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Du bist die pure Sinnlichkeit

Du bist die pure Sinnlichkeit

Titel: Du bist die pure Sinnlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barabara Boswell
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Melissa, die ihren kleinen Sohn auf den Arm genommen hatte und ihn schützend an sich preßte. Dann blickte er zu Alexa.
    Nein, ich kann Melissa diesmal nicht die Schuld geben, gestand Ryan sich im stillen.
    Es kam ihm so vor, als hätte er Melissa im Laufe der Jahre für so viele Dinge zum Sündenbock gemacht, daß es schon zu einer Gewohnheit geworden war.
    Irgendwann im Laufe der Zeit hatte er sich unbewußt für untadelig erklärt, und so war es geblieben.
    Bis jetzt. Alexas und sein Blick trafen sich. Ab jetzt ist Schluß mit dem Selbstbetrug, beschloß er.
    Emilys und Franklins Lachen waren die einzigen Geräusche im Zimmer. Ryan blickte hinunter in das trotzige Gesicht seiner Tochter
    „Ich weiß, daß dies dein Bruder Kyle ist, Kelsey”, sagte er ruhig. „Ich weiß, du wolltest ihn sehen, und es tut mir leid, daß du deswegen lügen mußtest. Es war falsch von mir zu sagen, daß er nicht kommen darf.”
    Er sah Melissa an. „Du kannst ihn jeden Tag mitbringen. Am besten stimmst du die Besuche mit Kelseys Übungen und ihrem Hausunterricht ab.”

    Melissa war sichtlich erstaunt. Es schien ihr die Sprache verschlagen zu haben, und sie starrte ihn mit offenem Mund an.
    „Danke, Daddy!” rief Kelsey stürmisch und breitete die Arme aus, um ihren Vater zu umarmen. „Du bist der Beste!”
    Er bückte sich und hob sie hoch, wobei er sie fest an sich drückte. Alexa spürte, wie ihre Augen plötzlich feucht wurden. Die innige Umarmung von Vater und Tochter berührte sie zutiefet. Mehr als nötig, tadelte sie sich. Sie versuchte, sich gegen das aufkommende, warme Gefühl zu wehren.
    „Danke, Ryan”, sagte Melissa unsicher. Sie schien nicht zu wissen, ob sie dem, was sie gerade gehört und gesehen hatte, trauen konnte.
    „Was hat dich dazu bewegt, deine Meinung zu ändern?”
    „Alexa wies mich auf ein paar Dinge hin, über die ich nicht nachgedacht habe”, erklärte er und sah über Kelseys Kopf zu Alexa, die seinem Blick begegnete.
    „Nun, ich würde zu gern wissen, was sie gesagt hat”, murmelte Melissa. „Und wie sie dich dazu gebracht hat zuzuhören. Du hörst gewöhnlich niemandem zu, Ryan Cassidy.”
    Alexa war angespannt. Offenbar war Melissa nicht bereit, eine großzügige Siegerin zu sein. „Ich habe einfach… eh… die Bedeutung der Beziehungen unter Geschwistern erklärt”, sagte sie schnell. „Sie wissen schon, daß man den Kontakt der Geschwister während des Heranwachsens aufrechterhalten sollte und solche Dinge.”
    Sie blickte auf ihre Uhr. „Gütiger Himmel, wie die Zeit vergeht! Ich muß Emily und ihren Bruder auf der Stelle zu ihrer Mutter zurückbringen. Kelsey, ich bin bald wieder da, und dann gehen wir ein verkürztes Programm durch. Aber morgen machen wir wieder alle Übungen, einverstanden?”
    „In Ordnung”, stimmte Kelsey glücklich zu.
    Alexa nahm die beiden Kinder an die Hand und verließ fluchtartig das Zimmer. Sie kam bis in die grandiose, grellbunte Eingangshalle des Hauses, ehe Ryans Stimme sie aufhielt.
    „Alexa, ich würde gern mit dir reden.”
    Sie blickte hoch, und sah, wie er die imposante Treppe herunterkam.
    „Kelsey ist oben bei ihrer Mutter und ihrem Bruder”, meinte er. „Hast du etwas dagegen, wenn ich dich und die Kinder begleite?”
    „Oh, das wäre keine großartige Idee”, erwiderte sie schnell. „Ich treffe mich mit Carrie nur schnell in einem Restaurant im Einkaufzentrum ganz in der Nähe, lade die Kinder ab und fahre sofort wieder her, um mit Kelsey zu arbeiten.”
    „Ich würde gern mit dir über Kelsey sprechen”, klammerte er sich an das einzige, mit dem er sie halten konnte. Alexa nahm ihre Arbeit und ihre Patienten sehr ernst. Sie würde zwar Ryan Cassidy, ihrem früheren Liebhaber, sagen, er sollte verschwinden, aber nicht Ryan Cassidy, dem besorgten Vater.
    Sie blieb stehen und fühlte sich innerlich hin-und hergerissen. Wollte er wirklich über Kelsey sprechen oder war dies ein geschickter Schachzug, um sich von seiner Verlobten zurückzuziehen? An diesem Morgen hatte Alexa Kelsey dabei geholfen, Ryan davon zu überzeugen, daß Kyle sie besuchen durfte. Es wäre unklug, ihn jetzt abzuweisen, wenn sie ihrer Patientin helfen konnte. Andererseits…
    Sie war gerade dabei, das Für und Wider abzuwägen, als die Haustür aufging und Gloria hereinkam. Sie war in Begleitung einer großen, anmutigen rothaarigen Frau, die schätzungsweise Anfang dreißig war und eine teure Lederaktentasche unter dem Arm trug.
    „Sehen Sie, wer hier ist,

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