Du bist mein Star!
Bedürfnisse ihres Besitzers angefertigt.
"Wir sind da", verkündete Khalim, als sie den Flugplatz erreichten.
Vor ihnen erhob sich der glänzende Jet mit dem Emblem von Maraban in Pink, Gold und Saphirblau. Blau wie ihre Augen, dachte Darian bitter. Wie ihre verlogenen Augen.
Lara stieg aus dem anderen Fahrzeug und beobachtete, wie die beiden Männer ihren Wagen verließen. Erneut fühlte sie sich als Außenseiterin – sie, die Khalim schon seit Jahren kannte, kam sich sonderbar isoliert vor, als sie die beiden nebeneinander stehen sah.
Als Darian sich zu ihr umdrehte, wurde ihr das Herz noch schwerer. Sein Blick war so kalt, dass sie unwillkürlich fröstelte. Sie zog den Mantel enger um sich, obwohl sie natürlich wusste, dass dieses Kleidungsstück in Maraban völlig überflüssig war.
Während sie Darian betrachtete, wurde sie von Sehnsucht und Reue erfasst. Dabei hatte sie nichts zu bereuen, oder? Der Mann, nach dem sie sich verzehrte, war lediglich ein Traumbild ihrer Fantasie. Zugegeben, er war überaus leidenschaftlich gewesen – bis es vorbei gewesen war. Vergiss das nie, sagte sie sich nachdrücklich. Danach war er so kalt gewesen wie der goldene Schimmer in seinen Augen.
Sie hatte nichts verloren, weil es zwischen ihnen nichts zu verlieren gegeben hatte, außer einer ebenso kurzen wie wunderbaren Episode auf dem Ledersofa. Ein Mann, der eine Frau respektierte und Gefühle für sie hegte, brachte sie nach einem solchen Zusammensein nicht unverzüglich nach Hause und meldete sich dann nicht wieder!
Darian lächelte sie jetzt an, doch es wirkte absolut nicht wie ein Lächeln, sondern vielmehr wie ein düsterer Schwur, sie für das bezahlen zu lassen, was er zweifellos als Verrat betrachtete. Und Lara konnte sich lebhaft vorstellen, wie er sie zu strafen beabsichtigte.
Na gut, dachte sie, als ihr Kampfgeist allmählich zurückkehrte. Falls du dir einbildest, du könntest die körperlich höchst befriedigende, aber ansonsten völlig seelenlose Affäre wiederholen, irrst du dich gewaltig, Mr. Halbbruder-vom-Scheich.
Warum trauerte ihr dummes Herz dann bereits jetzt um das, was hätte sein können?
Nachdem sie sich Darians Rücksichtslosigkeit vergegenwärtigt hatte, fühlte sie sich ein wenig besser, und sie rang sich sogar ein freundliches Lächeln ab, während sie die Gangway hinaufgingen. Darian presste lediglich die Lippen zusammen.
Der Flug war lang, aber äußerst komfortabel, und irgendwann wurden Lara die Lider schwer. Was für ein Glück, dachte sie, bevor sie einschlief. So musste sie wenigstens nicht sechs Stunden lang Darians vorwurfsvolle Miene ertragen.
Darian betrachtete Lara, sah, wie sich ihre Brüste unter dem leichten pinkfarbenen Seidenkleid hoben und senkten, das sie für die Reise gewählt hatte. Bei seinem Eintreffen in der Wohnung hatte sie Jeans und ein T-Shirt getragen, doch nachdem die Entscheidung für den Flug nach Maraban gefallen war, hatte sie sich etwas Feminineres angezogen.
Er schaute sich um. Obwohl er bislang schon mehrfach in Privatjets geflogen war, konnte sich keine der Maschinen mit dieser messen – die Ausstattung war eine sonderbare Kombination aus Altem und Ultramodernem. Als Gipfel der Dekadenz empfand er allerdings die verschwenderisch auf dem Boden verteilten seidenen Sitzkissen. Zwei ausnehmend schöne Stewardessen servierten Pfefferminztee und Mineralwasser, das dezent mit Orangen aromatisiert war.
Khalim deutete auf das Tablett. "Möchten Sie vielleicht lieber Whisky? Oder Wein? Meine Religion verbietet uns den Genuss von Alkohol, aber Sie sind mein Gast und können wählen."
Darian schüttelte den Kopf. "Nein, danke. Ich trinke nie auf einem Flug. Außerdem habe ich die Angewohnheit, mich stets den Landessitten anzupassen."
"Auch in Rom?" erkundigte Khalim sich schmunzelnd.
Darian lachte leise. "Oder in Maraban."
Der kleine Scherz entspannte die Atmosphäre, und zwischen den beiden Männern herrschte heiteres Einvernehmen.
Die blonde Stewardess reichte Darian eine kleine Schale mit Pistazien.
"Danke." Als er sich ein paar Nüsse nahm, bemerkte er ihren verstohlenen Seitenblick und ihre verführerischen Kurven unter der engen Uniform.
Während sie aus der Kabine schwebte, wandte Khalim sich ihm zu. "Sie ist schön, nicht wahr?"
"Ja, sehr."
"Sie heißt Anastasia. Möchten Sie sie nach der Landung treffen?"
Verärgert zerdrückte Darian die Nussschalen zwischen den Fingern. "Sie bieten Gästen Frauen an wie Pistazien?" fragte er.
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