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Du bist das Boese

Du bist das Boese

Titel: Du bist das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberto Costantini
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mit mir zu Ende gehen könnte. Dabei sehen Sie viel schlimmer aus. Lassen Sie mir die Handschellen abnehmen, und zünden Sie mir eine Zigarette an.«
    Balistreri erfüllte ihm den Wunsch. Der rechteckige Hof war leer und wurde von Scheinwerfern ausgeleuchtet. Die Luft war lau, und man hörte den Verkehr und den Trubel von Trastevere. Schweigend und rauchend gingen sie nebeneinander her.
    »Ich habe getan, was Sie von mir verlangt haben, Signor Hagi.«
    »Gut. Ich höre.«
    »Erst müssen Sie mir Ihr Wort geben, dass Fiorella Romani noch am Leben ist.«
    Hagis pechschwarze Augen musterten ihn neugierig. »Sie glauben an mein Wort?«
    »In diesem Fall ja.«
    »In Ordnung. Ob sie noch lebt, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Als Sie mich verhaftet haben, erfreute sie sich jedenfalls bester Gesundheit, und ich habe keinerlei Grund anzunehmen, dass sie gestorben ist. Jetzt sagen Sie mir, wer Elisa Sordi getötet hat.«
    Balistreri erzählte ihm alle Neuigkeiten: von Gina Giansanti, Alessandrini, Valerio und Manfredi. Hagi nahm die Informationen zur Kenntnis und nickte. »Ist das alles?«, fragte er anschließend.
    »Ich muss den Conte und Ajello verhören. Ohne sie kommen wir nicht weiter.«
    »Warum?«, fragte Hagi unwirsch.
    »Weil wir wissen müssen, was der Conte mit den Schlüsseln angefangen hat. Und wen er zu Elisa geschickt hat. Ob er selbst dort war oder Ajello. Und ob das Mädchen da lebendig oder tot war. Es sei denn, Sie wüssten noch etwas.«
    Hagi sah ihn an. »Das ist nun wirklich Ihr Fall. Seit vierundzwanzig Jahren.«
    »Aber alle haben gelogen«, protestierte Balistreri.
    »Stimmt, alle haben gelogen. Obwohl ihr Katholiken sogar ein Gebot dazu habt, wenn ich mich nicht irre.«
    »Signor Hagi, ich tue alles, was Sie verlangen, aber ich möchte, dass Fiorella Romani lebendig zu ihrer Mutter zurückkehrt. Wir können nicht warten, bis der Conte übermorgen wiederkommt, dann ist es zu spät.«
    »Dann wäre es in der Tat zu spät«, sagte Hagi. Die Brutalität dieser Aussage schwebte zwischen ihnen in der Luft.
    Hagi sah ihn schweigend an. Balistreri spürte, wie die Müdigkeit über ihn hereinbrach, und mit ihr die Erinnerung an seine Attacke auf Linda Nardi und das Bild von Fiorella Romani, die gefesselt in einer Höhle lag. Körperlich war er am Ende, doch sein Geist kämpfte darum, wach zu bleiben. Er klammerte sich an die Hoffnung, Fiorella zu retten. Plötzlich bahnte sich ein anderes Bild einen Weg durch seinen vernebelten Geist.
    »Sie waren auch auf dem Hügel, an dem Abend, als ich angeschossen wurde«, platzte es aus ihm heraus, als wäre er aus einem Traum erwacht.
    »Sicher war ich da. Ich war ja der Chef«, gab Hagi unumwunden zu.
    »Und Sie waren es auch, der Colajacono getötet und mich verschont hat?«
    Hagi lächelte. »Wir kommen vom Thema ab, Balistreri. Eigentlich sollten Sie mir jetzt sagen, wer Elisa Sordi ermordet hat.«
    »Wer hat die Mädchen eingeritzt?«
    Hagi bekam einen Hustenanfall und spuckte Blut auf die Erde. »Derselbe, der auch Elisa Sordi eingeritzt hat«, antwortete er gemächlich, als der Husten nachließ.
    Balistreri hatte keine Zweifel, dass Hagi aufrichtig war.
    »Dann wissen Sie also bereits, wer es war …«
    »Balistreri, nicht schon wieder. Sie sind derjenige, der es herausfinden muss. Seit Jahren drehen Sie sich im Kreis. Wissen Sie, wie viel Schaden Sie angerichtet haben mit Ihrer Schlamperei? Wenn es nicht um sie ginge …« Das Ende des Satzes ging im Husten unter.
    Wenn ich nicht so geschlampt hätte, wäre Alina Hagi noch am Leben. Nur die Zukunft liegt in unserer Hand.
    »Die Buchstaben führen zu Valerio Bona«, sagte Balistreri.
    Hagi blickte ihn lachend an. »Die Buchstaben? Sie vergessen zwei Mütter, die sich umgebracht haben. Das sind noch zwei Buchstaben mehr.«
    »Noch zwei Buchstaben mehr?«, wiederholte Balistreri verdattert.
    »Meinen Sie wirklich, der Mörder läuft in der Gegend herum und ritzt überall seinen Namen ein? Wo leben Sie denn, Balistreri, in einem englischen Krimi aus dem vorletzten Jahrhundert? Sie werden doch jetzt nicht diesen armen Valerio Bona beschuldigt haben, oder?«
    Das weißt du doch genau. Du hast mich ja selbst auf diese Fährte geführt, du Teufel.
    Hagi blickte zur Gefängnismauer, als könnte er das rauschende Nachtleben dahinter sehen.
    »Machen Sie sich langsam ernsthaft Sorgen, Balistreri? Und bereut Cardinale Alessandrini, was er getan hat? Wird er in den nächsten Jahren daran denken, wenn er zusammen mit

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