Du bist die pure Sinnlichkeit
gefährliche Erregung ihren Körper beherrschte.
„Was hat das alles mit mir zu tun?” fragte sie gespielt desinteressiert.
Ryan sah sie so durchdringend an, daß sie errötete. Er legte die Zeichnungen auf den Wohnzimmertisch vor ihrem blaugrün geblümten Sofa.
„Du hast selbst behauptet, du seist eine Frau, die nicht mit dem Mann einer anderen Frau anbändelt. Nun, es gibt keine andere Frau in meinem Leben, Alexa. Übrigens ist Judy glücklich verheiratet und Mutter zweier Kinder. Du hast das, was Gloria über die Hochzeit gesagt hat, offenbar mißverstanden und…”
„Eigentlich war es gar nicht Gloria, die mir sagte, du würdest heiraten”, unterbrach sie ihn eilig.
„Also hast du zufällig ein paar Sätze aufgeschnappt und bist allein zu dieser Vermutung gekommen?”
„Nein! Ich bin nicht durch dein Haus geschlichen und habe gelauscht. Jemand hat mir gesagt, du würdest heiraten, aber es war nicht Gloria.”
„Und daraufhin warst du schrecklich eifersüchtig.” Ryan sah äußerst zufrieden aus über diese Vorstellung.
Sie fühlte, wie sich ihre Wangen verräterisch röteten. „Das war ich nicht! Ich war nur… ich…”
„Schon gut, Alexa”, meinte er sanft. Mit raschen Schritten war er bei ihr, so nah, daß sie fast die Wärme und Kraft seines Körpers spürte, das Verlangen, das er ausstrahlte. Es rief zu viele sinnliche Erinnerungen in ihr wach.
Zu ihrem eigenen Schutz mußte sie schleunigst einen Schutzwall zwischen ihnen errichten, indem sie entweder ihn angriff oder sich zurückzog. Da sie überreizt und nervös war, schien ein handfester Streit sinnvoller zu sein, als schweigend den Rückzug anzutreten. Und was war geeigneter dazu, die Feindschaft wieder aufleben zu lassen, als die Person zu erwähnen, die seinen Zorn garantiert weckte?
„Willst du nicht wissen, wer mir gesagt hat, du würdest heiraten?” erkundigte Alexa sich schelmisch.
Ryan streckte die Hand aus, um ihre Wange zu berühren. „Ist das von Bedeutung?”
Sie stand regungslos da, als er die Finger mit sinnlicher Verhaltenheit über ihren Nacken gleiten ließ. Sie unterdrückte ein Seufzen. Es war eindeutig an der Zeit, sich gegen ihn zu behaupten.
„Ich denke schon, daß es wichtig ist, Ryan.” Sie wich zurück und sah ihn trotzig an.
„Es war Melissa.”
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Zufrieden beobachtete sie, wie er die Augen zusammenkniff und die Lippen zusammenpreßte. Sie hatte ihr Ziel erreicht. Sie stellte sich innerlich auf den bevorstehenden Streit ein und sammelte alle Kraftreserven, um als Siegerin daraus hervorzugehen.
„Ich weiß nicht, ob Melissa ein Gespräch belauscht hat und zu irgendwelchen dubiosen Schlüssen gelangt ist, oder ob du sie darin ermutigt hast, zu glauben…”
„Weshalb sollte ich Melissa glauben lassen, ich würde Judy Gold heiraten?”
„Sie sagte nicht, daß es Judy sei. Zu diesem Schluß bin ich selbst gekommen.
Melissa ist überzeugt davon, daß du heiratest, um das Sorgerecht für Kelsey zu bekommen.”
Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich. „Das sieht Melissa ähnlich, Sie ist paranoid.
Hysterisch. Sie…”
„Meiner Meinung nach ist sie nur eine Mutter, die Angst davor hat, ihr Kind an einen reichen Mann mit guten Beziehungen zu verlieren, an einen Mann, der sich einen gerissenen Anwalt leisten kann, der seine Forderungen vertritt, ob sie nun fair sind oder nicht.”
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Er seufzte. „Ich sehe, daß Melissa mich erfolgreich als herzlosen Schurken dargestellt hat, und daß du ihre Geschichte für bare Münze nimmst.”
„Natürlich. Schließlich stecken wir unter einer Decke, wie du selbst so treffend bemerkt hast.” Alexa wartete auf die Explosion. Statt dessen folgte nur ein langes Schweigen. Sie warf Ryan einen neugierigen Blick zu. „Ich habe gerade zugegeben, daß Melissa und ich uns gegen dich verschworen haben. Ärgert dich das nicht?”
„Wohl kaum”, Er lächelte freudlos,
„Ich weiß, du ziehst es vor, deine Opfer in deinen bissigen Comics zu vernichten, doch du bist auch durchaus in der Lage, wie ein Vulkan zu explodieren, wenn du richtig wütend bist. Das habe ich selbst erlebt.”
„Ja, du bist wirklich in der Lage, mich in Fahrt zu bringen. Auch, was meine sonstigen Gefühle betrifft.” Er schüttelte den Kopf. Seine dunklen Augen schienen auf einen Punkt hinter ihr gerichtet. „All die Jahre habe ich versucht, nicht zu viel für jemanden zu empfinden, und das ist mir auch stets gelungen. Bis ich dich traf - eine idealistische Frau voller
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