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Du bist in meiner Hand

Du bist in meiner Hand

Titel: Du bist in meiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corban Addison
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Baby?«
    Sita wandte sich mit fragender Miene an Alexi.
    »Du begleitest jetzt Darnell«, teilte er ihr mit.
    »Genau«, bestätigte der Mann namens Darnell, »und ich habe weder die Zeit noch den Nerv für hochnäsige Kühe.« Er schlug seinen Mantel auseinander und zeigte ihr den Griff einer Pistole. »Wenn du nicht parierst, mache ich dich kalt. Verstanden?«
    Sita nickte zitternd. Nachdem sie in ihren Mantel geschlüpft war, packte Darnell sie am Arm und führte sie hinaus auf den Parkplatz, wo in einem Kleinbus bereits drei Mädchen aus dem Club saßen. Auf dem Beifahrersitz thronte ein drahtiger Latino, der die Nase tief in einer Zeitschrift vergraben hatte und Sita keinerlei Beachtung schenkte.
    Sita nahm auf der vorderen Sitzbank Platz und blickte durchs Fenster in Richtung Straße. Es war fast schon Mittag und viel Verkehr. Niemand bemerkte den unauffälligen Kleinbus oder seine menschliche Fracht. Ein Streifenwagen fuhr vorbei, doch er verschwand genau wie alle anderen Wagen schnell wieder außer Sichtweite.
    Darnell sprang auf den Fahrersitz und steuerte den Wagen aus dem Parkplatz. Die Straßen der Stadt waren verstopft, doch als sie auf die Schnellstraße einbogen, ließ der Verkehr schnell nach. Sie fuhren anderthalb Stunden ohne Pause dahin. Sita bekam Durst und musste allmählich auch auf die Toilette, traute sich aber nichts zu sagen. Die hinter ihr sitzenden Mädchen gaben ebenfalls kein Wort von sich, und Sita drehte sich kein einziges Mal nach ihnen um.
    Schließlich fuhr Darnell über eine Brücke nach Philadelphia hinein. Vor dem Marriott Hotel in der Broad Street hielt er an und führte ein Telefonat auf seinem Handy. Kurz darauf trat ein Weißer in einem Nadelstreifenanzug aus der Hotellobby und steuerte auf sie zu. Er begrüßte Darnell und warf dann einen anerkennenden Blick auf die drei Mädchen, die Darnells lateinamerikanischer Begleiter gerade aus dem Wagen scheuchte.
    Währenddessen überreichte der Weiße Darnell einen Umschlag. »Das ist die Anzahlung. Den Rest bekommst du, wenn du sie wieder abholst.«
    Darnell grunzte zustimmend. »Lass die Luder fleißig arbeiten.«
    Der Weiße lächelte schmallippig. »Und wie die arbeiten werden! Wir haben schon zweiunddreißig Kunden auf der Liste stehen. Dabei hat die Tagung noch nicht mal angefangen.«
    »Das höre ich gern.«
    Während der Weiße die Mädchen ins Hotel führte, kehrte der Latino auf den Beifahrersitz zurück. Darnell wendete den Wagen und fädelte wieder in den Verkehr ein. Nach einem kurzen Zwischenstopp an einer Tankstelle, wo Sita die Toilette aufsuchen durfte, ging es sofort weiter. Sie fuhren den ganzen Nachmittag durch und hielten nur an, um zu tanken und sich an einem McDonald’s Drive-in etwas zu essen zu bestellen. Obwohl Sita einen Bärenhunger hatte, bekam sie den Hamburger, den Darnell ihr reichte, kaum hinunter. Das fettige Fleisch und die salzig-süße Gewürzmischung waren ein Schock für ihren Gaumen.
    Eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang erreichten sie Harrisburg. Auf Höhe einer Fernfahrerraststätte, die zur Hälfte von Sattelschleppern zugeparkt war, fuhr Darnell von der Autobahn ab und bog in den Parkplatz eines Motels ein.
    »Unsere Kleine hier weiß gar nicht, wie gut sie es hat«, murmelte Darnell zu Manuel hinüber. »Wenn es nach mir ginge, würde ich sie zu einer Kneipenschlampe abrichten. Ich würde sie Respekt lehren.«
    »Deswegen fährst du auch nur den Lieferwagen«, meinte Manuel lachend.
    »Halt verdammt noch mal das Maul!«, blaffte Darnell zurück.
    Nachdem sie den Lieferwagen an der Hinterseite des Motels abgestellt hatten, schloss Manuel die Tür eines Gäste zimmers auf. Darnell zerrte Sita aus dem Wagen in das Zimmer, wo er sie grob aufs Bett warf. Schnell richtete sie sich auf und zog voller Angst ein Kissen vor ihren Körper. Sie befürchtete, dass die Männer nun vorhatten, sie zu vergewaltigen. Darnell grinste einen Moment anzüglich und brach dann in lautes Gelächter aus.
    »Sieh dir das an, Manuel«, sagte er. »Sie hat Angst!«
    Manuel schaltete den Fernseher ein, ohne Darnell Beachtung zu schenken, woraufhin dieser – immer noch lachend – nach einer Zeitschrift griff und sich damit im Bad einschloss.
    Nach Einbruch der Dunkelheit holte ihnen Darnell bei Burger King ein Abendessen, das Sita widerwillig hinunterwürgte. Gegen zehn bekam Manuel einen Anruf auf seinem Handy. Mit einem Grunzen trat er ans Fenster und spähte durch einen Spalt zwischen den Vorhängen.
    »Da sind

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