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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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legt vertraulich einen Arm um ihn, und er beugt sich zu ihr runter, als sie ihm irgendwas ins Ohr sagt. Er verzieht keine Miene, als er sich wieder aufrichtet, aber sie kichert.
    »Da ist wohl jemand in Partystimmung«, lautet Kittys trockener Kommentar.
    Ich sehe sie verärgert an. Was will sie damit sagen?
    Ich gehe zur Rezeption, buche Johnny eine Suite und bringe ihm den Schlüssel. Die fünf ziehen zusammen ab, und während ich ihnen nachsehe, verspüre ich ein immer größer werdendes Gefühl der Leere in mir. Wenn einen jemand allein durch seine pure Gegenwart innerlich zum Jubeln bringen, aber auch genauso schnell wieder zu Tode betrüben kann, dann ist das nicht gut. Es tut weh, wenn man so für jemanden schwärmt. Und ich will nicht in meinen Chef verknallt sein.
    Kitty wendet sich mir zu. »Ich sollte wohl mal nach Hause fahren«, sagt sie lustlos. »Soll ich dich mitnehmen?«
    »Ja«, antworte ich. »Das wäre prima.«
    Als wir an der Rezeption vorbei auf den Ausgang zugehen, spüre ich, wie jemand meinen Oberarm berührt; es fühlt sich an, als würde mich jemand kneifen. Als ich mich umdrehe, steht Charlie vor mir. Sie sieht völlig fertig aus. Ihr Eyeliner ist verschmiert, ihre Pupillen sind stark geweitet, ihr Blick verschleiert. Kein schöner Anblick.
    »Stimmt es, dass Johnny Paola gefickt hat?«, fragt sie lallend.
    Ich schaue mich um und sehe Isla und ihre Freundinnen auf der anderen Seite der Lobby stehen. Einige von ihnen blicken zu uns rüber.
    »Tut mir leid, aber davon weiß ich nichts.« Ich erschaudere.
    »Hast du ihn denn schon gefickt?«, will sie wissen.
    Ich taumele nach hinten. »Nein! Natürlich nicht!«
    Dann bricht sie in betrunkenes Kichern aus und torkelt zurück zu ihrer Gruppe.
    Kitty zieht mich zur Tür.
    »Ich hab sie gerade gefragt, ob sie Johnny gefickt hat!«, hören wir Charlie hinter uns kreischen. Sie ist geradezu hysterisch. Die anderen Frauen fangen ebenfalls an zu kreischen. Ich folge Kitty so schnell ich kann. Dieser Vorfall lässt einen fiesen Nachgeschmack zurück, und ich sage auf der ganzen Heimfahrt kein Wort.
    »Beachte sie einfach nicht«, versucht Kitty mich zu trösten. »Ihr hört sowieso niemand zu.«
    Ich weiß nur eins, nämlich dass ich mich in Zukunft so weit von Charlie fernhalten werde wie nur irgend möglich.

Kapitel 10
    Es ist Sonntag, und ich liege neben dem Pool in der Sonne, als Santiago eintrifft, um, wie jede Woche, den Garten zu pflegen.
    »Ich hoffe, du hast nicht vor, in der nächsten Zeit ins Wasser zu gehen?«, sagt er, kniet sich hin und schüttet Chemikalien in das Filtersystem des Pools.
    Eigentlich ist es so heiß, dass ich eine kleine Abkühlung ganz gut gebrauchen könnte, aber was soll’s. Meine fünfzig Bahnen sind irgendwie auf der Strecke geblieben. Ich glaube, über fünfunddreißig bin ich nie hinausgekommen.
    »Hattest du eine gute Woche?«, fragt er. »Warst du mal wieder auf irgendwelchen Premieren?«
    »Leider nein.« Ich beuge mich nach hinten und ziehe die Sonnenliege ein bisschen mehr in die aufrechte Position, damit ich ihn richtig sehen kann. »Aber ich war gestern Abend in der Skybar. Das war klasse.«
    »Cool, Mann. Hast du irgendwelche Promis gesehen?«
    »Nur Isla Montagne. Und Johnny.«
    »Isla Montagne. Himmel … Die ist echt hart drauf, oder? Ein Freund von mir hat früher bei ihrem Vater den Garten gemacht, und er schwört, dass sie versucht hat, ihn in die Büsche zu zerren.«
    »So kann man natürlich auch berühmt werden«, gebe ich zurück. »Und? Hat er sich zerren lassen?«
    »Er behauptet nein – er hat eine Freundin. Aber wer weiß … «, fügt er grinsend hinzu. »Gott, ist das heiß heute!« Er wischt sich den Schweiß von der Stirn und zieht sein T-Shirt über den Kopf. »Wo ist Johnny? Ist er zu Hause?«
    »Nein«, antworte ich. »Er ist gestern Nacht im Mondrian geblieben.«
    »Meinst du, ich könnte mir ein Glas Wasser an der Bar nehmen?«
    »Natürlich«, sage ich. »Ich hol dir eins.«
    Als ich zurückkomme, sitzt Santiago mit den Füßen im Wasser auf den Stufen des Pools. Ich reiche ihm das Glas.
    »Danke. Was dagegen, wenn ich rauche?«
    »Äh, nein.« Ich zögere kurz, aber ich glaube, es ist in Ordnung, wenn er eine Verschnaufpause einlegt.
    »Willst du auch eine?«, bietet er mir an.
    »Nein, danke. Ich rauche nicht.«
    So ziemlich im gleichen Augenblick, in dem Santiago sich seine Kippe ansteckt, schiebt Johnny die Glastür auf und kommt raus. Santiago springt auf und drückt die

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