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DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

Titel: DSR Bd 4 - Das Schattenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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sei Dank!« Er seufzte und spürte, wie die schwere Last der Sorge sich von ihm löste und ihn mit dem Gefühl zurückließ, leichter als Luft zu sein. Er schwankte auf seinen Füßen.
    »Ach du liebe Zeit!«, rief Mrs Peelstick und trat rasch an seine Seite. »Sie sollten sich besser hinsetzen.« Sie führte ihn zu einem der gemütlichen Sessel. »Parken Sie sich einfach dort, und ich werde den Becher Tee holen gehen.« Er stürzte förmlich in den Sessel, während sie davoneilte. »Wird keinen Augenblick lang dauern.«
    »Danke schön, ich …« Doch sie war bereits aus dem Zimmer gesaust. Er sank in dem Sessel zurück und schloss seine Augen; er entspannte sich in dem Wissen, dass seine geliebte Tochter heil und gesund war. Er hörte das Scheppern eines Wasserkessels und das Klirren von Glas und ein sanftes melodisches Summen.
    Seine Augen waren immer noch geschlossen, als Mrs Peelstick zurückkehrte; sie trug ein Tablett mit einer Kanne, Gläser und mit einer Platte, auf der süße syrische Backwaren lagen. »Bitte schön«, verkündete sie und stellte das Tablett auf dem kleinen Messingtisch ab. Die Gläser, bemerkte Tony, enthielten frische grüne Blätter, auf die seine Gastgeberin heißen schwarzen Tee goss. »In diesem Teil der Welt servieren wir ihn mit Pfefferminze«, erklärte sie ihm. »Ich glaube, Sie werden es sehr erfrischend finden. Bitte, bedienen sie sich selbst beim Zucker.«
    »Hat Cassie Sie auf diese Weise angetroffen? Beim Servieren von Pfefferminztee und Gebäck?«
    »Sesam- und Pistazienkekse – köstlich. Nehmen Sie doch welche.« Sie rührte die Blätter im Glas um und reichte es danach ihrem Gast. »Ja, ich glaube, Cassandra und ich tranken gemeinsam ein Glas Tee an jenem ersten Tag, als sie bei uns war. Bei uns ist es so etwas wie ein Ritual.«
    »Sie hat hier bei Ihnen gewohnt?«
    »Sie hat in dem Nonnenkloster in der Nähe gewohnt. Es schien ihr besser zu passen.«
    »Aber jetzt ist sie nicht hier.«
    »Nicht im Moment, nein.« Mit einem Löffel gab Mrs Peelstick Zucker in ihren Tee und betrachtete ihren Gast mit freundlichem Interesse. »Sie ist für die Gesellschaft auf einer Mission, wie Sie vermutlich sagen würden.«
    »Ich verstehe nicht. Warum sollte sie von hier weg? Wohin ist sie gegangen?«
    »Sie sind kein Reisender, nicht wahr, Mr Clarke?« Sie betrachtete Tonys Gesichtsausdruck. »Nein, ich kann sehen, dass dies nicht der Fall ist – zumindest nicht vor dem heutigen Tag. Das stimmt doch, oder?« Tony starrte sie bloß an; er war nicht imstande, sich etwas zu überlegen, was er darauf sagen sollte. »Warum lehnen Sie sich in diesem Fall nicht einfach zurück und genießen Ihren Tee? Ruhen Sie sich einen Moment aus.«
    »Es tut mir leid, aber das geht nicht.« Tony stellte sein Glas ab. »Ich bin durch mehrere verschiedene Dimensionen gereist – Gott allein weiß, wie – oder Welten oder was auch immer, um meine Tochter zu finden. Ich möchte ein paar Antworten.«
    »Und wir werden all Ihre Fragen beantworten, keine Angst.«
    »Wir?«
    »Mein Kollege, Mr Hanno. Er ist der gegenwärtige Direktor der Gesellschaft. Ich bin sicher, er wird aufs Höchste gespannt sein, Sie kennenzulernen, und er kann am besten alles erklären. Er macht gerade eine Besorgung, sollte jedoch bald zurückkehren. Warum ruhen Sie sich nicht in der Zwischenzeit einfach eine kleine Weile aus und genießen Ihren Tee?«
    Obwohl sie ihn anlächelte, als könnte sie kein Wässerchen trüben, spürte Tony kalten Stahl unter der großmütterlichen Erscheinung. Keineswegs zufriedengestellt nahm er wieder sein Glas, blies über das aufgegossene Getränk und nippte ein wenig davon – er erkaufte sich ein bisschen Zeit, um Atem zu holen und seine Fassung wiederzuerlangen. »Wie Sie wünschen«, stimmte er in einem maßvolleren Ton zu. »Vielleicht können Sie mir ja wenigstens von diesem Mr Hanno erzählen, wer auch immer er ist.«
    »Brendan Hanno ist der gewählte Kopf der Zetetischen Gesellschaft und ihr Einsatzleiter.«
    »Und er lebt hier?«
    »In Damaskus? Ja. In diesem Haus? Nein.«
    »Sie sagten, er ist Einsatzleiter – was für eine Art von Einsätzen soll das sein?«
    »Nun, das sind die verschiedenen Einsätze der Gesellschaft.«
    »Und das wären?«
    Die weißhaarige alte Lady mit dem eisernen Willen schenkte ihm ein hinterlistiges Lächeln. »Es steht mir nicht frei, das im Augenblick zu sagen. Vielleicht wenn –«
    »Ich weiß«, fiel Tony ihr ins Wort. »Vielleicht wenn Brendan herkommt, wird

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