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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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… «
    In diesem Augenblick entdeckt Johnny mich. Dann schaut er an mir vorbei und erstarrt. Ich weiß, dass er Paola gesehen hat. Noch während er sie ansieht, stürzt er den Whisky runter und nimmt sich den nächsten vom Tablett eines vorbeikommenden Kellners.
    Paola und ihre Begleiterin verlassen den Raum.
    Kitty, die das alles mitbekommen hat, guckt mich mit großen Augen an.
    »Es stimmt also«, denke ich laut. Mir klopft das Herz bis zum Hals.
    »Was stimmt?« Sie ist verwirrt.
    »Johnny hat mit Paola geschlafen.«
    Kitty sieht zu Johnny rüber. »Woher willst du das wissen?«
    »Ich weiß es einfach.«
    Ich sehe etwas Rotes aufblitzen und beobachte, wie Lola in Johnnys Richtung geht. Er streckt seinen Arm nach ihr aus, als sie vorbeikommt, nimmt ihre Hand, zieht sie an sich und küsst sie voll auf den Mund.
    Sie stößt ihn von sich weg, aber er lacht nur, völlig unbeeindruckt.
    Eifersucht strömt wie Gift durch meine Adern. Ich muss hier raus. »Ich glaub, ich geh jetzt nach Hause«, sage ich zu Kitty.
    »Geht’s dir auch wirklich gut?«
    »Ja. Ich fühle mich nur nicht ganz wohl.« Das ist nicht gelogen.
    »Aber du hast die Band noch gar nicht gehört.«
    »Ich weiß. Tut mir wirklich leid.«
    »Okay … « Kitty bemüht sich, nicht zu enttäuscht zu wirken.
    »Kommst du alleine zurecht?«, frage ich schuldbewusst. Ich fühle mich schlecht dabei, sie hier einfach stehen zu lassen.
    »Ja, mach dir wegen mir keine Gedanken. Ich kenne hier jede Menge Leute. Mit denen rede ich zwar nicht so gern wie mit dir«, gibt sie zu, »aber ich kann dich ja nicht zwingen zu bleiben, wenn dir nicht danach ist.«
    »Danke.« Ich werfe einen Blick über die Schulter, um zu sehen, ob Johnny mitbekommt, dass ich gehe. Falls ja, lässt er es sich nicht anmerken.

Kapitel 26
    Am nächsten Tag taucht Santiago wieder auf. Es ist schön, ihn nach so langer Zeit wiederzusehen. Zwar ist es nicht wirklich warm genug, um zu schwimmen, aber er muss den Pool trotzdem reinigen, und ich geselle mich im Garten zu ihm. Er erkundigt sich nach der Tour, will aber vor allem wissen, was passiert ist, als Johnny und ich plötzlich abgetaucht waren. Ich muss sehr gut aufpassen, was ich sage. Bill hat noch nicht mit mir geredet, seit wir zurück sind. Wenn er für Johnny anruft, ist er immer extrem kurzangebunden. Offensichtlich hat Johnny sein Wort gehalten und gedroht, ihn zu feuern. Das immerhin tröstet mich ein wenig.
    »Wo seid ihr denn gewesen?«, fragt Santiago.
    »Wir waren in einem Cottage irgendwo am Ende der Welt. Damit er entgiften konnte.«
    »Und habt ihr ungezogene Sachen gemacht?« Er zwinkert mir zu.
    »Nein, haben wir nicht!« Meine Antwort klingt hitzig.
    Er grinst mich frech an. »Wo ist Johnny eigentlich?«
    »Im Studio, glaube ich.«
    »Meinst du, es stört ihn, wenn ich eine rauche?«
    »Vielleicht solltest du besser vors Haus gehen, nur für den Fall. Ich komme mit.«
    Wir schlendern auf die andere Seite des Hauses und setzen uns unter einen Baum neben der Garage. Santiago trägt lange, beigefarbene Shorts und eine weiße Jacke. Ich habe Jeans und einen roten Pulli an. Obwohl eigentlich Winter ist, herrschen hier ziemlich milde Temperaturen. Ganz anders als in Europa.
    »Welches Land hat dir am besten gefallen?« Santiago macht sich die Zigarette an und lehnt sich an den Baum. Ich sitze im Schneidersitz vor ihm.
    Ich überlege. »Schwer zu sagen. Ein paar Länder sind mir besonders in Erinnerung geblieben, aber nicht immer aus den eigentlich richtigen Gründen.«
    »Aha?« Er sieht mich mit seinen dunklen Augen an.
    »Amsterdam hat mir sehr gut gefallen … «
    »Abgefahren«, scherzt er.
    »Nicht deswegen«, erwidere ich lachend. »Nein, ich fand die Kanäle toll. Es ist wunderschön. Allerdings bin ich da an einem Abend übel abgestürzt, und das hat es mir irgendwie verdorben.«
    Ich muss wieder an Christian denken und daran, wie er sich um mich gekümmert hat. Ich werde augenblicklich traurig. Er hat sich nicht gemeldet, seit wir zurück sind. Jedenfalls nicht, soweit ich weiß. Johnny hat nichts gesagt. Gedankenverloren starre ich auf Santiagos glühende Zigarettenspitze.
    »Was war denn?«, fragt er.
    »Einfach zu viel Alkohol.« Die Details lasse ich weg. »Barcelona hat mir auch gut gefallen.« Aber auch an diese Stadt habe ich ungute Erinnerungen, weil ich da von Omas Tod erfahren habe.
Und
weil ich dort zum ersten Mal gesehen habe, wie Johnny Drogen genommen hat …
    »Da möchte ich auch gern mal hinfahren«,

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