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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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ich nicht schlafen. Ich präge mir jedes einzelne, noch so kleine Detail mit aller Kraft ein, denn ich fürchte, dass es nie wieder passieren wird. Ich will nichts vergessen.
    Als ich das letzte Mal auf meine Uhr sehe, ist es fünf. Anscheinend bin ich danach eingedöst, denn als ich aufwache, flutet unter den Vorhängen helles Winterlicht ins Zimmer.
    Ich greife nach meiner Uhr. Schon zehn! Ich springe aus dem Bett, ziehe schnell was über und streiche meine Haare glatt. Beim Gedanken an das, was letzte Nacht passiert ist, wird mir ganz übel. Nicht wegen dem Teil mit dem Sex, sondern wegen dem Alleine-schlafen-Gehen danach. Ich will gar nicht wissen, was er jetzt von mir denkt.
    Als ich aus meinem Zimmer komme, sehe ich, dass Johnnys Schlafzimmertür offen und sein Bett leer ist. Ich gehe nach unten, finde ihn aber nirgends. In mir steigt eine leichte Panik auf. Ich öffne die hintere Tür in der Hoffnung, dass er draußen steht und eine Zigarette raucht, aber auch da ist er nicht. Mein Kopf beginnt zu pochen, als ich mir vorstelle, er könnte in der Nacht, während ich schlief, weggefahren sein und sich irgendwo bis zur Besinnungslosigkeit betrunken haben. Schnell renne ich zur Vordertür und schaue nach draußen; das Auto steht in der Einfahrt. Ich ziehe meinen Mantel an, verlasse das Haus und gehe in den Garten. Noch bevor ich ihn sehe, kann ich ihn hören. Er ist auf den Hügel hinter dem Haus gestiegen, sitzt im Gras und spielt Gitarre. Ich sehe ihm einen Moment lang zu, beschließe dann aber, wieder ins Haus zu gehen. Erst eine Stunde später kommt er zurück. Die Übelkeit, die ich in mir fühle, werde ich einfach nicht los.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, frage ich besorgt.
    »Mir geht’s gut, Meg.«
    Meg. Er hat mich nur Meg genannt.
    »Aber es ist Zeit, nach L.A. zurückzukehren«, sagt er.

Kapitel 25
    »Hast du heute Abend Zeit?«
    »Ich glaub schon … «
    Wir sind schon seit einer Woche wieder in L.A., und obwohl ich mich auf der Tournee ab und zu mal nach meinem »eigenen« Zimmer gesehnt habe, fühle ich mich hier jetzt ganz und gar nicht zu Hause. Ich muss mich zurückhalten, um nicht den Telefonhörer zu küssen, als Kitty am Freitagmorgen im Büro anruft und mich für abends zu einem Showcase einlädt. Ich bin so erleichtert, endlich mal wieder weibliche Gesellschaft zu haben.
    Ein Showcase ist die Präsentation einer heißen neuen Band für wichtige Leute aus der Branche. Kitty hat mich angerufen, weil es heute Abend um eine vierköpfige Indie-Band aus England geht. Die interessiert mich eigentlich nicht so besonders, aber ich würde alles tun, um heute Abend aus dem Haus zu kommen. Und gegen ein paar Gratis-Drinks hätte ich auch nichts einzuwenden. Aber natürlich muss ich erst Johnny fragen ...
    Er zeigt mir immer noch die kalte Schulter. Wir haben nie über das geredet, was in den Dales passiert ist, und manchmal frage ich mich, ob ich es nur geträumt habe. Aber nein, es ist tatsächlich passiert. Für eine Einbildung tut es zu weh.
    Ich will aufstehen, bleibe aber doch sitzen und klicke auf eine geöffnete Internetseite. Mit angehaltenem Atem überfliege ich die Nachrichten. Dann seufze ich erleichtert.
    Diese Woche hab ich auf Johnnys MySpace- und Facebook-Seiten zahllose Nachrichten von weiblichen Fans gelesen, die sich Sorgen um ihn machen. Und am Mittwoch kam eine, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ:
    Mit dir hatte ich den besten Sex meines Lebens! Hoffentlich treffen wir uns, wenn du das nächste Mal in Italien bist, dann können wir es wieder tun ...
    Am Donnerstag gab es eine ähnliche Mitteilung, nur dass sie aus Spanien kam.
    Ich habe versucht, das Ganze als eine Art Lehre zu betrachten, härter zu werden, die Sache hinter mir zu lassen und meinen Job zu machen. Aber leider geht das nicht so einfach. Ich aktualisiere die Seite und schaue noch ein letztes Mal nach neuen Mails, bevor ich widerstrebend den Browser schließe. Das wird langsam zur Manie, ich weiß. Vor meiner geöffneten Bürotür geht jemand vorbei.
    »Rosa!«, rufe ich. Sie bleibt abrupt stehen, als ich schnell aus dem Büro komme. »Lass mich das machen! Ich muss ihn sowieso noch was fragen.« Ich nehme ihr den Kaffeebecher aus der Hand. Widerstrebend lässt sie los und geht in die Küche zurück.
    Ich bin sicher, sie vermutet, dass zwischen Johnny und mir irgendwas gewesen ist. Gestern kam ich in die Küche, als Johnny gerade da war, und man hätte die Luft mit einem ihrer Küchenmesser schneiden

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