Du bist mein Stern
Zigarette in einem der hohen zylindrischen Aschenbecher aus.
»Tut mir leid«, beeilt er sich zu sagen. »Ich hab nur kurz Pause gemacht.«
»Sicher«, kommentiert Johnny trocken und sieht mich amüsiert an.
Santiago eilt auf die andere Seite des Hauses, um seine Gartenarbeit zu erledigen, wie ich annehme, und ich stehe auf.
»Ich räume dann mal das Feld«, sage ich und habe vor, auf mein Zimmer zu gehen, damit er hier in Ruhe chillen kann.
»Wieso? Das musst du nicht«, erwidert er und runzelt die Stirn.
»Ich will mich hier nicht so breitmachen«, ich wickle mir den Sarong um und will die Enden verknoten, aber er kommt zu mir und legt mir eine Hand auf den Arm. Ich blicke irritiert auf.
»Sei nicht albern, Meg. Das ist jetzt auch dein Haus.« Er lässt meinen Arm los. »Ich leg mich zu dir. Bin sofort zurück.«
Er geht rein, aber ich binde meinen Sarong trotzdem zu, weil ich mich zu exponiert fühle, wenn ich im Bikini hier rumlaufe. Dann lege ich mich wieder auf meine Sonnenliege. Eigentlich würde ich lieber aufrecht sitzen bleiben, aber ich weiß, dass ich besser aussehe, wenn ich liege und ein Bein leicht anziehe. Das empfehlen sie immer in den Frauenzeitschriften. Also greife ich hinter mich, um das Kopfteil der Sonnenliege wieder tiefer zu stellen, damit ich flacher liege und mein Bauch keine unnötigen Falten wirft. Aber dabei rutschen meine Finger ab, und das Kopfteil kracht nach hinten, direkt auf meine Hand.
»Au, au, au, au, au, au, au!«, schreie ich und versuche, meine Hand zu befreien.
Johnny kommt wie der Blitz angeschossen und reißt die Sonnenliege hoch.
»Au!« Mir schießen die Tränen in die Augen, während ich meine Hand untersuche. An der Stelle, wo sie eingeklemmt war, sieht man eine feuerrote Vertiefung.
Johnny nimmt vorsichtig meine Hand. Er trägt nichts außer einer Badehose. Dieser Anblick ist eine nette Ablenkung von dem bläulichen Farbton, der sich nun an meiner Hand zeigt.
»Alles in Ordnung mit dir?«, fragt er besorgt.
»Mmmm«, mache ich nickend und wische mir mit der gesunden Hand die Tränen weg, während er weiter die geschwollene begutachtet.
»Autsch«, sagt er sanft.
Ich schniefe.
»Ich hol dir Eis.«
Er kommt mit einem Geschirrhandtuch von der Bar zurück, in das er Eiswürfel gewickelt hat. Ich zucke, als er es behutsam auf meine Hand drückt. Wenn es jemand anderes wäre, würde ich das Tuch lieber selbst festhalten, aber jetzt ertrage ich lieber die Schmerzen, nur um ihm nahe sein zu können.
»So besser?«, fragt er nach einer Weile.
»Ja, viel besser, danke.«
Er lässt meine Hand los und schiebt sich die Sonnenbrille ins Haar. Seine Augen sind rot und entzündet.
»Die letzte Nacht war wohl heftig, was?«, sage ich.
»Ja«, sagt er und sieht mich an. »Und wie war deine?«
»Ganz okay, danke.«
»Warst du noch lange da?«
»Nein, wir sind, kurz nachdem ihr hochgegangen seid, gefahren. Sind diese Typen, mit denen du unterwegs warst, in einer Rockband?«
»Hä? Ach so, ja«, antwortet er geistesabwesend und lehnt sich auf seiner Sonnenliege zurück.
Ich würde ihn gern zu der Asiatin befragen, aber er scheint nicht in Plauderstimmung zu sein, also liegen wir eine Weile schweigend in der Sonne. Es ist kochend heiß. Da kommt mir ein Gedanke.
»Hast du dich eingecremt?«, frage ich.
»Äh … «
»Du holst dir einen Sonnenbrand, Johnny.«
»Nein, tu ich nicht.«
»Keine Diskussion«, entgegne ich, greife unter meine Liege und ziehe die Creme mit Lichtschutzfaktor 30 aus meiner Strandtasche. Ich reiche sie ihm rüber. »Ich will nicht, dass du Hautkrebs kriegst.«
»Dann kümmer dich mal um meinen Rücken«, sagt er und dreht sich um.
»Äh, sicher … «
Sein Rücken ist warm und braungebrannt, und am linken Schulterblatt hat er ein Tattoo. Direkt unterhalb der Stelle, wo seine Badehose anfängt, verläuft ein deutlich sichtbarer weißer Streifen, und ich versuche, mit der Sonnencreme möglichst dicht ranzukommen, ohne mit meiner Hand unter seine Hose zu geraten. Er windet sich und zieht die Hose ein bisschen runter, so dass ich auch an seine entblößten Bereiche kommen kann. Ich reibe schnell Sonnencreme darauf und setze mich dann wieder auf meine Sonnenliege.
»Bitte schön.«
»Und was ist mit der Vorderseite?«, fragt er und dreht sich um.
»An deine Brust kommst du wunderbar selbst dran.«
»Ich wette, wenn ich einer von Take That wäre, hättest du nichts dagegen, mich weiter einzucremen«, bemerkt er.
Bei dem Gedanken
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