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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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können. Sie hat nichts gesagt, aber sie ist manchmal schlauer, als ihr guttut.
    Vorsichtig steige ich die Treppe hoch und klopfe an, bevor ich reingehe.
    Johnnys Miene hellt sich auf, als er den Kaffeebecher sieht, verdüstert sich aber gleich wieder, als er merkt, wer ihn bringt.
    »Stell ihn einfach da hin, Meg.« Er wendet mir den Rücken zu.
    Ich tue, was er sagt, und stelle den Becher auf einen kleinen Tisch. »Ich muss ein paar Sachen mit dir besprechen.« Ich bemühe mich, in einem normalen Ton zu sprechen, aber ich fühle mich schrecklich unwohl. Ich habe meine Anliegen gesammelt, damit ich ihn nicht öfter stören muss als unbedingt nötig.
    »Lass hören.« Er guckt mich nicht an, sondern konzentriert sich auf die Gitarre in seinen Händen.
    »Du hast einen Termin beim Zahnarzt … «
    Er zupft an einer Saite.
    »Du hast einen Termin beim Zahnarzt … «
    Er zupft an einer anderen Saite.
    Ich versuche es noch einmal. »Du hast einen Termin beim Zahnarzt morgen um 15 . 30 Uhr. Johnny, kannst du mal einen Moment aufhören, deine Gitarre zu stimmen?«
    Er hört auf und sieht mich gequält an.
    »Du hast einen T … «
    »Hab ich mitgekriegt«, unterbricht er mich. »Was sonst noch?
    »Mittagessen mit Quentin am Mittwoch um zwölf.«
    »In Ordnung.«
    »Außerdem hab ich eine Privatbesichtigung der Sammlung von Marvin Stately vereinbart. Ist dir Donnerstagmorgen recht?«
    »Wer ist Marvin Stately?« Er runzelt die Stirn.
    »Der Künstler. Du weißt schon, der Typ mit dem Glatzkopf? Ziegenbärtchen? Brille?« Anscheinend erinnert er sich immer noch nicht. »Du hast mir gesagt, dass du vielleicht ein paar von seinen Sachen kaufen willst, als du ihn neulich im Fernsehen gesehen hast.«
    »Okay. War’s das?«
    »Ähm … «
    »Kannst du –«
    »Die Tür hinter mir zumachen? Ja, Johnny.« Ich kann den Ärger in meiner Stimme nicht verbergen. Ich drehe mich um, bleibe dann aber doch stehen.
    »Eine Sache noch.«
    Er sieht misstrauisch zu mir hoch. Ich erzähle ihm von dem Showcase, und er wirkt erleichtert, dass ich nicht unseren Aufenthalt in den Dales anspreche. Er braucht sich keine Sorgen zu machen. Ich hab nicht die Absicht, davon anzufangen.
    »Ich hab selbst auch überlegt hinzugehen«, sagt er schließlich.
    »Oh. Ist das ein Problem?«
    »Glaub nicht.«
    »Also kann ich hingehen?«
    »Ja.«
    »Soll ich Davey sagen, dass er uns beide abholt?«, frage ich hoffnungsvoll.
    »Nein. Ich nehme das Motorrad.«
    Wenigstens trinkt er dann nichts, versuche ich mich zu trösten. Ich gehe zurück in mein Büro, um über den neuen Nachrichten auf MySpace zu brüten.
     
    Als ich ankomme, ist Kitty schon da. Sowie ich mich nähere, fängt sie einen Kellner mit einem Tablett voller Kanapees ab.
    »Perfektes Timing!«, ruft sie. »Greif zu!«
    Der Kellner kneift die Augen zusammen.
    »Nein danke, ich hab keinen Hunger.«
    »Keinen Hunger?«, kreischt sie. »Das sind Kanapees! Für Kanapees ist doch immer noch Platz!«
    »Nein, wirklich. Ich möchte nichts.«
    Seit wir zurück sind, hab ich kaum was gegessen. Nicht mal M&Ms.
    »Oh.« Sie ist enttäuscht. »Dann nehm ich ein paar.«
    Der Kellner wartet ungeduldig, bis sie gewählt hat, und eilt dann zu einer kleinen Gruppe unwahrscheinlich dünner Blondinen weiter.
    »Also!« Nachdem sie ein Maki-Sushi verschlungen hat, schenkt sie mir ihre Aufmerksamkeit. »Erzähl mir, was passiert ist!«
    Ich gucke mich verstohlen um. »Was hast du denn gehört?«
    »Na ja, die Zeitungen waren ja voll davon. Bill hat immer nur gesagt, er wäre an einem ›geheimen Ort‹, aber sonst nichts.«
    Ich verrate Kitty nicht, dass der Ort selbst für Bill geheim war. Er würde das natürlich auch keinem erzählen wollen. Er will ja nicht sein Gesicht verlieren.
    »Charlie hat steif und fest behauptet, er wäre in einer abgelegenen Entzugsklinik in Thailand«, fährt sie fort, »aber ich weiß nicht … «
    »Wann hast du denn Charlie getroffen?«
    »Auf der Silvesterparty von Isla.«
    Ich kann mein Erstaunen nicht verbergen. »Da bist du hingegangen?«
    »Nur weil Rod es wollte. Also, hatte sie recht? Mit der Entzugsklinik?«
    »Quatsch«, gebe ich verächtlich zurück. »Wir waren in den Dales.«
    Sie legt den Kopf schief. »Von der hab ich noch nie gehört.«
    »Das ist auch keine Klinik.« Ich bemühe mich, nicht zu grinsen. »Das ist eine Gegend in Nordengland.«
    »Augenblick mal.« Sie legt mir die Hand auf den Arm. »Du hast eben ›wir‹ gesagt. Warst du mit ihm da?«
    »Ja«, antworte

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