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Du bist in meiner Hand

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Titel: Du bist in meiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corban Addison
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sie ja schon«, verkündete er, während er die Vorhänge zur Seite zog. Neben einer Reihe von Müllcontainern parkte ein Lieferwagen. Sita sah sieben junge Mädchen aus dem Wagen steigen und auf die mittlerweile brechend volle Fernfahrerraststätte zusteuern. Sämtliche Mädchen sahen aus, als wären sie noch minderjährig.
    »Kneipenschlampen auf Beutefang«, bemerkte Darnell kalt. »Was meinst du, wie viel sie heute Nacht machen werden?«
    Manuel überlegte einen Moment. »Zweitausend, vielleicht auch mehr. Der Schuppen ist voll.«
    Darnell lachte in sich hinein. »Die Trucker brauchen sich heute Nacht nicht einsam zu fühlen.«
    Sita betrachtete mittlerweile die Fäden der ausgewaschenen Bettdecke, auf der sie saß. Das Leid der Mädchen brach ihr das Herz – oder das, was davon noch übrig war. Erneut fragte sie sich, was diese Männer wohl mit ihr vorhatten. Was rechtfertigte einen Kaufpreis von dreißigtausend Dollar?
    Um Mitternacht bekam Manuel einen weiteren Anruf auf seinem Handy. Nachdem er kurz zugehört hatte, warf er einen Blick zu Darnell hinüber. »Sie sind bereit zur Abfahrt.«
    Darnell schaltete den Fernseher aus und packte Sita grob am Arm. »Zeit aufzubrechen.«
    Manuel hielt ihnen die Tür auf. Keine zehn Meter von ihnen entfernt parkte der Lieferwagen mit laufendem Motor hinter einer Reihe anderer Wagen. Neben der Heckklappe stand eine dicke Frau mit verschränkten Armen. Darnell schob Sita zwischen zwei Autos hindurch und übergab sie an die Frau, die sie ihrerseits zu einem Mann hinüberschob, der sich gerade hinten aus dem Lieferwagen lehnte. Der Mann packte Sita am Mantel und hob sie auf die Ladefläche. Nachdem ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, wurde ihr klar, dass sie dort nicht allein war. Rund um sie herum saßen die Mädchen, die Darnell so abfällig als Kneipenschlampen bezeichnet hatte.
    Der Mann zog die Heckklappe zu und verriegelte sie. Für einen Moment konnte Sita in dem schwachen Licht, das von draußen hereinfiel, sein Gesicht erkennen. Er war unrasiert und hatte eine Zigarette im Mundwinkel hängen.
    Im Lieferwagen selbst war es stockfinster. Keines der Mädchen sagte etwas, aber eine von ihnen weinte. Mit einem Ruck setzte der Wagen sich in Bewegung. Sita kauerte sich zusammen und schloss die Augen. Ihre Gedanken wirbelten wirr durcheinander, und ihr Atem ging schnell und flach.
    Nach etwa zwanzig Minuten hielten sie an. Der Wagen wurde ein Stück zurückgesetzt, dann erstarb der Motor. Sita lauschte in die Stille hinein. In einiger Entfernung bellte ein Hund. Ganz in der Nähe fuhr ein Wagen vorbei. Die Mädchen blieben in der Dunkelheit sitzen, bis der Mann mit der Zigarette die Heckklappe aufschob. Sie standen vor einer Art Garage. Die Mädchen rappelten sich hoch und kletterten aus dem Lieferwagen. Der Mann forderte Sita mit einer Handbewegung auf, sich ihnen anzuschließen.
    Sie folgte einer jungen Schwarzen mit schmalen Hüften und einem Leoparden-Rock durch die Garage und dann eine Treppe hinunter in einen Kellerraum, der von einer einzelnen nackten Glühbirne beleuchtet wurde. Dort warteten die Mädchen dicht aneinandergedrängt, den Blick auf den Boden gerichtet, bis schließlich die fette Frau die Treppe herunterschnaufte und einen Waffenschrank zur Seite schob, hinter dem eine versteckte Tür zum Vorschein kam. Die Frau zog einen Schließriegel zurück. Als die Tür aufschwang, konnte Sita sehen, dass der dahinterliegende Raum mit Decken ausgelegt war. Die Mädchen gingen hinein, ohne zu protestieren, woraufhin die Frau die Tür hinter ihnen wieder verriegelte.
    Sofort brach unter den Mädchen ein Gerangel aus. Sita hob die Arme schützend über den Kopf und wich in eine Ecke zurück, wo sie sich an der Wand nach unten gleiten ließ, bis ihre Knie ihr Kinn berührten.
    »Geh von mir runter!«, schrie eines der Mädchen.
    »Das ist mein Platz, du blöde Kuh!«, fauchte eine andere zurück.
    Eine energische Stimme meldete sich zu Wort. »Cassie, Latisha, haltet gefälligst die Klappe! Und hört verdammt noch mal mit eurem ewigen Gezanke auf!«
    Endlich verstummten die Mädchen.
    »Was, zum Teufel, ist mit euch bloß los?«, fragte die energische Stimme. »Hier ist es auch ohne euer Gekeife schlimm genug.«
    »Immer nimmt sie mir meinen Platz weg!«, beschwerte sich eines der Mädchen.
    »Und du legst dich immer auf mich drauf!«, konterte die andere.
    »Ich ertrage das hier einfach nicht mehr«, meldete sich eine vierte mit gepresster Stimme zu

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