann nickte sie langsam, wirkte jedoch nicht überzeugt.
    „Finden Sie das seltsam?"
    „Nun ja ... eigentlich passt das nicht so recht zu ihm. So ist er... sonst nicht."
    „So?"
    Ghita bewegte sich unbehaglich. „Sie mögen das Gefühl haben, ihn schon ewig
    zu kennen", erwiderte sie in herausforderndem Ton, „aber ich kenne ihn sehr viel länger als drei Tage und ... In Ihrem eigenen Interesse sollte ich Sie lieber warnen, nicht zuviel von ihm zu erwarten."
    Nicky verkrampfte sich. Für wen hielt diese Frau sich? Wollte sie Besitzansprüche anmelden? „Danke für die Warnung", entgegnete sie kühl und bemerkte, wie Ghita ihr Glas fester hielt.
    „Er war schon einmal verheiratet." Sie sprach wie ein Kind, das ein Geheimnis preisgab, und blickte Nicky lauernd an. „Hat er Ihnen das gesagt?"
    „Nein", erwiderte Nicky wahrheitsgemäß.
    Ghitas dunkle Augen blitzten triumphierend. „Nach drei Tagen kann man
    niemanden wirklich kennen", betonte sie. „Sie ersparen sich viel Kummer, wenn Sie sich keine Hoffnungen machen."
    Jetzt hätte Nicky das Spielchen weiterspielen können, doch sie entschied sich für ein rasches Ende. Lächelnd winkte sie ab. „Danke für den guten Rat, aber keine Sorge. Ich will ihn gar nicht."
    Ghita war fassungslos „Sie wollen ihn nicht?"
    „Nein. Das Ganze ist nur eine ... vorübergehende Sache." Nicky trank ihr Glas aus und blickte an Ghita vorbei. „Ah, da ist er ja wieder."
    Mit federndem Gang kam Brian zwischen den Tischen auf sie zu. Er strahlte
    Selbstbewusstsein und geballte Männlichkeit aus, und Nickys Herzschlag
    beschleunigte sich.
    Nachdem er sich gesetzt hatte, lehnte er sich entspannt zurück. „Entschuldigt, dass ich euch allein gelassen habe", sagte er und nahm sein Glas auf.
    „Wir haben ein wenig miteinander geplaudert." Wieder ritt Nicky das Teufelchen, und sie setzte lächelnd hinzu: „Ich habe Ghita erzählt, dass wir uns vor ein paar Tagen in Kuala Lumpur getroffen haben und dass du mich zu dir ins Haus der O'Connors eingeladen hast."
    Brian warf ihr einen forschenden Blick zu. „Aha", sagte er nur.
    Nicky stand auf. „Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet, ich muss auch
    jemanden anrufen."
    Im Zimmer angekommen, wählte Nicky die Privatnummer ihres Vaters. Niemand
    meldete sich. Nicky wurde beklommen zumute. Wo war ihr Vater? Vielleicht war er ausgegangen oder irgendwo eingeladen. Doch es war ja noch früh am Abend, und sie konnte es später erneut versuchen.
    „Hat's geklappt?" fragte Brian, nachdem Nicky sich wieder an den Tisch gesetzt hatte.
    Sie schüttelte den Kopf und hob ihr Glas, dabei bebten ihre Finger leicht. Brian beobachtete sie stirnrunzelnd, dann nahm er ihr das Glas aus der Hand und stellte es ab. Zu Ghita sagte er höflich: „Bitte entschuldige uns."
    „Komm." Er stand auf und zog Nicky mit sich.
    Ohne ihre Hand loszulassen, führte er Nicky die Stufen hinunter in den schattigen Garten abseits der Terrasse.
    „Wie steht’s?" fragte er.
    „Dad ist nicht da." Nickys Stimme zitterte. „Heute nachmittag war er nach Auskunft seiner Sekretärin im Industrie-und Handelsministerium, aber ich hatte gehofft, er würde inzwischen zu Hause sein."
    „Wahrscheinlich ist er essen gegangen. Es ist ja erst halb sieben."
    „Sicher... aber ich habe Angst, dass ihm etwas zugestoßen ist." Nicky schloss die Augen und seufzte verzweifelt.
    Als Brian sie in die Arme nahm und an sich drückte, hielt sie den Atem an und stand ganz still da.
    „Warum tust du das, Brian?" flüsterte sie, doch sie entzog sich ihm nicht und genoss seine tröstliche Nähe.
    „Darüber habe ich nicht nachgedacht. Es erschien mir ganz natürlich."
    Sie ging auf seinen lockeren Ton ein. „Es lag sich schon immer gut in deinen
    Armen."
    „Du hast so gut hineingepasst."
    Verrückt. Nicky kämpfte gegen das aufsteigende Verlangen an. Brian wollte sie nur trösten, ihr zeigen, dass er mit ihr fühlte. So war er von jeher gewesen. Ein Tröster und Retter in der Not.
    Es kostete Nicky alle Willenskraft, sich von ihm zu lösen. „Wir sollten besser an den Tisch zurückkehren, sonst wundert Ghita sich."
    „Sie ist ein erwachsenes Mädchen und findet sicher Anschluss."
    Brian behielt recht. Einige Freunde hatten sich zu ihr an den Tisch gesetzt, und ein Kellner nahm die Bestellungen auf.
    Nicky

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