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Du bist die pure Sinnlichkeit

Du bist die pure Sinnlichkeit

Titel: Du bist die pure Sinnlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barabara Boswell
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du nicht gefahren? Eine Frau sollte nachts in dieser Gegend nicht allein herumlaufen”, schimpfte er.
    „Es ist gefährlich, leichtsinnig, und es ist geradezu…”
    „Ich wollte eigentlich fahren”, unterbrach Alexa seine Tirade. „Doch da hier in letzter Zeit viele Autoüberfälle passiert sind, dachte ich mir, es wäre besser, zu Fuß zu gehen. In dieser Gegend haben es die Verbrecher auf Autos abgesehen, nicht auf Fußgänger.”
    Sie warf einen flüchtigen Blick auf seinen Wagen, einen 1963er Corvette Stingray, der aussah wie ein Science-Fiction-Überschallfahrzeug. Ryan sammelte klassische Wagen, ebenso wie ihr Schwager Tyler, daher verstand sie ein wenig davon und konnte ein solches Liebhaberstück einordnen.
    „Du bist derjenige, der hier etwas riskiert, wenn du in diesem Sammlerstück in diese Gegend fährst”, warnte sie ihn. „Was machst du eigentlich hier? Wo ist deine Verlobte? Ich glaube, ihr Name war… Judy?”
    Alexa beschleunigte ihre Schritte und hielt den Blick fest geradeaus gerichtet.
    „Steig ein”, forderte er sie barsch auf. „Sofort.”
    Trotzig hob sie das Kinn. „Nein, danke. Ich lasse mich lieber überfallen, als mit dir zu fahren.” Sie ging noch schneller und ignorierte den Wagen, der dicht hinter ihr herfuhr. Ryan parkte den schwarzen Stingray vor ihrem Apartmentgebäude und folgte Alexa mit einem Aktenordner unter dem Arm in das Haus.
    „Die Gegend verwahrlost, und die Kriminalitätsrate nimmt immer mehr zu”, erklärte Ryan finster, während er ihr auf den Fersen blieb und die Treppe hinauf zu ihrem Apartment im zweiten Stock ging
    „Weshalb bleibst du hier?”
    „Ich lebe hier”, erwiderte sie gereizt. „Deshalb bleibe ich. Niemand hat dich darum gebeten, dich in Gefahr zu begeben, indem du dein großartiges Herrenhaus verläßt und hierherkommst. Slum-Tourismus nennt man das, glaube ich, oder Sensationslust.”
    Sie waren an ihrer Tür angekommen. Ryan stand neben Alexa, er trug noch immer das schwarze T-Shirt und die schwarze Jeans. Er wirkte geschmeidig, muskulös und rätselhaft verschlossen. Auf eine faszinierende, erotische Art geheimnisvoll.
    „Laß mich in Ruhe, Ryan”, sagte sie mit leiser, unsicherer Stimme. Sie fummelte mit zitternden Fingern an den Schlüsseln herum. Er nahm sie ihr aus der Hand und steckte den Schlüssel ins Schloß.
    „Ich werde nicht heiraten, Alexa.” Er stieß die Tür auf und trat schnell ein, ehe sie die Chance hatte, ihn aufzuhalten. Geräuschvoll warf sie ihre Plastiktüte auf einen Beistelltisch.

    „Hast du vergessen, daß ich deine Verlobte heute gesehen habe? Ich hörte Gloria sagen, daß Judy gekommen ist, um über die Heiratspläne zu sprechen. Also beleidige mich nicht, indem du abstreitest, was ich mit eigenen Ohren gehört habe.”
    Ich dachte mir, daß du mir nicht glauben würdest, daher habe ich Beweismaterial mitgebracht.” Mit einem grimmigen Lächeln öffnete Ryan den Aktenordner und nahm mehrere Blätter heraus, die mit dünnen blauen Linien in Kästchen unterteilt waren, in denen sich wiederum Zeichnungen befanden.
    Alexa bemerkte, daß dies Ryans Skizzenpapier war, auf dem er seine Comicstrips entwarf, ehe er sie auf das Format für die Zeitung brachte.
    Judy und ich haben den Tag damit verbracht, die Hochzeit von zwei unserer Comic-Figuren zu zeichnen”, erklärte Ryan. „Wärst du heute morgen eine Minute länger geblichen, hätte ich dich mit Judy Gold bekannt gemacht, der Erfinderin von ,Die Kehrseite der Medaillè Das ist eine Comic-Geschichte.”
    Ich kenne ,Die Kehrseite der Medaille’. Nur weil ich deine Geschichten nicht lese, heißt das nicht, daß ich die Seiten mit den Comicstrips völlig meide”, meinte sie kühl und unmißverständlich abweisend.
    Er hielt ihr die Seiten hin. „Sieh sie dir an. Wenn du die ,Kehrseite der Medaille’
    schon gelesen hast, wirst du Judys Figuren erkennen. Sie sind ganz anders als meine, die du hier siehst.”
    Alexa blickte auf die Zeichnungen und wandte den Blick schnell wieder ab. Sie war nicht sicher, ob sie sie sehen wollte, denn es konnte ja sein, daß Ryan die Wahrheit sagte und seine Beziehung zu Judy rein beruflich war, daß er nicht verlobt war und bald heiraten würde, und daß Alexa mit seiner Anwesenheit hier in ihrem Wohnzimmer fertig werden mußte.
    Ihre Gedanken wirbelten verwirrt durcheinander, und sie wußte, daß dies nicht gut war. Nicht, wo sie heute abend ohnehin schon in einer eigenartigen Stimmung war.
    Nicht, wo diese impulsive,

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