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Du bist das Licht ... trotz allem

Du bist das Licht ... trotz allem

Titel: Du bist das Licht ... trotz allem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samarkand
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Genuss, dem inneren Schweinehund ein
Schnippchen geschlagen zu haben – man könnte sich
ja auch einen Spätfilm vor dem Fernseher reinziehen).
Beim Schreiben genieße ich vor allem, wenn die
Gedanken fließen. Gerne würde ich diesen Genuss
beim Schreiben öfter haben, sprich: öfter schreiben,
aber es fließt halt nicht immer. Ich merke das schon
vorher. Dann lasse ich es auch. Ich will mich nicht
durch ein Projekt, für das ich mich entschieden habe und zwar freiwillig - durchackern müssen. Es soll
Freude bringen, halt Genuss. Also, wenn das Schreiben nicht fließt oder eben mein innerer Schweinehund
auch mal gewinnt, genieße ich halt was anderes. An
einem Sonntag völlig faul auf der Couch (sie hat
gerufen) abzuhängen und zu denken, wow, was
könnte ich nicht noch alles machen. Und was ist? Ich
genieße es, gar nichts zu machen. Diese Stunden sind
wertvoll. Ich kann sonst nicht immer herumfaulenzen.
Bei der Arbeit geht das nicht. Doch, geht schon, geht
nur nicht lange gut. Da gibt es ja immer noch die
Menschen, die den Beinamen „Chef“ haben. Und ich
glaube, die genießen es nicht wirklich, wenn ihre
Mitarbeiter „genießenderweise abhängen“.
    Überhaupt, wir, die noch wissen, was Genuss ist
oder den Genuss in unserem Leben wiedergefunden
haben, sollten noch viel mehr genießen.
Einfach das Leben genießen, denn das Leben ist
Genuss.
    Ich weiß etwas und Ihr wisst „etwas“ sicherlich
auch: Das Leben ist nicht immer ein Zuckerschlecken.
Aber es ist auch ein Genuss – im Nachhinein -, wenn
wir etwas in unserem Leben hinbekommen, ein
Problem beseitigt haben. Okay, wohl eher ein Etappensieg, aber ein Sieg.
    Genießen kann man lernen. Genießen sollte man
(wieder) lernen. Nehmen wir nur ein kleines Beispiel
(was aber sehr oft passiert und wir überhaupt keine
Chance haben, etwas daran zu verändern):
    Ein wunderbar sonniger Tag im Februar 2007. Alle
Balkontüren aufgerissen und die frische Luft hereingelassen. Herrlich und für einen Februartag in
Deutschland nicht völlig normal. Nur einen Tag später
ist Regen angesagt, total trübes Wetter. Und kühl,
nein richtig kalt. Also nachmittags schon die Kerzen
angezündet, ein Räucherstäbchen dazu und einen
schönen heißen Grog (für alle Nicht-Nordlichter: das
ist in einem Glas – im Norden nennen wir sie auch
Groggläser – ein guter Schuss Rum mit ein bis zwei
Teelöffel Zucker und kochendem Wasser übergossen).
Genuss pur! Klar, anstatt des geplanten Spaziergangs
in herrlich klarer Luft im Februar, der wegen einer
Laune des Wetters = wolkenverhangener Himmel plus
unerfreulichem kaltem Februar-Nieselregen ausfällt,
könnte man auch anfangen, die Garage aufzuräumen
oder den dreidimensionalen Berg Wäsche zu bügeln,
der sich angesammelt hat. Kann ja auch Genuss
bedeuten, wenn es freiwillig gemacht wird, und nicht
nur, weil eben halt das Wetter umgeschlagen hat.
Wobei ich mich persönlich an einem Sonntag gegen
die Bügelwäsche entscheiden würde. Sowieso, Bügelarbeit empfinde ich immer dann als Genuss, wenn ich
es hinter mich gebracht habe oder ich ein in meinen
Augen „schwieriges“ Teil einigermaßen glatt dem
Kleiderschrank übergeben kann. Aber das ist doch
auch eine Art von Genuss, nicht wahr?
    Es gibt Dinge, die müssen wir nun einmal so
hinnehmen, wie sie sind. Dazu gehören eben unter
anderem das Wetter und wohl auch die Bügelwäsche.
Ich bin im Sommer – gerade am Wochenende – auch
nicht gerade überglücklich, wenn es kalt ist und wie
aus Eimern schüttet. Von wegen, ein kleines Sonnenbad nehmen. Von wegen, ein Fläschchen Prosecco mit
meinem Herzbuben bei unserem Massimo in Hannover trinken. Draußen, versteht sich. Drinnen geht es
ja immer. Aber ich kann es nicht ändern. Dafür kann
ich aber das Beste daraus machen. Vielleicht einen
Herbst- oder gar Wintertag daraus machen. Ein
schönes Bad (Ihr merkt schon, ich bin ein richtiger
Badefreak) nehmen, vielleicht Urlaubsfotos ansehen
und sich einfach auf den nächsten schönen und
warmen Tag – auch wenn man dann nicht frei hat - zu
freuen. Wie soll ich sagen: Es ist ein Genuss, sich auf
die Gegebenheiten einzulassen und damit glücklich zu
sein. Was haltet Ihr davon?
    Vielleicht sollten wir einen Genuss-Club gründen?
Willkommen sind alle Geschlechter. Einer unserer
Hauptaufgaben wäre dann, uns gegenseitig immer
wieder daran zu erinnern, was es alles zu genießen
gibt. Und auch, dass es viele Dinge, Anlässe und
Gegebenheiten dafür gibt und immer wieder geben

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